Part 54 ~ Trauer

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Hey, Leute :)
Ihr solltet wissen, dass ich wirklich Angst hatte, dieses Kapitel zu veröffentlichen. Ich hatte Angst, dass ich die Gefühle nicht richtig ausdrücken könnte. Aber jetzt ist es da....
Wenn ihr wollt, hört euch den Song 'My Immortal' beim Lesen an, der Titel ist wunderschön und sagt genau das aus, das ich schreiben will.






"JEYDON!", schrie Anna hysterisch und deutete in meine Richtung, "KAT STIRBT!"

Blitzschnell drehte er sich um und sah mich, wie ich dalag auf dem kalten, harten Asphalt. Ich rührte mich nicht, hatte Angst vor den Schmerzen, die die Bewegungen auslösen könnten. Aber ich sah ihn an, sah ihn flehend an.
Er lief zu mir und warf sich auf die Knie, dann zog er mich zu sich und drückte mich, hielt mich fest. Ich stöhnte leise auf, irgendetwas stimmte nicht in mir.

"Jeydon", krächzte ich und spürte kaum, wie mir die Tränen übers Gesicht liefen.
"Du blutest, Gott, Kat....Scheiße... Hör auf damit, Süße", sagte er unsicher und legte eine Hand an meine Wange. Ich zitterte am ganzen Körper. "Hör auf mit dem Scheiß, Kat!", rief er verzweifelt.

"Sie stirbt", hörte ich Anna leise sagen. Ihre Stimme klang unwirklich, als würde sie nur eine Geschichte erzählen.
"Sie stirbt! Sie wird sterben!", schrie sie nun aus voller Kehle, so hysterisch und verbittert, dass es mich erschaudern lies und sie weinte, sie weinte so schrecklich. Aus der Geschichte wurde Wahrheit.
Nein, ich kann nicht sterben.
"Nein!", brüllte Jeydon zurück, "sie wird nicht sterben"
Er wandte sich mir zu und beugte sich zu mir.
"Du wirst nicht sterben, du kannst nicht sterben", flüsterte er und ich sah, wie sein Blick trüb wurde.
"Wir enden nicht wie Romeo und Julia", fügte er abwesend hinzu und wiegte mich ein wenig, als könnte das die Schmerzen lindern.

Aber es half nicht, ich wünschte mir so sehr, es würde helfen. Ich wollte, dass es aufhörte.
Mein Bauch und meine Brust schmerzten höllisch.
"Jeydon, irgendetwas stimmt da nicht", wimmerte ich und deutete kraftlos auf meinen Bauch.
"Es.... Es wird alles gut", sagte er leise und legte eine Hand auf meinen Bauch.
Ich zuckte vor Schmerz zusammen und er riss die Hand wieder weg.
Dann tropfte mir eine Träne aufs Gesicht.
"Scheiße", murmelte er ein wenig hysterisch und wusste nicht, was er tun sollte. "Vielleicht hast du innere Blutungen, vom Schlag. Oh Gott, Kat", flüsterte er.

Es zerriss mich, zusehen zu müssen, wie er sich quälte. Er sah aus, als hätte er größere Schmerzen als ich, und das, das hab ich nie gewollt.

"Jeydon, kannst du", ich presste kurz schmerzerfüllt die Augen zusammen,"lass die Schwalbe für mich frei"
Meine Stimme war nicht mehr, als ein brüchiges Wispern. Ich stand irgendwo an der Kippe zwischen Realität und Traum. Aber ich riss mich zusammen, für Jeydon.
"Nein, das macht du schön selbst", sagte er vorwurfsvoll und strich mir über die Wange.

Plötzlich spürte ich es wie einen Stich im Bauch. Und dann hatte ich einen metallischen Geschmack an den Lippen und drehte mich kurz, um die Flüssigkeit auszuspucken. Es war Blut.

"Kat", flüsterte Jeydon angsterfüllt und eine Träne ronn ihm über die Wange. Ich reagierte nicht, ich konnte nicht.
"KAT!", schrie er mich nun an und schüttelte mich. "Kämpfe, Kat! Komm schon!"
Ich konnte nicht mehr, ich hatte gewaltige Schmerzen, die mich von innen zerrissen.
"Ich... Ich liebe dich, Jeydon", wisperte ich und versuchte, eine Hand an seine Wange zu legen.
Er atmete entsetzt aus und riss die intensiv blauen Augen auf.
"Du liebst mich? Du liebst mich?", er wurde immer lauter.
"Nein, du liebst mich nicht. Wenn du mich lieben würdest, würdest du endlich kämpfen"
"Bitte, ich kann nicht-", flüsterte ich mit letzter Kraft.
"KÄMPF DOCH ENDLICH!", brüllte er verzweifelt, "nur eine einziges, beschissenes Mal! Ich hab immer für dich gekämpft! Immer! Ich wäre für dich gestorben, ich würde für dich sterben! Und du.... du musst nur ein einziges Mal kämpfen, aber du gibst auf. Du lässt mich im Stich"

running in the rainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt