20 - Ich hasse die Liebe

368 15 4
                                    

Charles pov:

Es waren fünf ganze Tage vergangen seitdem Max mich im Spital besucht hatte. Da ich nur leichte Verletzungen gehabt hatte, durfte ich ein Tag nach Max' Auftritt vom Spital nach Hause kommen. Ich durfte eine Woche lang kein Sport machen, aber sonst ging es mir gut. Auf meiner rechten Hand sah man die Verbrennungsspuren, aber das interessierte mich nicht wirklich.
Ich saß vor meinem Klavier und starrte die Tasten an. Ich musste unbedingt üben. Morgen ging ich mit Arthur in ein Restaurant um dort vorzuspielen und dabei ein bisschen Geld zu verdienen. Aber ich versuchte nun seit zwei Stunden ein verdammte Lied zu üben, doch jedes Mal beim Refrain brach ich in Tränen aus und hatte aufgehört. Der Refrain erinnerte mich zu sehr an Max. Es tat immer noch so weh, dass ich mir seine Stimme im Spital eingebildet hatte. Ich hatte Arthur tausendmal gefragt, ob Max doch nicht zumindest einmal bei mir gewesen war, während ich im Koma lag. Aber mein Bruder hatte jedes mal verneint. Max hatte mich schnell mit Kelly ersetzt. Ich konnte es ihm ja nicht übel nehmen. Kelly war hübsch und da war auch noch P. Ich wusste zu gut, dass Max zu sehr an dem kleinen Mädchen hing. Er betrachtete sie wie seine eigene Tochter. Aber trotzdem tat es wahnsinnig weh, dass er mir vor knapp zwei Wochen gesagt hatte, er würde mich lieben. Das war aber nur gelogen. Und die Lüge tat weh.
Die Tür zu meinem Haus ging auf und ein weinender Arthur kam hereingestürtzt und schmiss sich auf das Sofa. Blitzschnell sprang ich vom Klavierhocker und rannte zu ihm. >>Ar! Hey! Was ist los?<<, fragte ich ihn und begann ihm sanft an der Schulter zu streicheln. >>Ich kann das alles nicht mehr<<, heulte Arthur und vergrub sein Gesicht in den Händen. >>Was denn?<<, fragte ich vorsichtig nach. >>Ich hasse die Liebe! Sie macht einen so verrückt und man kann nicht klar denken und handeln!<<, sagte Arthur und noch mehr Tränen rannen ihm übers Gesicht. Wir recht er hatte. Am liebsten hätte ich mitgeweint, aber jetzt war es an der Zeit, dass ich Arthur tröstete und nicht er mich. Er hatte mcih auch getröstet und gesagt, dass Max es nicht Wert sei zu weinen oder sich umzubringen. >>Wer hat dir wehgetan, Ar?<<, stellte ich die Frage leise. >>Oscar<<, murmelte Arthur, >>Oscar Piastri.<< >>Du bist schwul?<<, fragte ich verdutzt. Das war mir neu. Arthur ignorierte meine Frage und redete sturr weiter. >>Oscar hat ja eine Freundin, aber irgendwie steht er doch auf Lando, der aber mit Carlos zusammen ist. Ich weiß nicht wie das alles zusammenhängen kann. Ich habe Lando und Oscar gesehen, wie sie sich heimlich zwischen zwei Rennen geküsst haben. Ich weiß nicht was bei den allen los ist. Die betrügen sich hundertmal gegenseitig. Und dann hocke ich auf der Seit und darf mir anhören, wie schwer es Oscar hat, der Lando liebt aber auch seine Freundin nicht verlieren will. Und dabei merkt er gar nicht , wie sehr ich verletzt bin<<, redete Arthur und seine Stimme brach am Ende des Satzes. Ich wusste gar nicht das Arthur so ein kompliziertes Liebesleben hat. Ich dachte er hätte eine Freundin und Ende. Aber es war bei ihm noch komplizierter als bei mir. Er liebte Oscar. Oscar hatte eine Freundin, aber liebte Lando. Dieser gab ihm offensichtlich geheime Küsse und Gott weiß was noch. Aber Lando war mit Carlos seit zwei Jahren zusammen. Das war echt komisch. Die betrugen sich Kreuz und quer. >>Ar, es ist alles gut<<, versuchte ich meinen Bruder zu beruhigen,>>Ich kann versuchen mit Oscar und Lando zu reden. Weil so weit ich weiß, möchte Lando Carlos nicht so schnell verlieren. Es wird alles gut! Beruhig dich, Ar! Einverstanden?<< Arthur schniefte noch immer, aber nickte. >>Ich will doch einfach nur glücklich sein. Und Oscar lieben ohne dass ich mit ansehen muss, wie er zwei andere Menschen gleichzeitig liebt!<<, murmelte er. >>Alle wollen glücklich sein <<, sagte ich, >>Aber die Liebe ist halt so bitter. Man kann dagegen nichts machen.<< >>Oh shit. Ich habe vergessen, wodurch du schon gehen musstest<<, Arthur schlug sich gegen die Stirn, >>Es tut mir leid, Charl! << Er umarmte mich fest. >>Alles gut. Es tut noch immer weh, dass Max mich einfach nur ausgenutzt hat. Manchmal will ich es gar nicht war haben. Und, dass er nie ins Krankenhaus gekommen ist, als ich im Koma lag. Es tut so weh! Aber ich muss weitergehen<<,sagte ich. Arthur biss sich auf die Lippen und blickte zu Boden. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Er hatte es mir aber so erzählt nach dem ich Max aus dem Spital weggeschickt hatte. >>Magst du mir beim Üben helfen?<<, fragte ich und stand auf. Arthur nickte sofort und gemeinsam setzten wir uns zu meinem Klavier. Ich schloss die Augen und begann wieder zu spielen. Die Noten lagen eh vor uns, so konnte Arthur beginnen zu singen. "So Sick" von Ne-Yo. Die erste Strophe brachte mich zu den Tränen und so wurde diese nur von Arthur gesungen. Ich musste an Max denken. Ich liebte ihn. Ja verdammt nochmal!!!! Aber er mich nicht. >>And I'm so sick of love songs, so tired of tears So done with wishing you were still here Said I'm so sick of love songs, so sad and slow So, why can't I turn off the radio?<<, sang ich leise mit Arthur.
Als wir das Lied fertiggesungen hatten, weinte ich doch. Arthur legte mir stumm eine Hand um die Schulter.
Nach all dem, was passiert war, konnte ich nicht mehr normal in Max' Augen schauen. Wieso war das Leben so schwer?!

Etwas EinmaligesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt