Ich hatte den Rest des Tages bei Charles verbracht, weil die Stille in Georges Wohnung mich wahnsinnig machte. Charles hatte mich nicht gefragt, ob ich den Brief gelesen hatte, und ich war dankbar dafür. Stattdessen war er einfach da – ein vertrauter Anker inmitten des Chaos.„Möchtest du etwas trinken? Oder essen?" fragte er, während er in der Küche hantierte. Seine Stimme war ruhig, fast schon vorsichtig, als ob er nicht wusste, ob ich gleich in Tränen ausbrechen würde.
„Ich hab keinen Hunger," murmelte ich und zog die Decke, die er mir gereicht hatte, enger um mich.
Er nickte nur, respektierte meinen Raum, und ich ließ meinen Blick durch sein Wohnzimmer schweifen. Es war so typisch Charles – alles an seinem Platz, minimalistisch und elegant. Doch in diesem Moment fühlte ich mich fehl am Platz, als ob ich nicht in diese aufgeräumte Welt gehörte.
„Sarah?" Charles setzte sich neben mich auf die Couch, sein Blick besorgt. „Was geht dir durch den Kopf? Du siehst aus, als würdest du jeden Moment zerbrechen."
Ich wollte ihm antworten, doch die Worte blieben mir im Hals stecken. Stattdessen starrte ich einfach vor mich hin, bis die Stille zwischen uns zu viel wurde.
„Ich vermisse ihn," platzte es schließlich aus mir heraus, und meine Stimme brach. „Ich vermisse George."
Charles runzelte die Stirn, seine Augen suchten meinen Blick. „Sarah, er ist nur für ein paar Tage weg. Du weißt, dass er zurückkommt."
„Das weiß ich," sagte ich schnell, aber die Tränen, die mir in die Augen stiegen, erzählten eine andere Geschichte. „Aber... es fühlt sich so an, als hätte ich den einzigen Menschen verloren, der mich wirklich versteht. Der einzige, der immer da ist."
Charles legte eine Hand auf meine Schulter, seine Berührung warm und beruhigend. „Du hast ihn nicht verloren, Sarah. George ist da. Er wird immer da sein."
Doch seine Worte brachten keinen Trost, und plötzlich brach alles aus mir heraus. „Ich kann das nicht mehr, Charlie!" rief ich und ließ die Decke von meinen Schultern fallen. „Ich fühle mich, als ob alles um mich herum zusammenbricht. Erst Lando, jetzt George... Es ist, als ob ich ständig verliere. Als ob ich nie genug bin."
Die Tränen flossen jetzt frei, und ich konnte sie nicht mehr zurückhalten. Mein Körper zitterte, und ich fühlte mich, als ob ich in Stücke zerfiel. Charles zog mich in eine Umarmung, hielt mich fest, während ich leise schluchzte.
„Du bist genug, Sarah," sagte er leise, seine Stimme fest und voller Überzeugung. „Du bist mehr als genug. Und du bist nicht allein. George ist da, ich bin da, und wir werden dir helfen, das durchzustehen."
Ich klammerte mich an ihn, als ob er der einzige Anker in einem Sturm wäre, der mich völlig überwältigte. Die Worte, die ich so lange in mir getragen hatte, kamen in einem einzigen Atemzug heraus. „Ich bin so müde, Charlie. Müde, zu kämpfen. Müde, stark zu sein. Ich weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll."
Er strich mir beruhigend über den Rücken, ließ mich reden, ließ mich weinen, ohne mich zu unterbrechen. „Du musst nicht alles allein schaffen, Sarah," flüsterte er. „Du hast uns. Du hast mich, George... und selbst Lando, so sehr er alles vermasselt hat, er will, dass es dir gut geht."
Ich zog mich langsam aus der Umarmung zurück und sah ihn an, seine Augen waren voller Mitgefühl. „Danke," flüsterte ich, obwohl ich wusste, dass das Wort nicht genug war, um alles auszudrücken, was ich fühlte.
„Du wirst das schaffen, Sarah," sagte er erneut, seine Stimme fest. „Egal wie schwer es ist, wir werden dafür sorgen, dass du wieder auf die Beine kommst."
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Gebrochene Flügel, rasende Herzen //Lando Norris FF
FanfictionSarah, eine junge Frau mit braunen Haaren und tiefen, melancholischen Augen, trägt die Last eines schmerzhaften Schicksals: den Verlust ihrer Familie. Mit inneren Dämonen und einer dunklen Vergangenheit im Gepäck tritt sie der F1 Academy bei, um das...