Am nächsten Morgen wachte ich auf und stapfte in die Küche. Ich hatte immer noch meinen rosa Pyjama-Jumpsuit an. Vermutlich sah ich ziemlich dämlich aus aber man, er war so bequem. Mum stand am Herd und machte Pancakes während Dad am Esstisch saß und die Zeitung studierte.
Meine Mutter blickte zu mir herüber und rollte die Augen. "Kathleen, glaub mir eins, egal wie langweilig dein Abend gestern war, unserer war schlimmer." Mein Dad lachte und fügte hinzu :"Ach deine Mutti und die Johnsen haben sich wieder einmal blendend vertragen." Meine Mum strafte ihn mit einem bösen aber liebevollen Blick. "Wenn sie nicht die Frau deines Kollegen wäre, hätte ich ihr nur allzu gern mein Weinglas in den Ausschnitt geleert!" Dad musste wieder lachen, stützte sich mit dem linken Ellbogen am Tisch ab und drehte sich glucksend zu mir. "Sie ist..." "Gestört und nervenraubend!", schnitt Mum ihm das Wort ab. "....gewöhnungsbedürftig", beendete Dad den Satz und seufzte.
"Mein Abend war auch nicht besonders. Ich war spazieren und bin gefallen, jetzt ist mein Knie am Arsch aber heute ist es schon viel besser." "Ach Kathleen! Tut es noch sehr weh?" Meine Mutter betrachtete panisch mein Knie, doch es schmerzte weder, noch blutete es. "Top fit Mum!" Ich lächelte sie an und sie erwiderte mein Lächeln. "Hast du was vor heute, Schatz?", fragte sie. "Später kommt ein Freund vorbei. Wir gehen ein bisschen mit seiner Hündin spazieren. Er sagte, er sei hier in der Nähe eingezogen. Warum weiß ich nicht." "Na gut, mach das ruhig. Um 19:00 Uhr gibt es selbstgemachte Pizza."
Freundestrahlend grinste ich sie an und begab mich wieder auf mein Zimmer. Anna hatte angerufen. Ich hielt mir das Handy ans Ohr und versuchte mir mit einer Handy den Jumpsuit aus, und eine Shorts anzuziehen. "Jouuu Kat! Wie schaut's aus? Kann ich einen Sprung vorbei kommen?"
"Klar, komm rüber!"
"Setz mich aufs Moped und bin gleich da! Bis dänne!"
Ich legte mein Handy aufs Bett und zog mir ein weites, bequemes Shirt an. In zwei Wochen würde die Schule wieder anfangen. Ach du Scheiße. Fünf Tage die Woche mit Zoey und Andrew. Wenn ich Anna nicht hätte, wäre das der Moment, in dem ich in die Outbacks nach Australien ausgewandert wäre und eine WG mit giftigen Skorpionen gegründet hätte. Vermutlich wären die sowieso eine bessere Gesellschaft, als Ms. Oberzicke und mein Ex-bester-Freund.Zwanzig Minuten später stand Anna auf der Matte. Kichernd umarmte sie mich. Wie immer sah sie aus wie ein Hipster - grellrote Sonnenbrille, rosiger Lipgloss, Plateau-Booties, kurzes, geblümtes Sommerkleid. Sie hatte die normal lockigen, dunklen Haare geglättet. "Anna du Hipster!" Ich kicherte und klemmte mir die blonden, glatten Haare hinters Ohr. "Deine Shorts sind auch echt cute!" Sie grinste freundlich. Wir gingen auf mein Zimmer. "Wie läufts mit deinem Loverboy?", fragte ich.
"Wie immer. Passt alles, heute ist er bei einem Schachduell." Ernst blickten wir uns an, dann sagte ich:" Wie immer hat er vermutlich dann noch seinen ruhigen Leseabend mit dem Buchclub?" Kurz hielten wir der Stille stand, bis wir beide in Gelächter ausbrachen und vor Lachen auf dem Bett herumkugelten. "OMG Kathleen, du machst mich fertig! Wie immer ist er bei seinem Fußballmatch und geht danach feiern." "Ach nee, was du nicht sagst!" Ich zwinkerte ihr zu und wieder lachten wir. Ich rieb mir übers Gesicht. "Hey alles ok bei dir?", fragte sie besorgt. Es wunderte mich immer wieder wie schnell sie es merkte, wenn es mir schlecht ging. Genau vor einer Sekunde dachte ich wieder an die Sache mit Andrew und zack! , sie wusste es. "Andrew... Naja ich muss noch öfters daran denken, was passiert ist"
"Der Kerl ist ein Riesenarsch! Der hätte eine gepfefferte Lektion verdient!"
"Und was soll ich machen? Einem 1,87m großen Footballer eine Ohrfeige geben und danach seine ganze Gang zusammenschlagen? Anna du bist herzlich auf meine Beerdigung eingeladen."
Wir warfen uns einen traurigen und wissenden Blick zu. Ich... wir konnten garnichts tun.Als sie den weißen Verband auf meinem Knie sah, den ich zuvor gerade frisch gewechselt hatte, kam ich in Erklärungsnot. Ab der Stelle als ich Jeydon erwähnte, hob sie eine Augenbraue und schien leicht begeistert zu sein. "Sieht er gut aus?"
"Ja, naja ganz ok.", entgegnete ich ausdruckslos.
"Nur ok? Scharf oder ok?"
"Ok"
"Ok?", fragte sie.
"Er ist ganz nett. Nee, er ist..... AAAAAAAAHHHHHHH!!!! Er ist so heiß?! Omg, Anna du kannst dir nicht vorstellen wie scharf er ist!!!", seufzte ich.
Zufrieden blickte sie mich an und wir unterhielten uns über Jey. Kurz nach vier fuhr sie nach Hause. Jeydon müsste bald hier sein. Langsam wurde ich schrecklich nervös. Anna und ich hatten ein cooles Outfit aus meinem Schrank gezaubert. Trotzdem war ich irgendwie aufgeregt... Aufgeregt weil ich spazieren gehen wollte? Wie kindisch war ich eigentlich? Ich hatte ein weißes Sommerkleid an und braune Riemchensandalen. Ich hatte mir die Wimpern getuscht. Gott sein Dank hatte ich lange Wimpern. Aufgeregt klopfte ich mir mit einem hellroser Nagel auf die Lippen. SMS von Anna >Biel Spaß beim Flirten! 😜<
>du. Bist . Blöd.😘<, antwortete ich.
Plötzlich klingelte es an der Tür und ich hörte, dass meine Mum sie öfnete. Oh Gott, meine Mum öffnete?!!!
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running in the rain
RomanceUnd dann merkt man, dass jemand, für den man sich vor eine Kugel geworfen hätte, derjenige ist, der die Waffe in der Hand hält. Kennt ihr das Gefühl, von einem Menschen beleidigt zu werden, von dem ihr dachtet, er wäre euer Freund? Ich auch nicht. I...