Wir rannten über das Gelände, das Dröhnen des Motors direkt hinter uns. Der Wagen folgte uns wie ein hungriger Jäger, und jeder Schritt fühlte sich an, als würde er uns näher an den Abgrund führen. Landos Hand umklammerte meine fest, und ich klammerte mich an diesen Griff, als wäre er das Einzige, das mich davor bewahrte, den Boden unter den Füßen zu verlieren. In der Dunkelheit des Geländes stolperten wir über Wurzeln und Schlaglöcher, doch wir durften nicht stehenbleiben, durften uns nicht umdrehen. Jeder Moment, in dem wir langsamer wurden, bedeutete, dass der Wagen uns erreichen könnte.„Hier entlang!", rief Lando und zog mich zu einer kleinen, verlassenen Werkstatthalle. Die Tür quietschte, als er sie aufstieß, und wir schlüpften hinein. Ich atmete schwer, mein Herz schlug wie wild, und ich spürte den kalten Schweiß auf meiner Haut. Der Raum war in völlige Dunkelheit gehüllt, und das einzige Licht kam von den Scheinwerfern des Wagens, der langsam an der Halle vorbeifuhr, als würde er uns suchen, uns belauern.
Ich drückte mich gegen die Wand und versuchte, meine Atmung zu kontrollieren, doch mein ganzer Körper bebte. Lando stand dicht neben mir, sein Atem ebenfalls schwer, und ich spürte, wie sich seine Hand kurz auf meine Schulter legte, als wollte er mir damit versichern, dass wir hier in Sicherheit waren – auch wenn ich das kaum glauben konnte.
„Lando", flüsterte ich, kaum mehr als ein Hauch. „Wer tut so etwas? Warum?"
Er schüttelte den Kopf, und in der Dunkelheit konnte ich nur die Silhouette seines Gesichts erkennen. „Ich weiß es nicht. Aber eines ist sicher: Das ist kein Zufall. Jemand will dich einschüchtern, und sie gehen immer weiter, bis sie bekommen, was sie wollen."
Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. „Und was wollen sie?"
Lando schwieg einen Moment, bevor er antwortete. „Ich weiß es nicht genau. Aber ich habe so eine Ahnung, dass es etwas mit deinem Platz in der Academy zu tun hat." Er sah mich ernst an, und seine Augen schimmerten im fahlen Licht. „Sarah, du bist hier, weil du stark bist. Du hast etwas, das die Aufmerksamkeit auf sich zieht – etwas, das manche als Bedrohung ansehen könnten."
„Eine Bedrohung?" Ich konnte mir das kaum vorstellen. Ich war neu hier, ein Niemand in einer Welt voller Stars und Profis. Doch Lando sprach diese Worte mit einer Ernsthaftigkeit, die mich verunsicherte.
„Die Welt des Rennsports ist hart", sagte er leise, „und manchmal geht es nicht nur um das Fahren. Es geht um Macht, um Kontrolle. Manche Menschen sehen jede neue Person als Bedrohung für ihre eigene Stellung. Und vielleicht... sehen sie das auch bei dir."
Ich versuchte, das alles zu begreifen, doch es fühlte sich an, als ob die Erde unter meinen Füßen wegbrach. Ich war hier, um meinem Leben einen neuen Sinn zu geben, nicht, um in irgendein perfides Spiel aus Macht und Neid hineingezogen zu werden. Doch die Realität, die Lando mir schilderte, war eine, die ich nicht ignorieren konnte.
Wir verharrten in der Dunkelheit, lauschten auf das entfernte Dröhnen des Wagens, der langsam verschwand. Die Stille kehrte zurück, doch sie fühlte sich nicht beruhigend an – eher wie die Ruhe vor einem Sturm. Ich wusste, dass dies noch lange nicht vorbei war.
„Wir müssen herausfinden, wer dahintersteckt", sagte ich schließlich, meine Stimme fester, als ich mich fühlte. „Ich kann nicht einfach hierbleiben und mich verstecken, Lando."
Er sah mich an, und ich erkannte in seinem Blick etwas, das ich nicht erwartet hatte – Respekt. „Ich hätte auch nichts anderes von dir erwartet", sagte er leise. „Aber sei dir bewusst, dass das gefährlich ist. Die Menschen, die so etwas tun, kennen keine Grenzen."
„Dann haben sie in mir jemanden gefunden, der sich nicht so leicht abschrecken lässt", entgegnete ich entschlossen. Mein Inneres zitterte noch immer, doch irgendwo tief in mir spürte ich eine Kraft aufsteigen, die ich lange nicht gefühlt hatte. Lando hatte recht – ich war hier, um zu kämpfen. Und wenn es jemanden gab, der glaubte, mich mit Angst vertreiben zu können, dann würde ich ihm das Gegenteil beweisen.
Lando nickte, ein schwaches Lächeln spielte um seine Lippen. „Gut. Dann machen wir es auf unsere Weise. Ich werde herausfinden, wer das ist, und du bleibst wachsam. Niemand darf erfahren, dass wir davon wissen."
In diesem Moment wusste ich, dass ich in ihm einen Verbündeten gefunden hatte – jemanden, der ebenfalls gegen seine eigenen Schatten kämpfte, der mich verstand. Es war ein seltsames Gefühl, dieses Vertrauen in jemanden, der mich noch vor Kurzem herausgefordert hatte, mich immer wieder an meine Grenzen gebracht hatte. Doch Lando schien jetzt mehr als nur ein Gegner zu sein. Er war ein Verbündeter in diesem gefährlichen Spiel, und gemeinsam würden wir herausfinden, was hier wirklich vor sich ging.
„Und was jetzt?", fragte ich, während sich die Kälte der Halle langsam in meine Knochen zog.
„Jetzt gehst du zurück zu deinem Zimmer und tust so, als wäre nichts geschehen", antwortete er ruhig. „Morgen früh ist alles wie immer. Wir können keine Verdacht erregen."
Ich nickte und folgte ihm durch die Dunkelheit, zurück ins Hauptgebäude, wo die Lichter der Academy wie kalte Sterne in der Nacht leuchteten. Als ich schließlich mein Zimmer erreichte und die Tür leise hinter mir schloss, war ich allein mit meinen Gedanken. Die Ereignisse der Nacht drehten sich in meinem Kopf wie ein endloses Karussell, und der Gedanke, dass jemand mich als Bedrohung ansah, ließ mich nicht los.
Kurz bevor ich einschlief, versprach ich mir, dass ich kämpfen würde. Dass ich nicht zulassen würde, dass mich jemand einschüchterte – nicht hier, nicht in dieser Welt, die ich mir mühsam erkämpft hatte.
Doch als ich am nächsten Morgen erwachte und zur Tür ging, um den Tag zu beginnen, spürte ich ein seltsames Gefühl der Beklemmung. Ich öffnete die Tür und sah hinunter – und was ich dort sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.
Auf dem Boden lag ein Zettel, schlicht und unscheinbar, doch die Worte darauf waren wie ein kalter Schlag ins Gesicht.
„Wenn du weitermachst, wirst du den nächsten Sonnenaufgang nicht erleben."
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Gebrochene Flügel, rasende Herzen //Lando Norris FF
FanfictionSarah, eine junge Frau mit braunen Haaren und tiefen, melancholischen Augen, trägt die Last eines schmerzhaften Schicksals: den Verlust ihrer Familie. Mit inneren Dämonen und einer dunklen Vergangenheit im Gepäck tritt sie der F1 Academy bei, um das...