Fünf

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„Du bist so wunderschön", flüsterte Tolga. 

Er ließ meine Hand nicht los. Mit der anderen spielte er mit einer Haarsträhne von mir. Ich brachte gerade noch so ein „Danke" über die Lippen. Er kam immer näher, und strich dann mit der Hand über meine Wange. Mein ganzer Körper bebte. Und dann geschah es. Er küsste mich! Ein wilder Kuss, den ich erwiderte.
„Mhhm, du weißt nicht wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe", hauchte er mir ins Ohr.

Ich spürte seinen Atem.
„Ich auch ..." Obwohl es die Wahrheit war, bereute ich die Worte im nächsten Augenblick wieder. Ich hörte mich an wie eine Bitch, die es kaum erwartet hatte sich ihm an den Hals zu werfen. Ich löste mich von seinen Griff. 

„Tolga, es ist schon spät, ich müsste schon zu Hause sein."
Er lächelte und strich erneut mit seiner Hand über meine Wange. Mein Atem ging schlagartig schneller.
„Ich bring dich nach Hause, Süße."

Während der Autofahrt sagte keiner von uns was, stattdessen lief leise Musik. Er warf mir immer wieder einen lächelnden Blick zu. Als wir ankamen, stiegen wir aus.

„Danke für den schönen Abend", sagte ich schüchtern.
Er legte seine Hand um meine Taile und drückte mich an sich. Während er mich auf die Wangen küsste, flüsterte er mir ein "Ich ruf dich an, Süße, das müssen wir wiederholen" ins Ohr. Sein Parfüm vernebelte meine Gedanken und ich nickte kaum merklich. Er ließ mich los, machte einen Schritt zurück und zwinkerte mir zu.
"Iyi geceler (Gute Nacht)", sagte er.
"Sanada (Dir auch)."
Er stieg in den Wagen und fuhr los. Ich kramte den Hausschlüssel aus meiner Tasche und schloss die Tür auf. Pinar und Papa schliefen schon, also ging ich direkt auf mein Zimmer. Ich warf meine Jacke und meine Handtasche in die Ecke und legte mich in mein Bett. Ich beschloss gleich Morgen früh Selma zu besuchen.

Tolga:

"Und wie sieht's aus?", fragte Can neugierig.
"Ja, sag mal. Hat es schon geklappt?", stimmte Kevin mit ein.

Ich grinste verschmitzt. Nachdem ich Sibel nach Hause gebracht hatte, war ich zurück in die Shisha Bar gefahren, wo die Jungs bereits warteten.
"Übertreib Kevin. Ich lass es langsam angehen. Hab sie geküsst und ihr den Kopf verdreht. In paar Wochen liegt sie unter mir."
Die Jungs lachten.
"Wir wollen aber einen Beweis", sagte Kevin breit grinsend.
"Ja genau. Ein Bild oder so", fügte Can hinzu.
"Jungs, alles zu seiner Zeit."

Ich nahm einen tiefen Zug von der Shisha und lehnte mich zufrieden zurück ... 

Sibel: 

Am nächsten Morgen rief ich Selma an.
"Canim bist du zu Hause? Ich komm dann vorbei und erzähl dir von Gestern."
"Ich muss kurz mit Mama einkaufen, aber das dauert nicht lange. Lauf du schon mal los, bist du hier bist sind wir schon wieder zu Hause."
"Tamam, bis gleich."

Ich hatte gerade aufgelegt, als mein Handy vibrierte. Eine neue Nachricht -  von Tolga!
"Guten Morgen, Süße. Ich hoffe, du hast gut geschlafen. Hast du Morgen schon was vor? Würde gern ins Kino mit dir gehen."
Oh mein Gott! Er wollte ein zweites Date? Ich tippte nervös eine Antwort.

"Nein, ich hab nichts. Welchen Film schauen wir?", schrieb ich.
Gesendet ... kurz darauf kam seine Antwort.
 "Die Entscheidung überlasse ich dir, Süße, ich hol dich gegen 18 Uhr ab. Ich freu mich schon."

Ich strahlte über das ganze Gesicht. Meine Herz schlug vor Freude Purzelbäume. 

Ich stand vor Selmas Haustür und klingelte. Zu meiner Überraschung war es Emre, der die Tür öffnete.
 "Oh!", rief ich überrascht.
 Er lächelte.
"Selma meinte, dass du vorbei kommst. Sie und Mama müssten jeden Augenblick wieder da sein." "Alles klar", antwortete ich.
"Willst du nicht reinkommen", fragte Emre, als er merkte, dass ich mich nicht rührte. „Oder wartest du gerne draußen bei der Kälte?" 

„Ich ähm ..."
Ich stotterte! Ich wusste nicht wieso, aber ich wurde nervös.
„Keine Sorge, ich fress dich nicht."
Ich wollte im Erdboden versinken. Wieso stellte ich mich an, wie eine Idiotin? Emre lachte. Sein Lachen war so herzlich und ansteckend, dasa auch mir ein Lächeln über die Lippen kam. Ich ging also rein und steuerte auf's Wohnzimmer zu. Wir setzten uns.

„Willst du Tee oder Kaffee?", fragte er höflich.
„Nein danke, hab zu Hause schon was getrunken."

Wir unterhielten uns eine Weile über die Uni und das Studium.
„Wie läuft's mit Tolga?", fragte er plötzlich. 

Die Frage kam so unerwartet und überraschend. Ich starrte ihn kurz an und schaute dann beschämt zu Boden ...  

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt