Kapitel 66

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Der Jubel im Mercedes-Team war ohrenbetäubend. George hatte endlich seinen ersten Sieg nach langer Zeit eingefahren, und die Energie im Fahrerlager war unbeschreiblich. Die gesamte Box explodierte förmlich in Freude, Mechaniker und Ingenieure sprangen jubelnd umher, und die Emotionen lagen in der Luft wie ein aufgeladenes Gewitter, das sich endlich entladen hatte. Es war ein Moment, auf den das ganze Team so lange hingearbeitet hatte – und nun war er endlich da.

Ich stand etwas abseits, eine 63er-Cap tief ins Gesicht gezogen, um meine eigene Aufregung zu verbergen, aber das Lächeln auf meinen Lippen konnte ich nicht zurückhalten. Georges Sieg bedeutete mir so viel, nicht nur, weil er ihn sich so hart erkämpft hatte, sondern auch, weil ich wusste, was dieser Moment für ihn bedeutete. Der Weg war alles andere als leicht gewesen, und ich hatte das Glück, an seiner Seite zu sein und ihm diesen Triumph mitzuerleben.

Als George aus dem Auto stieg und direkt auf das Team zulief, blieb er abrupt stehen, sein Blick wanderte durch die Menge und hielt schließlich an mir fest. Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, seine Augen leuchteten vor Freude, und ohne zu zögern trat er auf mich zu, die Arme weit ausgebreitet.

Ich fühlte, wie mein Herz einen Schlag aussetzte, als er näherkam, die pure Freude und der Stolz in seinen Augen sprachen Bände. Die Menge um uns herum schien zu verschwimmen, und der Jubel verblasste zu einem leisen Hintergrundrauschen, als wir uns in die Arme fielen. Er hob mich leicht hoch, drehte sich einmal im Kreis, und ich konnte das Lachen und die Tränen in meiner eigenen Stimme hören, als ich ihn umarmte.

„Ich bin so stolz auf dich, George," flüsterte ich, und mein Herz klopfte schneller, als ich spürte, wie er mich fester an sich drückte.

Er setzte mich vorsichtig ab und sah mich an, sein Gesicht immer noch strahlend vor Glück. „Danke, Sarah. Ich hätte das ohne dich nicht geschafft," sagte er, und seine Stimme war voller Wärme und Dankbarkeit.

In diesem Moment überschwemmten mich die Gefühle. Die Freude, der Stolz, das Wissen, dass ich hier, genau jetzt, an seiner Seite war – alles mischte sich zu einer Woge der Emotionen, die ich nicht länger unterdrücken konnte. Und genau in diesem Augenblick fiel mein Blick zufällig auf Lando, der auf dem Podium Platz 3 erreicht hatte und nun ebenfalls in unsere Richtung sah. Ein flüchtiges Aufblitzen von etwas, das wie Verwunderung oder gar Bedauern aussah, lag in seinen Augen.

Doch ich ließ mich nicht davon beirren. Stattdessen drehte ich mich zurück zu George, meine Hände legten sich an seine Wangen, und ohne weiter nachzudenken, beugte ich mich zu ihm vor und küsste ihn. Es war ein sanfter, warmer Kuss, voller all der Gefühle, die sich in mir aufgestaut hatten, all der Dankbarkeit und der Zuneigung, die ich ihm entgegenbrachte.

Für einen Moment schien die Welt stillzustehen, und ich konnte Georges überraschten Atem spüren, doch er erwiderte den Kuss sanft, als ob auch er sich nun endlich sicher war, dass wir uns in diesem Moment gefunden hatten. Die Umstehenden begannen zu jubeln und zu klatschen, doch für uns beide existierte nur noch dieser Augenblick.

Als wir uns voneinander lösten, sah George mich mit einem erstaunten, glücklichen Lächeln an. „Das... damit hab ich jetzt nicht gerechnet," sagte er und lachte leise, seine Augen funkelten vor Freude.

Ich lächelte und legte meine Stirn an seine. „Ich glaube, ich auch nicht," flüsterte ich, und mein Herz klopfte wild, während ich spürte, wie sich eine neue Art von Stärke in mir ausbreitete – eine Stärke, die mir zeigte, dass ich mich selbst endlich gefunden hatte, an seiner Seite.

Gebrochene Flügel, rasende Herzen  //Lando Norris FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt