Kapitel 42

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Die nächsten Tage im Krankenhaus waren eine Mischung aus Hoffnung und Unsicherheit. Der Kuss mit Lando hatte etwas in mir geweckt, ein Gefühl, dass ich wieder lebendig war, dass ich wirklich aus der Dunkelheit herausgefunden hatte. Aber gleichzeitig schwang eine leise Unruhe in mir mit, als ob die Schatten meines Traumes immer noch einen Rest Angst in mir hinterlassen hatten. Die Krankenschwester und die Ärzte führten viele Tests durch, und jedes Mal, wenn ich allein im Zimmer saß, fühlte ich, wie meine Gedanken mich zurück in die Dunkelheit zogen, zurück zu den Ängsten, die ich im Koma durchlebt hatte.

Doch dann kam Charles.

Es war spät am Abend, als er das Zimmer betrat, ein sanftes Lächeln auf den Lippen, aber seine Augen voller Sorge. Er hatte gewartet, bis die Ärzte den Raum verlassen hatten, bevor er zu mir ans Bett trat und sich zu mir hinunterbeugte. Sein Blick war liebevoll und voller Erleichterung, und als ich ihn ansah, fühlte ich mich sofort sicher.

„Sarah," flüsterte er, seine Stimme sanft, als ob er fürchtete, mich zu erschrecken. „Ich wusste, dass du zurückkommen würdest. Aber es hat mir das Herz gebrochen, dich so zu sehen."

Ich konnte die Tränen nicht zurückhalten, als ich seine Worte hörte. Charles hatte immer alles für mich bedeutet – er war mein Fels, mein großer Bruder, derjenige, der immer da war, wenn ich fiel. In diesem Moment wurde mir klar, dass seine Anwesenheit das war, was ich wirklich brauchte, um die letzten Schatten loszulassen.

„Charles..." flüsterte ich, meine Stimme bebte. „Ich hatte solche Angst, dass ich dich nie wiedersehen würde. Die Dunkelheit... sie war überall."

Er nahm meine Hand und hielt sie fest, als wollte er sicherstellen, dass ich nie wieder loslassen würde. „Ich weiß, kleine Schwester. Aber du bist hier, bei uns, und niemand wird dich mehr in diese Dunkelheit zurückziehen."

Seine Worte waren wie ein warmer, beruhigender Wind, der durch mein Herz strich und die letzten Reste der Angst fortwehte. Es war nicht nur seine Nähe, sondern die Gewissheit, dass er für mich da war, dass er mich hielt, dass ich nicht allein war. Ich fühlte mich zum ersten Mal seit Langem vollständig.

„Alles, was ich brauche, bist du, Charles," murmelte ich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Du hast mir immer das Gefühl gegeben, dass ich genug bin, egal, was passiert. Ich... ich weiß nicht, was ich ohne dich getan hätte."

Er lächelte sanft und strich mir mit seiner freien Hand über das Haar. „Du bist stark, Sarah. Stärker, als du selbst weißt. Und egal, was auch passiert – ich werde immer an deiner Seite sein."

In diesem Moment legte sich ein tiefer Frieden über mich. Ich war wach, ich war am Leben, und Charles war hier. Es gab keine Dunkelheit, die ich nicht überwinden konnte, solange er an meiner Seite war.

Gebrochene Flügel, rasende Herzen  //Lando Norris FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt