Kapitel 61

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Seine Stimme klang aufgeregt, ja fast verzweifelt. Erst jetzt fiel mir auf, dass Tom dunkle Augenringe hatte und ich fragte mich, wie ich das erst in diesem Moment bemerken konnte. <Was meinst du?>, versuchte ich ahnungslos zu fragen, was sich kurz darauf als Fehler entpuppte, denn Tom festigte seinen Griff um mein Handgelenk und zog mich kurzerhand mit sich. Es wäre sinnlos gewesen, zu versuchen sich loszureißen, also ließ ich mich mitziehen und fand mich kurz darauf in Toms Zimmer wieder. 

Tom schubste mich in den Raum und knallte wütend die Tür zu. <Tu nicht so, als wüsstest du nicht genau, wovon ich eben geredet habe! Also, wieso hast du mich ignoriert?!>, er klang wütend. So wütend habe ich ihn mir gegenüber lange nicht erlebt.

<Ich- Es tut mir leid, ich-...>, doch ich konnte keinen vernünftigen Satz hervor bringen, da ich so perplex war von Toms plötzlichen Ausraster. Tom kam wütend ein paar Schritte auf mich zu und ich ging automatisch ein paar zurück. <Los, sag schon! Wieso?!>, schrie er mich an. Ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, fing ich auf einmal an zu weinen ich ging noch ein paar Schritte zurück, aber stolperte dabei über meine eigenen Füße und landete somit hart auf dem Boden. 

Dort lag ich also, auf dem Boden mit Tränen, die mir über das Gesicht liefen. Tom sah immer noch wütend aus und kam mir immer näher. Auf einmal platze es aus mir heraus: <Ich will nicht, dass du mich verletzt!> Ich hielt mir meine Arme schützend vor mein Gesicht und kniff die Augen zu. Doch Tom hatte seine Bewegung gestoppt und auch sein Gesicht hatte einen anderen Ausdruck angenommen. Ich öffnete ein Auge ganz leicht und sah ihn im Raum stehen. Er wirkte wie eingefroren und bewegte sich nicht. Langsam nahm ich meine Arme runter und schaute ihn an. Und da fiel es mir auf. Seine Augen, sie hatten einen vollkommen anderen Ausdruck, als die gesamten letzten Jahre. Seit ich Tom kannte, hatte man immer etwas Gefährliches in seinen Augen entdecken können, doch nun... nichts. In seinen Augen war keinerlei Gefahr zu erkennen. Um genau zu sein der Ausdruck in seinen Augen war komplett neutral. Man konnte keine Emotionen darin erkennen.

Vorsichtig stand ich auf und ging ein paar Schritte zu ihm, doch diesmal war er derjenige, der zurückwich. Ich hob beschwichtigend meine Hände und ging noch ein paar Schritte auf ihn zu. Dieses Mal ließ er es zu und als ich nah bei ihm stand, legte ich meine Arme um seinen Körper und umarmte ihn. Ganz langsam, als würde er ganz genau darauf achten, mich nicht zu verletzten, legte er auch seine Arme um mich und ich spürte wie er seinen Kopf auf meine Schulter ablegte. Er schien in letzter Zeit viel nachgedacht zu haben, denn es schien als wäre es für ihn eine Erleichterung seinen schweren Kopf endlich irgendwo abstützen zu können.

Tom Riddle ff- MY Lord!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt