29-Unser Kind

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Charles pov:

Charlotte hatte recht gehabt. Am nächsten Tag ging es mir deutlich besser. Das Fieber war weg und mein Bauch tat nicht mehr weh. Lando und Arthur waren wieder da und wechselten meine Bettwäsche während ich als Frühstück drei Solettis aß. >>Und Charles? Wie fühlst du dich?<<, fragte Charlotte, die sich mit einer Tasse Kaffee neben mich setzte. >>Viel besser!<<, lächelte ich, >>Danke, Charlotte!<< >>Immer wieder gerne!<<, erwiederte sie und legte einen Arm um meine Schulter, >>Schließlich musste ich das auch bei meinem Kind durchmachen!<< >>Und es tut mir leid wegen gestern Abend. Dieser ganze Blödsinn mit: "Lass uns wieder zusammen sein!" Ich war einfach nur doof. Das Fieber setzt meinem Gehirn zu!<<, meinte ich. >>Es war nichts, Charles. Du warst krank und leicht depressiv gestern. Da ist es verständlich wenn man so etwas sagt<<, nickte Charlotte einfühlsam, >>Bist du bereit mit mir Shoppen zu gehen?<< Ich nickte und wollte auf mein Zimmer mich umziehengehen. Als ich meine Hand auf die Klinke setzt, hörte ich ein hohes Stöhnen aus meinem Zimmer. >>Psst Arthur!<<, flüsterte Landos Stimme, >>Sonst hören sie uns noch! << >>Ich kann doch nichts dafür, wenn du so gut-Ahhhhh!! Genau dort!<<, hörte ich meinen Bruder stöhnen. Das erste Mal seit zwei Monaten schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Es war irgendwie schon ekelhaft, dass sie es in meinem Bett trieben, aber ich gönnte es ihnen. Ich ging ins Badezimmer, wo ich ebenfalls ein paar Kleidungsstücke für das Ausgehen hatte. Ich zog mich an und ging wieder hinunter zu Charlotte. >>Sagen wir kurz Lando und Arthur Bescheid, dass wir ausgehen?<<, fragte sie. >>Die haben jetzt etwas wichtigeres zu tun<<, murmelte ich und grinste. Charlotte hob gespielt skeptisch die Augenbrauen und nickte dann. >>Lass uns fahren!<<, verkündete sie und wir stiegen in ihr Auto. Sie hielt bei einem Shoppingcenter und wir befanden uns kurze Zeit später bei der Babyabteilung. >>Wird es ein Bub oder ein Mädchen?<<, fragte Charlotte. >>Ein Bub<<, antwortete ich. Meine Ex-Freundin nickte und hielt dann drei kleine Strampelanzüge in die Luft. Ich wählte das rote. Wir shoppten zwei Stunden und dann wurde mir plötzlich schlecht. >>Scheiße du hast wieder Fieber!<<, murmelte Charlotte, nachdem sie mir wieder an die Stirn gegriffen hat. Ich nickte müde und fühlte mich schwach. Charlotte griff mir um die Hüfte und stützte mich zum Ausgan. Wir fuhren wieder nach Hause, wo mich Lando und Arthur empfingen und mir schnell halfen, dass ich in meine Schlafsachen und in das Gästezimmer kam. Arthur deckte mich zu und Lando legte mir ein kühles Fetzen auf meine Stirn. Mein Bruder dunkelte das Zimmer ab. >>Sagt Charlotte, dass ich ihr ewig dankbar bin!<<, murmelte ich, bevor mich das Fieber in einen tiefen schlechten Schlaf versetzte.
Ich träumte anfangs nichts, doch dann änderte sich der Traum. Ich lag in meinem Bett und schwitzte. Mein Körper schmerzte. Und da saß jemand neben mir am Bett. Mir wurde durch die Haare gestrichen. Als die Finger kurz meine Stirn berührten, da sie den Fetzen entfernten, blickte ich auf. Diese rauen Finger würde ich überall erkennen. >>Max?<<, brachte ich unter einer Schüttelfrost hervor. >>Ja ich bin's<<, flüsterte die Person und drückte mir einen Kuss auf die glühende Stirn,>>Ich bin hier um meinen Freund und unser Kind zu unterstützten! Und ihnen zu helfen!<< Ich umklammerte mit einer Hand seine Hand, die auf meinen Haaren lag. >>Darf ich es mir anschauen? <<, fragte Max im Traum. Ich war verwirrt, doch das Fieber beschränkte mein Gehirn und ich nickte nur. Max beugte sich über mich, schob die Decke bis zu meinen Knien hinunter und hob mein Pyama T-Shirt an. Mein großer Bauch begrüßte ihn. Ich erzitterte als seine kühlen Finger kurz über meinen Bauch strichen. >>So groß schon!<<, flüsterte Max, >>Unser Kind!<<Dann senkte er sein Gesicht und im nächsten Augenblick spürte ich seine Lippen auf meinem Bauch. Dieser Traum war zu schön, um wahr zu sein. Sicher war das Ende schlecht. Dann musste ich den Traum sofort beenden! Um Max wegzustoßen, war ich zu schwach. >>Lass mich los!<<, schrie ich stattdessen auf. Besorgt richtete sich Max auf und legte mir eine Hand auf die Stirn. >>Alles ist gut, Charlie!<<, hauchte Max und legte seine Hände an meine Wangen. >>Verschwinde aus meinem Traum! Wieso machst du mir in meine Träumen noch Hoffnung?!!! Du willst nichts mehr mit mir zu tun haben. Also verschwinde einfach!<<, rief ich und Tränen rannen mir über das Gesicht. Max sah mich erschrocken an. >>Charles, ich bin doch hier!<<, sagte er. >>Nein bist du nicht! Ich bilde dich nur mir ein. In Wahrheit hockst du zuhause und suchst dir eine neue Freundin auf irgendeiner DatingApp, nur weil ich Kinder will!<<, meinte ich schroff und endlich danach wurde mein Traum wieder pechschwarz. Also träumte ich nichts mehr.


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