28 - Das Kind in meinem Bauch braucht Liebe!

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Charles pov :
Zwei Monate später

Nach dem Max gegangen war, hatte ich eine Woche lang nur geweint. Ich hatte ihn hundertmal angerufen und gehofft, dass er wieder kommt. Aber er war einfach nicht gekommen. Hatte ich ihn etwa so verletzt? Ich dachte er wollte Kinder haben. Aber anscheinend hatte ich mich geirrt. Denn Max meldete sich einfach gar nicht nur über Insta posts erfuhr ich, wo er gerade war. Ich vermisste ihn schrecklich, obwohl er mir zum zweiten Mal so einen riesigen Schmerz zufügte, liebte ich ihn noch immer. Aber anscheinend hatte ich ihn falschgekannt. Er hatte mich wohl angelogen, er wollte gar keine Kinder. Er hatte es nur wegen mir kurz nicht verneint. Aber eigentlich hasste er Kinder. Wie konnte ich nur so egoistisch gewesen sein und denken, er würde Kinder wollen. Wenn er welche gewollt hätte, hätte er in den drei Jahren mit Kelly auch bekommen können. Aber sie hatten keine. Ich hatte mich sehr stark geirrt. Ich kannte Max gar nicht richtig.
Arthur und Lando kamen jeden Tag vorbei bei mir und blieben bis spät in die Nacht, damit sie sicher gehen konnten, dass alles in Ordnung war.
Nun war ich im fünften Schwangerschaftsmonat. Bisher war alles gut gelaufen und ich hatte außer Arthurs und Landos Hilfe niemand benötigt. Doch seit zwei Tagen ging es mir miserabel. Alles was ich aß, kam innerhalb von Minuten wiederhoch. Meine Körpertemperatur erhob sich ständig auf 38,6 °C und ich konnte nicht mehr klar denken. Lando und Arthur waren in der Früh einkaufen gegangen und ich blieb zuhause. Wieder holte mich das Fieber ein und ich hockte zitternd in meinem Zimmer. Und dann traten diese höllischen Bauchschmerzen ein. Als würde jemand von innen mit einem Messer gegen mein Bauch drücken. Ich schrie auf und krümmte mich zusammen. Fuck! Wer konnte mir jetzt helfen??? Arthur und Lando waren zu weit weg und ich wollte sie nciht stören. Hysterisch griff ich unter Tränen nach meinem Handy und durchsuchte panisch meine Kontakte. Bei einem bestimmten Namen blieb ich hängen. Charlotte Sine. Meine Ex-Freundin. Wir waren noch gut befreundet und sie hatte mittlerweile ein Kind und war verlobt. Mein Finger schwebte über der grünen Taste und die Schmerzen traten wieder ein. Ich rief an. >>Hallo Charles, lang nichts mehr von einander gehört!<<, grüßte Charlottes freundliche Stimme, >>Wieso rufst du an? Ist alles in Ordnung?<< >>I-ich kann nicht mehr. Es tut so weh<<, weinte ich ins Telefon. >>Oh mein Gott, Charles. Wo tut es denn weh<<, Charlottes Stimme klang besorgt. >>Bauch. Ich. Es. Tut. Weh.<<, brachte ich hervor und musste wieder aufschreien. >>Charles ich komme zu dir! Beweg dich nicht von der Stelle!<<, damit legte sie auf und ich zog mir die Decke noch mehr unter das Kinn. Keine zehn Minuten später saß Charlotte neben mir auf dem Bett und fuhr durch meine verschwitzen Haare. >>Ach, Charles. Was ist nur mit dir passiert? <<, fragte sie. >>Ich bin schwanger und krank<<, murmelte ich und schloss die Augen. Viel zu sehr beruhigte mich der Fakt, dass sie mir durch die Haare strich. >>Schwanger? Hast du dir eine Eizelle injeziert lassen? Kein Wunder, dass du krank bist. Es stand bei ur vielen Artikeln, dass das voll die vielen Nebenwirkungen hat!<<, sagte Charlotte. >>Ich wollte Kinder<<, nuschelte ich, >>Aber Max nicht. Ich habe ihn angelogen. Und nun ist er weg. Alles nur wegen mir! Er hasst mich! Ich bin so ein schlechter Mensch! Egoistisch, hässlich und dumm!<< Ein Schüttelfrost brachte mein Körper wieder ins beeben. Tränen schossen mir wieder in die Augen und ich schniefte leise. >>Shh!<<, Charlotte streichelte meine Schulter, >>Sag so etwas nicht! Max hat dich sicher nicht verlassen, weil du dumm, hässlich oder egoistisch bist!<< >>Max wollte keine Kinder und ich hab mir trotzdem eine Eizelle injeziert lassen. Ich habe ihn drei Monate lang angelogen. Er hat mich zu recht verlassen! Ich bin so ein Monster!<<, schrie ich laut auf. Plötzlich legte sich Charlottes Hand auf meinen Mund. >>Hör auf so etwas zu sagen!<<, zischte sie und blickte mir in die Augen. Sie wirkte sehr besorgt. >>Weißt du eigentlich, was für eine schwere Kindheit Max hatte?! Er fürchtet sich wahrscheinlich davor, dass er so wird wie sein Vater!<<, meinte Charlotte. Das wusste ich nicht und es machte mich noch mehr trauriger, da ich Max anscheinend doch nicht so gut kannte, wie ich gedacht hatte. >>Ich bin so ein schlechter Freund<<, seufzte ich. >>Nein bist du nicht, sonst wäre ich nicht drei Jahre mit dir zusammen gewesen!<<, widersprach sie mir,>>Und jetzt komm, wir nehmen ein Antibiotikum, dass dein Fieber runtergeht. Wenn es dir morgen besser geht, gehe ich mit dir für dein Baby Kleidung kaufen!<< Sie stand auf und streckte ihre Hand mir entgegen. Ich nahm sie an und taumelte in die Küche mit ihr. Charlotte reichte mir ein Glas Wasser und die Tablette. Ich schluckte sie hinunter. >>Geh schon einmal hinauf, ich mache dir noch eine Wärmflasche. Das beruhigt das Baby meistens<<,sagte meine Ex und ich nickte nur träge. Zehn Minuten später lag ich eingedeckt im Bett mit einer Wärmeflasche auf dem Bauch. Charlotte hielt meine Hand und strich mit ihren Daumen über meinen Handrücken. Sie hatte mir versprochen, dass sie die nächsten Tage hierblieb und mir half. >>Wieso haben wir uns eigentlich getrennt damals?<<, fragte ich in die Stille hinein, als ich fast einschlief. >>Weil du in Max verknallt warst<<, flüsterte Charlotte und lächelte sanft. >>Können wir jetzt nicht wieder zusammen sein?<<, fragte ich schwach und näherte mich unbewusst ihren Lippen, >>Du kennst dich aus mit Babys und könntest mir helfen. Wir würden uns wieder lieben wie früher! Das Kind in meinem Bauch braucht Liebe!<< >>Das geht leider nicht, Charles<<, sagte Charlotte mit fester Stimme. >>Wieso?<<, hauchte ich. >>Weil ich verlobt bin, ein Kind habe und du Max liebst!<<, antwortete meine Ex-Freundin. Es zerbrach mir das Herz. Niemand liebte mich! Hatte ich wirklich alle so sehr enttäuscht? >>Nur ein Kuss<<, hauchte ich an ihre Lippen. >>Nein, Charles!<<, unterbrach mich Charlotte und entfernte sich ein bisschen von mir. >>Keiner liebt mich!<<, flüsterte ich und schloss die Augen. Charlotte sagte noch etwas, aber da war ich schon auf dem Weg in das Land der Träume. Noch ein Tag mehr, wo ich ohne Max einschlief. Ich fühlte mich richtig alleine.


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