Kapitel 25

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Die Entscheidung lastete wie eine schwere Last auf meinen Schultern. Ferrari, Mercedes, McLaren – jede Wahl bedeutete nicht nur eine Richtung für meine Karriere, sondern auch eine Entscheidung zwischen drei Menschen, die mir mehr bedeuteten, als ich mir selbst eingestehen wollte. Charles, George, Lando... Jeder von ihnen war auf seine Weise ein Anker in meinem Leben gewesen, und die Vorstellung, einen von ihnen enttäuschen oder gar zurücklassen zu müssen, brachte mein Herz aus dem Takt.

Doch es war Lando, der die meiste Verwirrung in mir auslöste. Als ich ihm in die Augen geschaut hatte, war da dieses seltsame, ungewohnte Gefühl gewesen – etwas, das ich nicht kannte und das ich nicht verstehen konnte. Es war mehr als Freundschaft, mehr als die Vergangenheit, die wir teilten. Es war eine leise, drängende Sehnsucht, die ich nicht in Worte fassen konnte. Sein Blick hatte etwas in mir berührt, und die Erkenntnis, dass es vielleicht mehr war, als ich bisher gedacht hatte, ließ mein Herz schneller schlagen.

Verliebt? Das Wort fühlte sich fremd an, und doch wusste ich tief in mir, dass es die Wahrheit war. Ich wollte es nicht zulassen, wollte nicht akzeptieren, dass ich inmitten all dieses Chaos auch noch mit meinen eigenen Gefühlen zu kämpfen hatte. Doch je mehr ich versuchte, es zu verdrängen, desto stärker wurde das Verlangen, ihm nahe zu sein, mit ihm diesen Weg zu gehen. Aber die Angst, was das für uns beide bedeuten würde, schnürte mir die Kehle zu.

Die Tage vergingen, und die Entscheidung rückte immer näher. Ich fühlte mich wie in einem Netz gefangen, das mich immer weiter einspannte, bis ich kaum noch atmen konnte. Die Verantwortung, die Erwartungen – sie zerrten an mir, und ich hatte das Gefühl, dass mir alles entglitt, dass ich nicht mehr die Kontrolle über mein eigenes Leben hatte. Ich begann, mich zurückzuziehen, mied die anderen Fahrer, und auch Charles und George schienen zu merken, dass ich etwas in mir trug, das ich nicht loslassen konnte.

Nach einer schlaflosen Nacht, in der meine Gedanken wie ein endloses Karussell kreisten, beschloss ich, hinauszugehen und allein zu sein. Die Dunkelheit der Nacht und die kühle Luft beruhigten mich ein wenig, doch die Last auf meinem Herzen blieb. Ich lief durch die leeren Flure der Academy, meine Schritte hallten leise wider, und irgendwann fand ich mich an der Strecke wieder, dem Ort, der immer mein Rückzugsort gewesen war.

Ich setzte mich auf eine Bank und starrte in die Ferne. Die Leere um mich herum spiegelte die Leere wider, die ich in mir spürte. Die Erkenntnis, dass ich mich in Lando verliebt hatte, war ein Schmerz, der mich aus der Bahn geworfen hatte, und die Angst, ihm das jemals zu gestehen, schnürte mir die Kehle zu. Wie sollte ich ihm erklären, dass ich mehr für ihn empfand, wenn ich es mir selbst nicht einmal eingestehen konnte?

Die Gedanken in meinem Kopf wurden zu einem Wirrwarr aus Schuld, Verwirrung und Selbstzweifeln. War ich stark genug, diese Entscheidung zu treffen? War ich mutig genug, zu meinen Gefühlen zu stehen, selbst wenn es bedeutete, Lando damit vielleicht zu verlieren?

Mit jedem Tag, der verging, fühlte ich mich tiefer in die Dunkelheit gezogen. Meine Gedanken wurden schwer, mein Körper fühlte sich an, als würde er von innen heraus erlöschen, und ich begann, die Menschen um mich herum immer mehr zu meiden. Selbst Charles bemerkte die Veränderung, doch ich konnte seinen Blicken nicht mehr standhalten, konnte das Mitleid und die Besorgnis in seinen Augen nicht ertragen.

Die Dunkelheit in mir wurde zu einem endlosen Abgrund, aus dem ich keinen Ausweg mehr sah. Ich konnte nicht mehr essen, konnte kaum schlafen, und die Welt um mich herum wurde zu einem verschwommenen Schleier aus Schmerz und Erschöpfung. Die Last der Entscheidung, die Gefühle für Lando, die Angst, nicht stark genug zu sein – alles prallte in mir zusammen und zerriss mich innerlich.

Eines Nachts, als die Stille der Academy über mir lag und die Gedanken in meinem Kopf unerträglich laut wurden, fühlte ich, wie die Verzweiflung mich überwältigte. Ich saß allein in meinem Zimmer, die Dunkelheit um mich herum schien lebendig zu sein, und das Gewicht meiner eigenen Unsicherheit und Angst presste auf meine Brust, bis ich kaum noch atmen konnte.

„Was mache ich hier überhaupt?" flüsterte ich in die Stille, und die Worte hallten in meinem Kopf wider. Ich fühlte mich verloren, als ob ich nichts mehr wert wäre, als ob mein Dasein und mein Kampf bedeutungslos geworden wären. Die Academy, der Traum, der mich so lange angetrieben hatte – alles fühlte sich leer und sinnlos an.

Die Dunkelheit in mir wurde zu einem tiefen, allumfassenden Gefühl der Hoffnungslosigkeit, und ich wusste nicht, wie ich jemals wieder Licht finden sollte.

Gebrochene Flügel, rasende Herzen  //Lando Norris FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt