Kapitel 54

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Ich sprang vom Tisch auf, ohne etwas gegessen zu haben und lief in Richtung Mädchen-Badezimmer.  Völlig außer Atem kam ich dort an und gerade als ich die Tür öffnete, ging diese schon auf. Tom stand dahinter. Ich erschrak und versuchte anhand seiner Mimik herauszufinden, ob Abraxas ihm schon irgendetwas erzählt hatte oder nicht. Doch es schien nicht so. Er wirkte zunächst überrascht und sagte dann: <Ich wollte dich gerade holen gehen. Also es ist alles vorbereitet. Die anderen sind unten und der Basilisk bereit. Denk dran: Augen schließen!> Ich nickte eifrig und Tom verschwand wieder im Inneren des Badezimmers. Ich war erleichtert, doch ich wusste auch, dass Abraxas es ihm bei der nächstbesten Gelegenheit sagen würde.
Ich konzentrierte mich jedoch erstmal auf meine Aufgabe, denn das war der erste Schritt meine Treue zu beweisen und danach konnte ich Tom immer noch vom Gegenteil überzeugen, was auch immer Abraxas ihm sagte.
Ich machte mich schnell auf die Suche nach dem Mädchen und fand es auch sehr schnell. Das braunhaarigen Mädchen mit der Brille, saß versteckt hinter einer Rüstung und weinte. Ich überlegte einen Moment und ging zu ihr.
<Heyy, warum weinst du denn?>, fragte ich freundlich.
<Man ärgert mich nur! Ich bin hässlich und eklig!>, Schriften das Mädchen.
<Nein, sag sowas nicht. Du bist wunderschön, so wie du bist, okay?>, versuchte ich sie zu beruhigen und der Plan klappte perfekt.
<Wirklich? Meinst du?>, fragte das Mädchen, das mittlerweile fast aufgehört hatte zu weinen.
<Natürlich. Komm wir gehen ins Badezimmer und waschen erstmal dein hübsches Gesicht. Okay? So jemand wie du sollte, nicht mit Tränen auf den Wangen hier sitzen. Außerdem tut ein wenig kühles Wasser deinen geschwollenen Augen sicher gut.>
Ich war anscheinend überzeugend genug, denn sie nickte, lächelte mir zu und ging mit mir zum Badezimmer.
Ich bemühte mich auf dem Weg dorthin, alle Anflüge von schlechtem Gewissen zu unterdrücken.
Als wir vor der Tür standen, wusste ich, dass es nun kein Zurück mehr gab. Ich würde diesen Plan durchziehen und dieses Mädchen würde innerhalb der nächsten paar Minuten sterben. Wegen mir. Mir war völlig klar, dass ich damit nicht glücklich leben werden konnte, doch Tom machte mich mehr als glücklich und ign zu verlieren würde zum gleichen Ergebnis führen, wie dieses Mädchen zu töten.
Wir traten ein und ich schloss sofort meine Augen. Ich versuchte alles auszublenden. Den Schrei des Mädchens, die schleimig Schlängelbewegungen und die mir sehr bekannten Schritte.
Ich saß auf den Boden und hielt meine Hände fest auf meine Augen gepresst.
<Es ist vorbei! Du hast es geschafft. Ich bin stolz auf dich.>, sagte Toms Stimme, was mich dazu verleitet meine Augen zu öffnen. Ich sah den leblosen Körper des Mädchens auf dem Boden liegen und warf mich in Toms Arme.
Ich weinte nicht. Meine Tränen waren es nicht wert für den Schmerz anderer verwendet zu werden, dass hatte mir Tom klar gemacht.

Tom versuchte mich in den nächsten Tagen immer wieder davon zu überzeugen, dass ich das richtige getan hatte und dass er stolz auf mich sei, dass ich jetzt dazu gehören würde.
Um es mit seinen Worten auszudrücken:
Jeder muss irgendwann sterben und ihr Tod war mein Vorteil, andere sterben ohne Nutzen.

Tom Riddle ff- MY Lord!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt