Gebrochene Flügel, rasende Herzen //Lando Norris FF

Kapitel 77

Eine Off-Week war ein seltenes Gut in der Formel 1, und die Jungs waren fest entschlossen, das Beste daraus zu machen. Charles hatte vorgeschlagen, dass wir alle nach Monaco kommen und die Nacht gemeinsam verbringen – ein Karaoke-Abend im Club, so hatte er es sich ausgedacht. Lando und ich waren sofort dabei, und bald hatten sich auch Oscar, George und einige andere Fahrer angeschlossen. Es versprach, eine unvergessliche Nacht zu werden.

Als wir den Club betraten, war die Stimmung ausgelassen. Charles, wie immer der Showman, war der Erste auf der Tanzfläche, und in typischer Manier bewegte er sich völlig taktlos zu den Beats, die aus den Lautsprechern dröhnten. Seine Tanzschritte waren irgendwo zwischen unkoordiniert und völlig chaotisch, aber seine Freunde klatschten und feuerten ihn an, und seine unbeschwerte Art war ansteckend.

„Typisch Charles," murmelte Lando neben mir und lachte, während wir zusahen, wie Charles versuchte, eine Drehung zu machen und fast hinfiel. „Immer die Bühne im Sturm erobern – auf seine ganz eigene Weise."

„Er ist eben der Star des Abends," antwortete ich grinsend, und ich spürte, wie sich die Stimmung in mir löste. Es war schön, einfach mal abzuschalten und die Rennstrecke und den Druck hinter sich zu lassen.

Die anderen Jungs ließen sich nicht lange bitten und griffen sich das Mikrofon, um eine wilde Karaoke-Session zu starten. George und Lewis entschieden sich für ein klassisches Duett, und ihre Interpretation von „Sweet Caroline" brachte den ganzen Club zum Mitwippen. Charles war natürlich auch sofort dabei und lieferte eine unfassbar schräge, aber witzige Version von „Dancing Queen", während er mit seinen eigenwilligen Tanzmoves die Menge zum Lachen brachte.

Doch dann kam es zu einem besonderen Moment, als Oscar mir das Mikrofon reichte und fragte: „Wie wär's, Sarah? Zeigen wir ihnen mal, was wir draufhaben?"

Ich lachte, überrascht und ein wenig unsicher, doch die Menge um uns herum rief laut nach einer Performance. Ich war zwar kein Profi, aber warum nicht? Es war eine Nacht zum Feiern, und der Spaß stand im Vordergrund. Oscar grinste und flüsterte mir ins Ohr: „Wie wär's mit Runaway Baby von Bruno Mars? Lass uns den Jungs mal zeigen, dass wir auch rocken können."

„Deal!" Ich nickte und nahm das Mikrofon, und schon schallten die ersten Beats des Songs durch den Raum. Die Menge begann zu klatschen, und Oscar und ich stimmten den ersten Refrain an, voller Energie und mit einem Spaß, den ich schon lange nicht mehr erlebt hatte. Unsere Stimmen harmonierten überraschend gut, und wir ließen uns vollkommen in die Musik fallen.

Während des Songs bewegte ich mich über die Bühne, spielte mit Oscar und brachte die Energie des Liedes voll zur Geltung. Die Menge tobte, klatschte und sang mit, und als ich nach einer Drehung in Oscars Richtung sah, grinste er breit und nickte mir zu. Wir gaben alles, sangen, lachten und performten, als gäbe es kein Morgen.

Als das Lied endete, brach der Club in Jubel aus. Ich sah in die Menge und entdeckte Lando und Charles, die beide mit offenem Mund dastanden, völlig überrascht von dem, was sie gerade gesehen hatten. George und Lewis klatschten, und selbst Charles, der sonst selten sprachlos war, schüttelte nur den Kopf und rief: „Sarah, wo hast du das die ganze Zeit versteckt?! Das war unglaublich!"

Lando sah mich an, seine Augen voller Stolz und Verwunderung. „Ich wusste, dass du gut bist, aber... das hier? Du warst der Star der Nacht."

Ich lachte, immer noch außer Atem, und spürte, wie mein Gesicht vor Freude und Erschöpfung glühte. „Danke, aber es war alles nur Spaß," sagte ich, und Oscar legte mir den Arm um die Schulter.

„Spaß? Wenn das dein Spaßlevel ist, dann will ich gar nicht wissen, wie du ernsthaft performen würdest," neckte er mich und hob seine Hand zum High-Five, den ich lachend erwiderte.