Kapitel 45

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Endlich setzte Tom mich ab und ich hatte wieder festen Boden unter den Füßen. Ich fragte: <Darf ich die Augenbinde jetzt abnehmen?>, da ich mich nicht traute, sie ohne seine Erlaubnis abzunehmen, weil ich mir selbst und ihm die Überraschung, falls es eine gab, verdorben hätte. <Einen Moment Geduld musst du noch haben!> Ich nickte wissend, dass es eine gute Entscheidung gewesen war, vorher nachzufragen. Ich stand also noch ein paar Augenblicke genau dort wo ich war, weil ich mich nicht traute mich zu bewegen, aus Angst mich zu verletzten oder irgendetwas kaputt zu machen, da ich immer noch nicht wusste, wo ich war.
Ich wurde in meinen Gedanken unterbrochen, nicht durch Worte, sondern davon, dass es plötzlich hell wurde. Tom hatte mir ohne Vorwarnung einfach selbst die Augenbinde abgenommen. Während sich meine Augen noch an das Licht gewöhnten, erkannte ich dennoch langsam, wo ich mich befand. Als ich endlich wieder klar sehen konnte, entdeckte ich vor mir eine Decke, ein paar Kissen, ein Buch und was zu essen. Ich schaute über das Geländer des Astronomieturms und sah, dass man von dort oben die perfekte Sicht auf den Sonnenuntergang in ungefähr einer Stunde hatte.
Ich drehte mich zu Tom, der immer noch hinter mir stand und lächelt ihn an. <Es ist wirklich schön. Hast du das allein vorbereitet?> Tom schaute mich an und gab dann ehrlich zu: <Ich habe eigentlich keine Ahnung von solchen Dingen. Ich habe eine deiner Mitbewohnerinnen gefragt und sie hat mir... geholfen.> Ich lächelte glücklich und konnte nichts dagegen tun, ich musste Tom einfach umarmen. Und genau das tat ich auch. Tom, der etwas perplex wirkte, brauchte einige Sekunden, doch er erwiderte meine Umarmung, auch wenn er nach einiger Zeit wieder losließ und man merkte, dass es ihm ziemlich unangenehm war. Doch ich lächelte weiterhin nur und freute mich über das kleine Date, was Tom  zwar mit Hilfe aber trotzdem, auf die Beine gestellt hatte.
Wir setzten uns auf die Decke und Tom nahm das Buch. Er begann mir daraus vorzulesen. Ich hatte am Ende so ziemlich nichts verstanden, aber das lag nicht an fehlender Hirnkapazität oder ähnlichem, sonder einfach daran, dass ich mich so auf seine Stimme konzentriert habe, dass ich völlig überhörte, was er eigentlich sagte. Er hatte eine so beruhigende Stimme, dass ich fast eingeschlafen wäre. Nun, wie gesagt, fast. Denn bevor ich mich ins Land der Träume begeben konnte, bekam ich Hunger. Ich sah wie hypnotisiert auf den verführerisch aussehenden Teller mit Sandwiches. Rom schien das zu bemerken, denn er hörte auf zu lesen und folgte meinem Blick. <Na, bist du hungrig?> Ich nickte flehend und er grinste. Weil der Teller auf seiner Seite stand, kam ich nicht heran. Ich setzte den besten Hundeblick auf, den ich konnte und er sah mir direkt in die Augen. <Wenn du etwas willst, musst du danach fragen.> Ich schaute etwas beleidigt und sagte: <Könntest du mir bitte, bitte ein Sandwich geben???> Tom gab mir als Antwort ein Sandwich vom Teller und nahm sich selbst auch eines.

Tom Riddle ff- MY Lord!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt