Als ich den Ratssaal betrat, lag eine bedrückende Stille in der Luft. Aemond saß bereits am Kopf des Tisches, seine Augen fixierten mich kühl, fast herausfordernd. Er hatte diese Art, die mich jedes Mal in Rage versetzte. Es war nicht das erste Mal, dass wir uns in die Haare kriegten, aber heute... Heute war anders. Die Spannungen hatten sich in den letzten Tagen nur noch weiter aufgestaut, und es schien, als stünde ein Sturm bevor.
Ich setzte mich und spürte die Blicke der anderen Ratsmitglieder auf mir, aber ich ignorierte sie. Meine Gedanken waren bei den Gerüchten, die mir zu Ohren gekommen waren – von Aemonds zunehmend rücksichtslosen Entscheidungen und der Art, wie er das Reich in meiner Abwesenheit regierte, als sei ich bloß eine Randfigur.
Aemond räusperte sich, und ohne Umschweife begann er, über die nächsten militärischen Schritte zu sprechen. Seine Stimme war hart und schneidend. „Wir müssen sofort weiter gegen Rhaenyra vorgehen. Wenn wir zögern, wird sie Drachenstein befestigen und eine unüberwindbare Position aufbauen."
Ich konnte nicht mehr an mich halten. „Das kannst du nicht ernst meinen, Aemond! Ein weiterer Angriff jetzt wäre Selbstmord. Unsere Truppen sind erschöpft, und du willst sie einfach in die Schlacht schicken, als wären sie Bauernfiguren auf einem Spielbrett!"
Sein Blick verengte sich, und ich spürte, wie die Wut in ihm aufstieg. „Was verstehst du denn davon, Yn? Du bist eine Königin, keine Soldatin. Es ist an der Zeit, dass du aufhörst, dich in Angelegenheiten einzumischen, die du nicht begreifst."
„Das geht zu weit!" Mein Herz schlug heftig in meiner Brust, und ich konnte die Empörung kaum zurückhalten. „Ich mag keine Soldatin sein, aber ich verstehe sehr wohl, was hier auf dem Spiel steht. Und ich werde nicht zusehen, wie du das Reich in den Abgrund stürzt!"
Die anderen Ratsmitglieder blickten zwischen uns hin und her, sichtlich unbehaglich. Otto Hohenturm räusperte sich leise, als wolle er die Situation entschärfen, doch keiner wagte es, sich in unseren Streit einzumischen.
Aemond stand auf, sein Blick loderte vor Zorn. „Du hast keine Ahnung, wie schwer es ist, Entscheidungen in diesem Krieg zu treffen! Du kommst hierher, nachdem du mit Aegon an seinem Krankenbett gesessen hast, und wagst es, mich zu belehren?"
„Es geht hier nicht nur um dich!" Ich erhob mich ebenfalls und trat ihm einen Schritt entgegen, meine Stimme bebte vor unterdrückter Wut. „Es geht um das gesamte Reich! Du denkst, nur weil du den Drachen reitest, hast du allein das Recht, über Leben und Tod zu entscheiden?"
Für einen Moment schien es, als würde Aemond nach Worten suchen. Doch dann schnappte er zurück: „Vielleicht ist das genau das Problem. Du bist eifersüchtig, weil du nicht die Macht hast, die ich habe. Du willst Aegons Königin sein, aber du willst auch alles andere kontrollieren. Nun, das geht nicht, Yn."
Die Worte trafen mich härter, als ich erwartet hatte. Eifersüchtig? Glaubte er das wirklich? Die Hitze stieg mir in den Kopf, und ich ballte die Fäuste. „Du sprichst von Macht, als ob sie das Einzige ist, was zählt! Aber es geht um Verantwortung. Und du hast keine Ahnung, was das bedeutet."
Aemond lachte kurz auf, ein scharfes, zynisches Lachen. „Verantwortung? Bitte. Du willst dich als die Vernünftige darstellen, als die, die alles im Griff hat. Aber am Ende des Tages bist du genauso wie ich. Du willst die Kontrolle, und du hasst es, wenn du sie nicht hast."
Die Worte fielen wie ein schwerer Stein auf meine Brust. Für einen Moment wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Die anderen im Raum waren merklich unruhig, einige schauten betreten zu Boden, andere schienen überrascht über die Heftigkeit unseres Streits.
Ich holte tief Luft und sprach, so ruhig ich konnte: „Das hier ist kein Spiel, Aemond. Du magst glauben, du könntest jeden besiegen, aber wenn du so weitermachst, wirst du uns alle in den Untergang führen. Wir müssen klüger handeln, und wir müssen das gemeinsam tun."
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𝐲𝐧 𝐓𝐚𝐫𝐠𝐚𝐫𝐲𝐞𝐧 - 𝗺𝘆 𝗕𝗹𝗼𝗼𝗱
Fanfiction𝐄s ist ihr Valyrisches Blut was sie so besonders macht. Silbernes Haar, Lila farbenne Augen. Ganz eindeutig Blut des Drachens. Yn Targaryen ist die erst geborene Tochter von Rhaenyra und Daemon Targaryen. Als Viserys stirbt und somit die Erbschaft...