Kapitel 50

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Die letzten Tage in Monaco hatten sich in eine seltsame Richtung entwickelt, eine, die ich nicht verstand und die mich tief verunsicherte. Was auch immer zwischen Lando und mir begonnen hatte, schien plötzlich abzukühlen, als ob er sich zurückzog. Es war kaum zu übersehen: Jedes Mal, wenn ich in seiner Nähe war, war er distanziert und verschlossen, fast kalt. Er wich meinem Blick aus, führte nur oberflächliche Gespräche, und die zärtlichen Momente, die wir geteilt hatten, schienen wie verblasste Erinnerungen.

Zuerst versuchte ich, es zu ignorieren, mir einzureden, dass ich zu viel hineininterpretierte. Vielleicht hatte er einfach viel im Kopf, vielleicht brauchte er ein bisschen Abstand, um die Dinge zu sortieren. Doch mit jedem Tag wurde die Distanz spürbarer, und mein Herz begann schwerer zu werden. Die Leichtigkeit, die wir in den Wochen zuvor gespürt hatten, war wie ein zerbrechlicher Traum, der in Scherben zerfiel. Ich konnte kaum noch lächeln, meine Gedanken kreisten ständig um das, was ich falsch gemacht haben könnte, was ich übersehen hatte. Vielleicht hatte ich mich in all dem getäuscht.

Dann, eines Morgens, fand ich einen Brief in meinem Zimmer. Mein Name stand darauf, in Landos Handschrift, und ich spürte, wie mein Herzschlag sich beschleunigte, als ich das Kuvert öffnete. Darin lag eine kurze Nachricht:

„Sarah, triff mich heute Abend um 19 Uhr in der kleinen Bucht am Hafen. Ich werde warten."

Kein Hinweis darauf, worum es ging, kein Anzeichen dafür, warum er mich plötzlich so auf Abstand hielt. Ein kaltes Gefühl breitete sich in meinem Inneren aus, und ich fragte mich, ob das der Moment war, an dem alles endgültig zu Ende ging. Vielleicht hatte er beschlossen, dass das mit uns doch nicht das Richtige war. Vielleicht wollte er, dass ich verstand, dass unsere Sommerliebe nichts für die Wirklichkeit war.

Ein Teil von mir wollte gar nicht hingehen, wollte einfach alles beenden, bevor er es konnte. Doch ein anderer Teil von mir war zu tief mit ihm verbunden, um diesen Schritt zu gehen. Ich musste wissen, was er zu sagen hatte, selbst wenn es bedeutete, dass mein Herz gebrochen werden würde.

Der Abend kam, und ich machte mich langsam auf den Weg zur Bucht, jeder Schritt schwerer als der vorherige. Die Sonne ging gerade unter, und die warme Abendluft legte sich wie ein leiser Schleier über die Stadt. Am Strand angekommen, sah ich in der Ferne Lichter flackern und die Konturen eines kleinen, romantisch beleuchteten Platzes, der direkt am Wasser aufgebaut war. Kleine Lichterketten zogen sich durch die Bäume, und der Boden war mit weichen Decken und Kissen ausgelegt. Ein Tisch, fein gedeckt mit Blumen und Kerzen, stand am Rand des Setups, und die flackernden Lichter der Kerzen spiegelten sich im Wasser wider.

Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich diese Szene sah. Langsam trat ich näher und erkannte schließlich Lando, der am Tisch stand und mich erwartungsvoll ansah. In der Ferne sah ich auch George und Carmen, die lächelnd auf mich deuteten und dann langsam in den Schatten verschwanden, um uns allein zu lassen.

„Sarah," sagte Lando leise, als ich schließlich vor ihm stand. Sein Blick war sanft und voller Wärme, und die Kälte, die er mir die letzten Tage gezeigt hatte, schien verschwunden. Er trat einen Schritt auf mich zu, und ich spürte die Spannung, die in der Luft lag, als ob er genauso nervös war wie ich.

„Lando... was... was ist das alles?" fragte ich, noch immer verwirrt und unsicher.

Er nahm meine Hand und führte mich zum Tisch, wo wir uns setzten. Die Kerzen flackerten in der sanften Brise, und der Abendhimmel, der über uns dunkler wurde, schien diesen Moment zu einem Traum werden zu lassen. Doch bevor ich etwas sagen konnte, sah er mir in die Augen, sein Blick voller Entschlossenheit und Zärtlichkeit.

„Sarah," begann er, und seine Stimme war leise und fest. „In den letzten Tagen... es tut mir leid, wenn ich dir das Gefühl gegeben habe, dass ich dich auf Abstand halte. Das war nie meine Absicht. Ich wollte nur... ich wollte, dass alles perfekt ist. Dass dieser Moment alles sagt, was ich nicht in Worte fassen kann."

Ich spürte, wie die Tränen in meine Augen stiegen, als er weitersprach. „Ich habe mich nie in jemanden so sehr verliebt wie in dich, und ich wollte, dass dieser Abend besonders ist. George und Carmen haben mir geholfen, das alles hier vorzubereiten, weil ich dir auf die einzig richtige Weise sagen wollte, was du für mich bedeutest."

Er griff in seine Tasche und zog ein kleines Samtkästchen hervor, das er langsam öffnete. Darin lag ein zartes Armband mit einem kleinen Anhänger, der eine Sonne und einen Stern zeigte. „Ich habe das ausgesucht, weil du mir die Sonne in mein Leben gebracht hast und weil du der Stern bist, der mir den Weg weist."

Mein Herz schlug schneller, und die Worte, die ich sagen wollte, blieben mir im Hals stecken. Ich sah ihn an, und in seinen Augen lag eine Frage, die meine Welt für einen Moment stillstehen ließ.

„Sarah," sagte er schließlich, und seine Stimme war ein sanftes Flüstern, „willst du meine Freundin sein? Willst du diesen Weg gemeinsam mit mir gehen?"

Tränen liefen mir über die Wangen, und ich konnte kaum glauben, was er sagte. Die letzten Tage voller Zweifel und Angst fielen von mir ab, und alles, was blieb, war die überwältigende Freude und das Gefühl, dass ich endlich angekommen war. Ich nickte, unfähig zu sprechen, und in dem Moment, als ich „Ja" flüsterte, legte er mir das Armband um und zog mich in seine Arme.

Seine Lippen trafen meine, und der Kuss war voller Leidenschaft, voller Zärtlichkeit und einem Versprechen, das in diesem Moment alles andere verblassen ließ. Die ganze Welt schien um uns herum zu verschwimmen, und ich wusste, dass ich in diesem Moment etwas gefunden hatte, das über all die Zweifel, über all die Ängste hinausging. Wir waren wir – zusammen, bereit für alles, was kommen würde.

In dieser Nacht, unter dem klaren Sternenhimmel von Monaco und im Licht der flackernden Kerzen, saßen wir zusammen, hielten uns fest und spürten, dass wir beide das gefunden hatten, wonach wir so lange gesucht hatten.

Gebrochene Flügel, rasende Herzen  //Lando Norris FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt