Elf

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„Hey ... stör ich?"
Es war Emre! Mit ihm hatte ich am wenigsten gerechnet. Ich sah an mir herab und merkte wie scheiße ich aussah. Jogginghosen und ein Top hatte ich an - totaler Schlabberlook. Meine Haare standen zu allen Seiten ab. Und das Schlimmste war: Ich war komplett ungeschminkt! Gott, wie peinlich.

„Hey ... ich ehm ... nein du störst nicht", stotterte ich.

Er muss gemerkt haben, wie unwohl ich mich fühlte. 

„Lange nicht gesehen ... toll siehst du aus."

Ich hob lächelnd die Augenbraue und sah noch einmal an mir herab.

„Oh ja ... ich sah nie besser aus", meinte ich ironisch.
„Ich wollt mich nochmal entschuldigen wegen Letztens .."

Mein Lächeln verschwand. Wegen Letzens? Meinte er die Szene im Wagen oder das mit Tolga? Ich sah ihn verwirrt an. 

„Was ... was meinst du?"
„Das mit Tolga, ich wollt dir keine Probleme machen ..."

„Hast du nicht", unterbrach ich ihn.
Er sah mich lächelnd an. Einen Moment lang standen wir nur schweigend da, verlegen trat ich von einen Bein aufs Andere.
„Willst du nicht reinkommen? Hab frischen Tee aufgekocht."

Verdammt! Was um Himmels Willen war in mich gefahren? Ich war alleine zu Hause ...
Emre, der überrascht aber auch sichtlich froh war, sagte: „Klar, Cay geht immer."

Ich trat also einen Schritt zurück und ließ ihn rein. Sein Parfüm benebelte meine Sinne, als er an mir vorbeiging. Oh Gott, wie gut er roch! Ich führte ihn ins Wohnzimmer.

„Ich geh kurz in die Küche ... setz dich schon mal."

Ich rannte ins Bad, und versuchte das Chaos auf und in meinem Kopf in Ordnung zu bringen. „Oh mein Gott", murmelte ich vor mich hin. Ich band mir die Haare zu einen Pferdeschwanz und ging in die Küche. Dann brachte ich Emre einen Tee und setzte mich mit meiner Tasse ans andere Ende der Couch. Ein paar Minuten lang saßen wir wortlos da ... Emre brach das Schweigen.

„Das hab ich ernst gemeint vorhin..."
„Was?", fragte ich ein wenig verwirrt.
„Dass du toll aussiehst."
„Gammellook, es ist Sonntag und ich -"
„Trotzdem siehst du toll aus", fiel er mir lächelnd ins Wort.

Mein Atem ging schlagartig schneller. Verlegen wendete ich meinen Blick von ihm.

„Danke ...", flüsterte ich und nippte nervös an meinen Tee.
„Wie geht's dir sonst so?"
„Ganz gut und dir?"
„Auch."

Es folgte erneut Minuntenlanges Schweigen.

„Wie läuft's mit Tolga?", frage Emre auf einmal. 

Bamm, die Frage hatte gegessen. Ich lief rot an, nahm einen schnellen Schluck von meinem Tee und verschluckte mich dabei. Emre stand auf und klopfte mir sanft auf den Rücken.

„Geht's wieder?", fragte er besorgt. Seine Hand lag immer noch auf meinen Rücken. Die Berührung erwärmte meinen Körper und mein Herz schlug so laut, dass ich befürchtete Emre könnte es hören. Ich stand ruckartig auf.

„Ich ehm ja ... sorry ...", stotterte ich.

„Es tut mir leid", sagte er und setzte sich wieder.

Ich sah ihn fragend an.

„Wegen der Frage eben."
„Ich ehm ..."
„Das sollte mich eigentlich gar nicht interessieren."
„Ist schon okay ... ich ... willst du noch Tee?"

Ich sah das Emres Teeglas leer war und wollte es nachfüllen.

„Ja, eins geht noch."

Ich wollte grad das Glas nehmen, als Emre nach meiner Hand griff. Er lächelte mich an.
„Kannst du dich kurz setzen, ich will dir was sagen .."
„Ich ehm ... nein ... ich meine ja, aber ich geh erst Tee holen."

Ohne auf seine Antwort zu warten eilte ich in die Küche, wo ich erstmal nach Luft schnappte.

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt