Kapitel 125

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<Was machst du hier?>, fragte ich und ich versuchte nicht so zu klingen als hätte ich gemeint, doch dass gelang mir eher weniger, da meine Stimme mitten im Satz brach. Er stand regungslos vor mir und sagte kein Wort. Nun war es ganz still, bis auf seinen Atem, der etwas schwerer klang als sonst, weshalb ich vermutete, dass er gerade gelaufen war. Ich blickte weiter hinaus auf den See und es störte mich nicht, dass er meine Frage nicht beantwortete, da ich es eigentlich sowieso nicht wissen wollte. Nun deutete er auf das Gras neben mir und ich nickte leicht.

Er setzte sich neben mich und wir schauten zusammen hinaus auf den See. Es erinnerte mich an den Abend, als wir nebeneinander auf unserem Balkon saßen und er genauso wie jetzt darauf achtete mich nicht zu berühren. Ich wusste nicht was ich tun sollte, aber ich wusste dass es der beste Moment seit Tagen war. Ich genoss diesen Moment ohne daran zu denken was geschah war oder was unumgänglich sein würde. Plötzlich hatte ich das Verlangen meinen Kopf auf seine Schulter zu legen, denn dieser fühlte sich mit einem Mal extrem schwer an. Ich rückte also etwas näher an ihn heran und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

Ich atmete langsam und schwer. Und als er langsam seinen Arm um mich legte, brach ich plötzlich wieder in Tränen aus. Nun war alles darum geschehen, ja nicht zu zeigen, dass ich geweint hatte. Ich rückte noch näher an ihn heran und er umschloss mich mit seinen Armen. Ich weinte und weinte. Ich war mir nicht sicher wie viel Zeit vergangen war, seitdem er sich neben mich gesetzt hatte, doch ich fühlte mich in seinen Armen endlich wieder sicher. Er strich über meinen Bauch und schaute mich überrascht an.

Ich wusste zuerst nicht wieso, doch dann viel mir ein, dass auch ich an diesem Morgen überrascht gewesen war, wie viel größer mein Bauch schon geworden war. Ich lächelte etwas gequält durch meine Tränenwand. Das was als nächstes geschah, sollte ich eigentlich unerhört finden, ich sollte ihn eigentlich von mir weg drücken. Doch das tat ich nicht und so legte er ohne Widerstand meinerseits seine Lippen auf meine und es fühlte sich so unglaublich an wie unser erster Kuss. Ich merkte in diesem Moment, dass auch wenn unsere Beziehung nicht perfekt war und wir beide viele Fehler machten, wir immer zueinander zurückkehren würden, da wir einander ehrlich lieben. Ich hatte immer von solch einer Liebe geträumt, in der man trotz Fehler immer wieder zueinander zurückkehrte. Und nun wusste ich, dass ich genau diese Liebe gefunden hatte.

Tom Riddle ff- MY Lord!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt