30 - Max glaubst du ich bin so dumm?

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Max pov:

Die Vorstellung, dass ich in circa vier Monaten Vater wurde war schrecklich. Mein eigener Vater hatte mir viel Trauma zugerichtet. Die Schläge, die ich immer erhalten hatte, wenn ich schlimm war. Die vielen Verbote. Der Albtraum, als er mich für einen ganzen Tag in mein Zimmer gesperrt hatte ohne jegliches Essen. Erst als ich 16 Jahre alt geworden war ,hatte mein Vater mit der Folter aufgehört. Da war ich aber schon ein kleiner Sklave gewesen und hatte alles so gemacht, wie mein Vater gewollt hatte. Er hatte mir auch Kelly aufgezwungen. Anfangs war ich verstört gewesen, weil Kelly einfach neun Jahre älter als ich war. Aber mit der Zeit begann ich ihre Liebe zu erwidern. Ich konnte mich erinnern, dass ich meinem Vater einmal gestanden hatte mit 12,dass mir Charles gefiel, da war er ausgerastet. Er hatte mich angeschrien und mir klar gemacht, dass so etwas nicht existierte. Jungs fanden nur Mädchen hübsch. Wenn Junge und Junge sich hübsch fanden, war das ekelhaft, hatte er mir eingetrichtert.
Als ich dann mit Kelly zusammen gekommen war, ließ mich mein Vater endgültig in Ruhe. Ich war erwachsen und so, wie er es sich vorgestellt hatte. Er hatte meine Kindheit zerstört.
Und nun saß ich seit zwei Monaten alleine zuhause und fürchtete mich davor, dass ich so wurde wie mein Vater. Deswegen hatte ich auch Charles verlassen. Wir beide würden kaputtgehen, wenn ich mich bei der Erziehung unseres Kindes so benahm. Mein Handy vibrierte und ich griff danach. Eine neue Nachricht von Instagram. Es war ein Bild von einer Fanpage. Aber das Bild ließ mich erfrieren. Man sah Charles mit Charlotte, wie sie gemeinsam Babysachen kauften. Und ein anderes Bild zeigte die beiden von Vorne. Charlotte hatte ihre Hand um Charles' Hüfte und seine Hände ruhten auf ihren. "Charles Leclerc mit Charlotte Sine beim Einkaufen von Babysachen gesichtet. - Charles Leclerc jetzt wieder mit Charlotte Sine in einer Beziehung? Bedeutet das Schluss mit Max Verstappen? " Das Bild füllte mich mit unberechtigter Eifersucht. Ich war ja seit zwei Monaten nicht mehr mit Charles zusammen, also war es nur fair, dass er sich wen Neuen suchte. Aber dass er gleich Charlotte nahm? Die hatte doch ein Kind und einen Verlobten. Wie konnte Charles ihrer Familie das an tun?! Wobei er hatte mich angelogen, dass er ein Kind erwartete. Ich hatte vielleicht ein bisschen überreagiert. Das ganze, dass ich weggegangen war und alle Anrufe und Nachrichten von Charles ignoriert hatte. Wahrscheinlich hatte Charles aus Verzweiflung Charlotte angerufen und dann konnte man schon eins und eins zusammen zählen. Ich kochte vor Wut je länger ich das Bild ansah. Ich wollte Charlotte eins richtig reinziehen. Wie konnte sie Charles wegnehmen, meinen Charles! Ich hatte kein Recht eifersüchtig oder wütend zu sein, ich hatte ja die Scheiße gebraut. Aber trotzdem! Zu viel war zu viel!
Ohne nachzudenken schnappte ich mir meine Kappe und Autoschlüssel und stieg in mein Auto. Erst als ich vor Charles' Haus stehen blieb, blickte ich auf die Uhr. Fuck! 21 Uhr. Egal! Ich war so wütend auf Charles und Charlotte, dass ich aus dem Auto sprang und gleich dreimal anklingelte. Die Tür ging auf aber weder Charlotte noch Charles öffnete. Es stand niemand anders als Arthur in der Tür. >>Diesmal halte ich mich nicht zurück!<<, zischte er und schon flog seine Faust in mein Gesicht. >>Arthur!<<, rief eine mir bekannte Stimme und schon zog Lando den jüngeren Leclerc Bruder weg von mir. Irritiert griff ich mir an die schmerzende Nase. Lando hielt Arthurs vor Wut zitternden Hände fest und sah mich mit gerunzelter Stirn an. >>Was suchst du hier?<<, fragte er. >>Dasselbe könnte ich dich auch fragen!<<, erwiderte ich kalt. >>Ich helfe dem Bruder von meinem Freund, dass er sein Kind nicht vernachlässigt nur weil er von seinem Freund vernachlässigt wurde!<<, gab Lando schnippig zurück. >>Lando, wer ist denn da?<<, ertönte eine weibliche Stimme hinter den zwein. Meine Hände ballten sich automatisch zu Fäusten. Charlotte erschien in der Tür. >>Oh. Hallo Max<<, grüßte sie lächelnd. Dieses Lächeln verpasste mir einen eiskalten Schauer über den Rücken. Charles hatte mich wirklich ersetzt. >>Also stimmt es<<, flüsterte ich entgeistert,>>Ihr seid wirklich wieder zusammen!<< >>Was?! Nein!<<, entgegnete Charlotte mir scharf, >>Ich helfe nur Charles, da du dies nicht getan hast!<< Verblüfft blickte ich sie an. >>Du bist nicht mit Charles zusammen?<<, entfloh es mir erleichtert. >>Nein? Ich bin nicht so eine wie du. Ich hab einen Verlobten und ein Kind. Glaubst du ich gehe da meinen Mann fremd?!<<, Charlotte klang sanfter. Aber meine Eifersucht hatte sich noch immer nicht gelegt. >>Ich fasse es nicht, wie eifersüchtig du bist, obwohl du selbst mit Charles Schluss gemacht hast!<<, sagte Arthur und riss seine Hände aus Landos Griff,>>Du hast ihn zum zweiten Mal zerstört, Verstappen! Beim ersten Mal habe ich noch Gnade gehabt, weil du da erpresst wurdest, aber jetzt?!!! Ich erkenne keinen Grund für dein verficktes Handeln! Charles wollte eine Familie ja und er hat etwas verheimlicht, aber dafür muss man doch nicht Schluss machen und ihn ignorieren!!!! Man kann auch darüber reden wie normale Erwachsene! Ich weiß wirklich nicht, was mein Bruder an dir noch findet.<< Arthur war wieder näher gekommen und er prodelte nur so vor Wut, seine Augen sprühten Feuer. >>Schatz, beruhig dich<<, schritt Lando dazwischen als Arthur immer schneller nach Luft schnappte und seine Augen tränten. Lando zog sein Gesicht zu sich und küsste ihn sanft. >>Es wird alles gut!<<, flüsterte Lando und zog den Jüngeren in seine Arme. Langsam strich er ihm über den Rücken. >>Nichts ist gut<<, schluchzte Arthur und krallte sich an Landos T-Shirt, >>Wie oft will er ihn noch Verletzten und danach so zurück kommen als hätte er nichts schlimmes getan und um Entschuldigung bitten?<< >>Ich hab keine Ahnung, Baby<<, gab Lando zu und sah mich mit einem tötenden Blick an,>>Aber komm, wir gehen auf das Gästezimmer und lassen die Sache Charlotte klären.<< Lando und Arthur gingen langsam fort und ich blieb versteinert stehen. Arthur hatte Recht, ich hatte Charles zweimal so arg verletzt und war danach normal zurück gekehrt. Shit! >>Na komm rein, Max. Erzähl mir einmal deine Perspektive, wir kennen ja nur die von Charles<<, holte mich Charlotte aus den Gedanken. Sie drehte sich um und ich folgte ihr in das Haus. Wir setzten uns auf die Couch. >>Schau Charlotte<<, begann ich dann,>>Es ist nicht so, dass ich keine Kinder möchte. Im Gegenteil ich will welche! Aber ich war von Anfang an kein Fan dieser Eizellen Sache. Und Kinder zu adoptieren auch nicht. Du musst verstehen, dass ich einfach riesige Angst habe davor so zu werden wie mein Vater. Und davor wollte ich Charles auch bewahren. Aber bevor ich die Gelegenheit hatte ihm zu sagen, wieso ich keine Kinder wollte, hatte er mich belogen und ich ihn aus Versehen geschwängert. Und ja ich bin auf Abstand gegangen. Aber ich habe nie gesagt, dass ich Schluss mache! << >>Da muss ich dich leider unterbrechen<<, sagte Charlotte, >>Was würdest du denken an Charles' Stelle??? Du hast ein Kind im Bauch, dein Freund entfernt sich von dir und ignoriert alle Nachrichten und Anrufe. Würdest du nicht auf die Gedanken kommen, dass er dich nicht mehr mag?!<< >>Doch, doch und deswegen bin ich auch zurü-<< >>Das ich nicht lache!!! Max glaubst du ich bin so dumm? Du bist nur hier weil du auf mich eifersüchtig bist un zwar auf diese Bilder, die Fans von uns geschossen haben beim Einkaufen. Aber die Eifersucht ist auch richtig, denn sie zeigt, dass du Charles noch immer liebst. Aber du hättest so viel früher kommen sollen! Charles ist krank, wegen dem Kind, er kommt fast nicht aus dem Bett! Und er wirft sich so viele Sachen vor, die gar nicht war sind!<<, sprach Charlotte. >>Ich hab's wieder versaut<<, murmelte ich und vergrub mein Gesicht zwischen meinen Händen. >>Ja<<, meinte Charlotte und legte einen Arm auf meine Schulter, >>Aber du kannst es wieder gut machen. Er ist oben in seinem Zimmer und schläft. Er hat Fieber und braucht den Stofffetzen gewechselt. Machst du das? Und morgen wenn es ihm wieder gut geht dann könnt ihr reden!<< >>Danke Charlotte <<, flüsterte ich und umarmte sie. Ich sprang auf und lief in das obere Stockwerk. Als ich Charles' Tür öffnete erschauderte ich. Mein Freund lag schweißgebadet auf dem Bett, hatte das Gesicht verzerrt im Traum und sein kompletter Körper war angespannt. Er sah richtig scheiße aus. Ich ging zu ihm setzte mich neben ihm auf das Bett. Er atmete viel zu schnell und murmelte auch unverständliche Wörter im Schlaf. >>Oh Charlie. Es tut mir so leid!<<, hauchte ich und strich ihm durch die Haare. Erst jetzt bemerkte ich, dass Charles die Augen ein Spalt breit geöffnet hatte. Ich nahm vorsichtig den Fetzen von seiner Stirn, wobei meine Finger seine Haut striffen. >>Max?<<, hauchte er, aber sogleich erschauderte er, da ihm wahrscheinlich kalt war. >>Ja ich bin's<<, flüsterte ich, konnte mich nicht mehr zurück halten und drückte einen Kuss auf Charles' Stirn. >>Ich bin hier um meinen Freund und unser Kind zu unterstützten! Und ihnen zu helfen!<<, wisperte ich. Charles umklammerte mit einer Hand meine Hand, die auf seinen Haaren lag. >>Darf ich es mir anschauen? <<, fragte ich, denn ich war doch voller Neugier, wie sich Charles' Körper verändert hatte. Charles nickte schwach. Ich beugte mich über ihn, schob die Decke bis zu seinen Knien hinunter und hob sein Pyama T-Shirt an. Ich war berührt vom Anblick. Charles' Bauch wirklich schon sehr groß und ich strich darüber, was Charles zittern ließ. >>So groß schon!<<, flüsterte ich, >>Unser Kind!<<Dann senkte ich mein Gesicht und küsste sein Bauch. Die Liebe schrie in mir nach Charles und unserem Kind. >>Lass mich los!<<, schrie plötzlich Charles und ich richtete mich sofort auf, legte eine Hand auf seine glühende Stirn. >>Alles ist gut, Charlie!<<, hauchte ich und legte meine Hände an seine Wangen. >>Verschwinde aus meinem Traum! Wieso machst du mir in meine Träumen noch Hoffnung?!!! Du willst nichts mehr mit mir zu tun haben. Also verschwinde einfach!<<, ríef Charles und Tränen rannen ihm über das Gesicht. Ich sah ihn erschrocken an. Ich hatte ihn richtig zerstört! Sogar im Traum wollte er mich nicht wieder sehen, wenn er sich mich einbildete. >>Charles, ich bin doch hier!<<, sagte ich verzweifelt. >>Nein bist du nicht! Ich bilde dich nur mir ein. In Wahrheit hockst du zuhause und suchst dir eine neue Freundin auf irgendeiner DatingApp, nur weil ich Kinder will!<<, meinte Charles schroff und seine Augen fielen ihm zu, bevor er begann wieder leise zu schnarchen. Entsetzt legte ich mich neben Charles und zog ihn fest an mich. Sein Duft stieg mir in die Nase. Ich hatte ihn so vermisst! Dass Charles' Körper unglaublich warm war, beruhigte mich und ich schlief ohne es zu wollen ein.


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