Kapitel 1.3: Die Hallen der Hexen

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Gedankenverloren drehte ich den Kelch aus Kristallglas zwischen den Fingern. Er war kunstvoll gearbeitet, mit feinen Sternengravuren, teurer als ich jemals einen in der Hand hatte. Stummer Zeuge von verlorener Macht und Reichtum.
Kaum hundert Meter vor mir versank eine glutrote Sonne im Ozean. Das Meer war ruhig heute Abend, seine Wellen wie Zungen, die vorsichtig über den Stand leckten, als wollten sie das Land kosten. Ein paar junge Hexen ließen sie um ihre Knöchel spielen, während sie mit gerafften Tuniken ihre Fernrohe aufbauten, um bei Einbruch der Nacht den Sternenhimmel zu studieren. Ihr Lachen drang bis hinauf zu meinem Versteck.
Ich verbarg mich im Schatten einer Zypresse auf den letzten Stufen der Treppe, die durch Obst- und Olivenhaine vom Strand hinauf zum Heiligtum führten. Es war ein guter Ort zum allein nachdenken und auch wenn mich einige Hexen entdeckt haben mussten, hatte mich keine in ein Gespräch verwickelt. Ich vermutete, dass Veronika damit zu tun hatte. Nachdem sie zu mir zurückgekehrt war, hatte sie mir versichert, dass die Magierinnen mir meine Ablehnung nicht nachtrugen und meine Haltung voll respektierten. Ich durfte als Gast bleiben wie sie oder gehen. Solange ich einem Zauber zustimmte, der meine Lippen über den Standort des Heiligtums versiegelte. Außerdem konnte ich an den Unterrichtsstunden der jüngeren Magierinnen teilnehmen, wenn ich wollte, musste aber keine ihrer religiösen Pflichten erfüllen.
Das alles erleichterte mich mehr als gedacht.
„Ich weiß gar nicht, was gewesen wäre, wenn sie meine Haltung nicht respektiert hätten", hatte ich Veronika gestehen müssen. „Was ich getan hätte. Darüber habe ich mir vorher gar keine Gedanken gemacht."
„Wir wäre gerannt", hatte Veronika geantwortet. „Du und ich, zusammen. So weit und so schnell wie möglich."
Veronika gehörte zu der Art von Leuten, mit denen man nicht nur reden, sondern auch schweigen konnte. Es war selten, dass ich mich in Gesellschaft einer Fremden entspannen konnte, aber Veronikas Gegenwart fühlte sich an wie Balsam auf einer Wunde, von der ich gar nicht gewusst hatte, dass sie existierte. Damian musste das auch so sehen. Nicht umsonst hatte er alle Schätze und den Luxus des Palasts zurückgelassen, um sie zu retten. Seinen wahren Schatz. Es machte meine Zuneigung für ihn nur noch größer. Und meine Sorge.
Gegen Nachmittag hatte mein Vater mich besucht. „Wir können von hier verwinden, wenn du es möchtest", hatte er vorgeschlagen. „In den Wald gehen und dort leben, wo dich niemand findet. Kein Dämon und keine Magierinnen. Alles hier zurücklassen."
Vor ein paar Monaten hätte ich sofort zugestimmt. Aus der Gesellschaft fliehen und ihre Fesseln zurücklassen. In den Wald gehen, wo der Frühling Jahr um Jahr alles neu machte. Das Alte, Tote zu Gutem verwandelte. Wo es keine begrabenen Geheimnisse gab, die plötzlich aus dem Unterholz sprangen und dich überfielen. Keine Schulden und keine Sünden. Keine schmerzhafte Vergangenheit.
Aber ich war nicht mehr die gleiche wie vor dem letzten Monat Nemesis. Vor meiner ersten eigenen Arbordurchquerung. Ich hatte mehr Menschen in meinem Leben als zuvor, mehr Verantwortung. Ich war eine Hexe, gesegnet mit einer Kraft, die ich noch nicht verstand und Damian in der Gewalt eines Dämons. Die besten Chancen, ihn jemals zu befreien, lagen in einem Bündnis mit Anankes Hexen. Wenn ich ihm helfen wollte, konnte ich nicht weglaufen.
Mal davon abgesehen, hörte ich Veronikas Stimme in meinem Kopf. Auch die Bäume im Arbor haben alte Wurzeln, Wunden und Narben, die sie ein Leben lang in ihrer Rinde tragen. Die Realität so zu verkürzen und hinzubiegen, bis sie ins eigene Weltbild passt, ist eine Sünde. Alles hat seine Vergangenheit.
Sie hatte Recht, natürlich. Meine Entscheidung im Heiligtum war keine gegen Ananke oder die Magierinnen gewesen. Nur eine gegen das Unwissen. Ich musste meine Wurzeln kennenlernen, wenn ich jemals eine vernünftige treffen wollte.
Nachdenklich nahm ich einen Schluck von meinem Minzwasser und sah zurück zum Heiligtum. Es glich eher einem Schloss, als einem Versteck. Ein prächtiger weißer Palast, über und neben den Fluss gebaut, der die Senke zwischen den Bergen durchschnitt und von mehreren Wasserfällen im Osten des Tals gespeist wurde. Immer wieder durchbrachen Bogenfenster, Innenhöfe und Terrassen die Fassade aus weißem Stein. Geländerlose Brücken überspannten verborgene Wasserläufe. Das alles ließ den Palast trotz seiner Größe zierlich und luftig wirken, mehr wie ein Dorf, als eine wehrhafte Festung. Offensichtlich hatten die Erbauerinnen nie mit Angriffen gerechnet. Der Reichtum seiner Bewohner war überall zu erkennen, von marmornen Wasserbecken mit Lilien und Seerosen in den Innenhöfen, fließend Wasser in allen Gästezimmern, bis hin zu den silbernen Laternen und verglasten Fenstern, die das Tageslicht in seine Farbfacetten brachen wie Diamanten.
Und dennoch...in meiner Zeit hier hatte ich nur einen Bruchteil des Komplexes erkundet. Weite Teile standen leer und verfielen. Die drastisch geschrumpften Zahlen der Hexen, ihr mangelnder Kontakt zur Außenwelt und vor allem ihr Verlust von Reichtum und Macht hatten Spuren hinterlassen. Die Teppiche waren an manchen Stellen ausgetreten und löchrig. Wo Motten die seidenen Vorhänge zerfressen hatten, waren sie mit einfachem Leinen ersetzt worden. In vielen privaten Innenhöfen und Terrassen stapelte sich das tote Laub vergangener Herbste. Kletterblumen überwucherten die Fassade und im Speisesaal wurde längst nur noch serviert, was entweder selbst gefangen oder angebaut werden konnte. Mehr und mehr beanspruchte die Natur das Tal zurück. Im Vergleich zu ihren Vorgängerinnen wirkten die heutigen Hexen nüchterner, bescheidener. Wie ein in Ungnade gefallenes, verarmtes Adelsgeschlecht in den Ruinen seiner einstigen Reichtümer.
Sie hatten viel verkauft, hatte mir Thalia gesagt. Heimlich, im Verborgenen. Behalten hatten sie nur, was zu offensichtlich Hexen gehörte oder für Kult und Liturgie benötigt wurde.
Manche der älteren Hexen, die eine Existenz vor der Nemesis gehabt haben musste, trugen noch immer ihre alten Gewänder und Geschmeide auf, gleich wie verblichen oder angelaufen sie inzwischen waren. Sie schienen ihre Rettungsanker zu sein, ihre letzte Verbindung zu einem früheren Leben. Die jüngeren allerdings wirkten nicht viel anders als die Mädchen aus dem Eldra Tal. Sie arbeiteten auf ihren eigenen Feldern oder in den Obsthainen, hatten Kräuter-und Gemüsegärten. Jede beherrschte ein Handwerk, das der Gemeinschaft nützte. Die einzigen Räume, die in alter Pracht gehalten und mit viel Mühe gepflegt wurden waren die Bibliothek, mit dem letzten gesammelten Wissen der Hexen und Anankes Heiligtum.
Mein Blick wanderte über die Gärten und Haine. Orange gefärbtes Licht, voll von flirrenden Insekten, lag über den Feldern wo ein paar Hexen in den letzten Strahlen der Abendsonne ackerten. Das Tal selbst war geformt wie ein Hufeisen, mit der offenen Seite zum Meer und umrahmt von zerklüfteten weißen Bergen, an deren Hänge sich die Dunkelheit jetzt in langen Schatten hinabstahl. Sie verschluckte Korkeichen und Pinien, die sich an den Fels klammerten, kroch bis an die Füße der mächtigen Oliven darunter.
Das Tal war eine kleine, versteckte Welt. Aber eine, die den Hexen nach der Nemesis wie ein Paradies vorkommen musste.
Ich richtete meine Augen auf den Ast einer Zypresse neben mir. Er hing mir leicht ins Sichtfeld und störte meinen Blick. In einer kaum sichtbaren Bewegung, krümmte ich meinen Zeigefinger. Schlang meinen magischen Sinn um den Ast wie ein unsichtbares Band. Gab im Geist den Befehl.
Mit einem Schnappen knackste das Holz und der Ast fiel sauber abgetrennt zu Boden. Noch immer erstaunte mich, wie einfach es wahr. Für Magie gab es keine schwierige Technik, die man erst mühsam erlernen musste. Sie war eher wie ein neuer Sinn, der einfach funktionierte, sobald man ihn einmal entdeckt hatte. Ganz natürlich. Ja, es gab Dinge, die ich nicht wusste, gewisse Anwendungsgebiete der Magie, die andere Hexen über die Jahrhunderte entdeckt hatten. Kampftechniken oder Wechselwirkungen mit Pflanzen zum Heilen. Aber es machte für mich keinen Sinn, die zu erlernen.
Seit ihrem Erwachen in Anankes altem Tempel war meine Magie wieder schwächer geworden, genau wie Kores. Thalia hatte mir erklärt, dass dieser Umstand an Anankes Verschwinden lag. Getrennt von ihrer Quelle versiegte die Magie der Hexen, trocknete aus wie ein Teich ohne Regen. Zu Beginn der Nemesis war es besonders schlimm gewesen. Siebzehn Jahre Dürre hätte die Magie in Verlon eigentlich völlig verschwinden lassen müssen. Wären da nicht Anankes Tränen.
Eines Tages hatte Anankes marmorne Statue im Heiligtum plötzlich angefangen zu weinen. Es war eine besonders mystisch begabte Hexe gewesen, die kurz darauf herausgefunden hatte, dass die Tränen zu trinken einen Teil ihrer Magie zurückbrachte. Die Wirkung ließ Wochen später wieder nach und sie reichte nicht an den Davor-Zustand heran. Aber immerhin etwas. Die Hexen sahen es als Geschenk Anankes aus dem Exil. Eine Wegzehrung bis zu ihrer Rückkehr.
Für mich änderte sich dadurch allerdings wenig. Da ich Ananke keine Treue geschworen hatte, war ich auch vom Mahl der Tränen ausgeschlossen. In ein paar Monaten würde meine Magie so gut wie verschwunden sein. Ich wusste nicht, ob ich darüber traurig oder erleichtert sein sollte.
„Magie ist nicht zu deinem persönlichen Vergnügen da", sagte eine Stimme in meinem Nacken. Eine Frau ließ sich neben mir auf den Stufen nieder. Ich war so in Gedanken versunken gewesen, dass ich nicht bemerkt hatte, wie sie die Treppe vom Heiligtum heruntergekommen war. „Verhalte dich nicht wie ein dreijähriges Kind, das Dinge zerstört, nur um zu sehen, ob es das kann."
Ich drehe den Kopf und begegnete Hypatias blauen Augen. Sie sah ihrer Tochter so ähnlich, dass es beinahe erschreckend war. Als sie die Arme verschränkte, sah ich dort, wo ihre blutrote Tunika Haut freigab, Muskeln spielen. Sie war eine Kriegerin, genau wie Thalia, auch wenn sich über ihr kantiges Gesicht schon erste Falten zogen. Die letzten siebzehn Jahre hatte die Verantwortung für Anankes Heiligtum und die verbliebenen Hexen auf ihren Schultern gelegen. Ich konnte mir vorstellen, was für eine Last das gewesen sein musste.
„Möchtet Ihr, dass ich gehe?" Im Laufe meines Lebens hatte ich gelernt, ungesagte Dinge besser sofort anzusprechen. Bevor sie irgendwann wie ein unsichtbarer Riese im Raum standen, an dem keiner mehr vorbeikam, um den anderen wirklich zu sehen. Angriff war in nicht wenigen Fällen die bessere Form der Verteidigung. Vor allem, wenn er unerwartet kam. Überraschung bewirkte oft genug unfreiwillige Geständnisse.
Hypatia verzog keine Miene. „Nein."
„Sind sie nicht wütend auf mich? Thalia? Die anderen Hexen?"
„Nenn sie weiterhin Hexen und du machst dir tatsächlich ein paar Feinde", sagte Hypatia kühl. Dann seufzte sie. „Du warst ehrlich, auch wenn es unbequem war. Das hat dir Respekt verschafft. Gott will keine Sklavinnen. Und Ananke auch nicht."
„Ist das so?"
„Wenn es anders wäre, würde es dich nicht geben." Die Antwort war so entwaffnend direkt, dass mir für einen Moment die Luft wegblieb.
Ein bitterer Geschmack legte sich in meine Kehle. „Klar. Sündigen kann nur, wer frei ist. Macht Sinn."
Eine Weile saßen wir schweigend nebeneinander, den Blick aufs Wasser und die untergehende Sonne gerichtet.
„Ich habe mit Kore gesprochen. Über deinen Vater. Sie kann sich ja wieder erinnern." Hypatia zögerte. Als ich nicht reagierte, redete sie weiter. „Er war ein Tempeldiener in Thisbe, im gleichen Alter. Die beiden hatten nur eine kurze Beziehung. Ich kannte ihn. Er war der Bruder meines Mannes."
„Aber", ich starrte sie an, „heißt das...?"
„Ja", sagte sie mit einem Lächeln, „Thalia ist deine Cousine. Und ich deine Tante. Kore und ich waren immer wie Schwestern füreinander. Nur nicht durch Blut verbunden. Merkwürdiger Zug des Schicksals, dass es jetzt unsere Kinder sind."
Die Neuigkeit musste ich erstmal sacken lassen. Thalias Vater und mein Vater waren Brüder. Diener im Tempel von Thisbe. Dem mittlerweile zerstörten Tempel. Auf einmal war meine Kehle trocken. „Was ist passiert?"
Hypatia verstand. „Sie wurden während der Nemesis getötet, als sie Seite an Seite den Tempel verteidigten." Noch immer, nach siebzehn Jahren, hörte ich den Schmerz in ihrer Stimme. „Dein Vater hat nie etwas von dir gewusst. Kore hat es auch vor ihm geheimgehalten. Er ruht in unserer Krypta, wenn du sein Grab besuchen möchtest."
Wieder nickte ich nur, grub meine nackten Zehen in den Sand unter mir. „Sehe ich ihm ähnlich?"
„Nicht wirklich." Hypatia schmunzelte. „Deine Haarfarbe und deine Sommersprossen hast du von ihm. Aber alles andere..."
„Ich weiß." Meine Brauen ziehen sich zusammen, passender Ausdruck zur düsteren Wolke über meinen Gedanken. „Ich habe Kores Augen. Ist kaum zu übersehen, wenn man drauf achtet." Was ich während unserer Reise durch den Arbor natürlich nicht getan hatte.
„Es sind nicht nur die Augen", sagte Hypatia sanft. „Deine ganze Mimik, dein Lächeln. Du bist deiner Mutter so ähnlich."
Das war nicht, was ich hören wollte. „Hat Kore dich geschickt?"
Hypatia zögerte. „Sie hielt es für klüger. Hatte den Verdacht, dass du sie im Moment nicht sehen willst."
„Stimmt."
„Merope...Ich verstehe deine Wut. Aber Kore-"
„Warum verteidigest du sie?" Mein Kopf schnellt zu ihr herum. „Kore ist Schuld an der Nemesis. Am Tod deines Mannes. Sie hat euch verraten. Ihr Gelübde gebrochen und einen Pakt geschlossen, um es zu vertuschen. Sie war siebzehn Jahre verschollen! Siebzehn Jahre, in denen du die Scherben hinter ihr auflesen durftest. Jetzt taucht sie plötzlich auf und nimmt wie selbstverständlich wieder ihren Rang ein, nachdem du jahrelang ihre Arbeit gemacht hast. In der größten Krise, die ihr jemals kanntet! Erzähle mir nicht, dass du nicht wütend wirst, wenn du ihr Gesicht siehst..."
„Meine Wut ist meine Sache, nicht deine", sagte Hypatia. „Ich brauche keine Nichte, die ihre Mutter stellvertretend für mich anklagt. Ananke hat Kore zur Akolytin erwählt. Sich sogar für sie geopfert-"
Ich schnaubte. „Zum Preis ihrer eigenen Freiheit. Das war der schlechteste Tausch aller Zeiten."
„Da bin ich nicht so sicher", sagte Hypatia zögerlich. „Nach der Nemesis, als unsere Magie schwächer wurde und Ananke verschwunden war, haben viele von uns zu zweifeln begonnen. Gerade die jüngeren. Existiert Ananke überhaupt? Und wenn ja, meint sie es wirklich gut mit uns oder sind wir nur Spielbälle in ihren Händen? Schon vor der Nemesis gab es Magierinnen, die sie mehr aus Pflichtgefühl verehrt haben, um ihre Kräfte zu behalten, die ihnen Macht verliehen. Aber jetzt...seit wir wissen, dass sie sich geopfert hat. Dass sie freiwillig leidet für eine von uns...Etwas ist anders. Wie spüren die Veränderung. Den Funken." Sie hebt den Blick zu den Sternen. „Göttliche Logik unterscheidet sich von unserer. Manchmal fast bis ins Paradoxe."
„Zum Beispiel?"
„Es ist eines der größten Mysterien, dass unsere Magie umso mächtiger wird, je selbstloser wir sie einsetzen. Deswegen konnte Kore im Arbor all diese Wölfe vertreiben. Weil sie dich retten wollte, nicht sich. Ich habe den Verdacht, dass auch das Leben selbst so funktioniert."
Ich presse die Lippen zusammen. Schweige.
„Nochmal, Merope." Hypatia versuchte, mir in die Augen zu sehen. „Du hat keine Schuld an den Fehlern deiner Mutter. Aber du wirst deinen Schmerz kaum lindern, indem du zu ihrer schärfsten Anklägerin wirst. Suche deine Bitterkeit nicht in anderen. Vor allem nicht in mir." Kurz sah es so aus, als wollte sie noch etwas anderes sagen, aber dann schüttelte sie nur den Kopf. „Vielleicht ist das ja Kores Strafe. Von der eigenen Tochter, deren Leben sie retten wollte, verachtet." Sie holte Luft. „Eigentlich wollte ich dir mitteilen, dass unser Rat morgen über die Situation des Königs sprechen wird."
Des Königs. Damian. Plötzlich war ich wieder hellwach.
„Thalia meinte, du wärst sicher gerne dabei. Ich lasse dich holen."
„Darf ich denn teilnehmen? Als Außenseiterin?"
Sie stand auf. „Das einzige Misstrauen, dem du in diesen Hallen begegnen wirst, ist dein eigenes. Du bist eine Tochter Anankes. Gleich ob du dich für oder gegen sie entscheidest, du hast immer einen Platz in unseren Reihen. Es ist an dir, ihn auszufüllen."

Die Dornen der GötterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt