Kapitel 86

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Nachdem ich am nächsten Morgen aufgewacht war, spürte ich das Gefühl, als wenn ich mich gleich übergeben müsste. Dann erinnerte ich mich daran, dass ich ja schwanger war und ich sprang auf und rannte ins Badezimmer. Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Moment überkam mich die Morgenübelkeit und ich musste mich tatsächlich übergeben. Ich war dabei anscheinend so laut, dass ich Tom weckte, der noch geschlafen hatte, denn im nächsten Moment war er im Badezimmer aufgetaucht. Ohne irgendetwas zu sagen ging er zu mir hinüber und hielt mir meine Haare aus dem Gesicht, was gut war, denn keine fünf Sekunden später musste ich mich erneut übergeben.

Wir saßen nun zusammen auf dem Sofa im Wohnzimmer und lasen beide ein buch, doch mich plagte das schlechte Gewissen, weshalb ich mein Buch weglegte und ihn einen Moment ansah. Natürlich bemerkte er das schnell und er sah von seinem Buch auf. <Ist etwas?>, fragte er schlicht und ich atmete noch einmal durch. Ich wusste nicht wirklich, warum ich so nervös war, obwohl ich mich doch nur bei ihm entschuldigen wollte. <Es-...>, kurz versagte meine Stimme und ich wusste wirklich nicht, was mit mir los war. Ich versuchte es erneut: <Es tut mir leid, dass ich dich heute morgen geweckt habe.> Meine Stimme klang immer noch schwach, doch wenigsten schien er meine Worte verstanden zu haben, denn er nickte und wandte sich dann wieder seinem Buch zu.

Ich war gerade mit dem Abendessen fertig geworden, als ich Tom Bescheid sagte, dass er kommen könnte. Er antwortete einfach mit einem „Einen Moment noch." Da er gerade in seinem Büro war und es wichtig erschien, beschloss ich, dass ich einfach ein paar Minuten auf ihn warten sollte. Also ging ich wieder in den großen Esssaal und setzte mich auf meinen Platz. Und ich wartete und wartete, doch Tom tauchte einfach nicht auf. Ich wollte ihm nicht hinterher laufen, wie einem Kleinkind, also beschloss ich noch ein paar Minuten zu warten. Doch nachdem 25 Minuten vergangen waren und er immer noch nicht aufgetaucht war, zügelte ich meine Wut nicht mehr. Aber ich hatte immer noch meine eigene Art meine Wut rauszulassen. Und so war das einzige, was ich am Esstisch und am Essen veränderte, dass ich meinen Teller umdrehte und dann ging ich ohne etwas anderes zu verändern und ohne etwas gegessen zu haben.

Ich stellte mich nach draußen auf den Balkon des zweiten Stocks und lehnte mich dort ans Geländer. Ich beschloss, für einen Moment den heutigen Tag und Toms Verhalten zu vergessen und genoss einfach die Ruhe, die ich hier oben hatte. Es waren bereits Sterne zusehen und deren Anblick ließ mich wieder etwas Lächeln- das erste Mal an diesem Tag.

Tom Riddle ff- MY Lord!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt