Vierunddreißig

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„Kann ich ihnen helfen?", fragte mich eine Angestellte, des Juwelier Mahlberg.

„Ja, ich such eine schöne Uhr für meinen Verlobten.", antwortete ich.

„Hier lang.", gab sie lächelnd zurück und führte mich ans andere Ende des Geschäfts.

Der gestrige Tag verging nach meinen kleinen Mittagsschlaf ziemlich schnell. Am Abend hatte ich dann mit Selma telefoniert und die letzten Details geklärt. Wir hatten ein paar Freunde aus der Uni eingeladen und einen schönen Kuchen bestellt. Jetzt brauchte ich nur noch ein Geschenk. Ich hatte mich für eine Uhr entschieden. Etwa 20 Minuten später verließ ich, zufrieden mit meiner Wahl das Geschäft, als mein Handy klingelte. Lächelnd nahm ich ab.

Sibel: „Askim."

Emre: „Hayatim, hab dich vermisst."

Sibel: „Ich dich auch Schatz."

„Ich will dich sehen, wo bist du?", wollte er wissen.

„War grad einkaufen und fahr nachher mit Pinar ins Kino. Hab's ihr versprochen.", anwortete ich.

„Also sehen wir uns heute nicht?", fragte er mit trauriger Stimme.

Sibel: „Yapma (Hör auf), mach mir jetzt bloß kein schlechtes Gewissen."

„Sorry aber dass ist voll die Qual dich einen ganzen Tag nicht zu sehen.", sagte er.

„Dafür gehör ich Morgen nur dir allein.", antwortete ich lächelnd.

„Na das will ich doch hoffen. Mein größter Wunsch ist nämlich dass du nur mir gehörst und das nicht nur an meinem Geburtstag.", gab er mit zuckersüßer Stimme zurück.

Mitten auf der Straße schoss mir die Röte ins Gesicht. Wie er es mit wenigen Worten immer wieder schaffte mich aus der Fassung zu bringen.

„Nicht rot werden jetzt.", lachte er ins Handy.

„Off Emre Off!"

Ich versuchte böse zu klingen, was mir jedoch nicht wirklich gelang.

„Ich liebe dich auch.", kicherte er.

Lächelnd legte ich auf und machte mich auf den Weg nach Hause.

Nachdem ich mit Pinar im Kino war und zu Hause noch Stundenlang mit ihr gequatscht hatte, fiel ich kurz vor Mitternacht erschöpft in mein Bett. Es tat gut mal wieder mit ihr zu reden, denn irgendwie hatte ich das Gefühl sie in letzter Zeit vernachlässigt zu haben. Ich freute mich schon riesig auf Morgen, gegen 13 Uhr würde Emre mich abholen kommen. Wir wollten den Tag zusammen verbringen und am Abend würde ich ihn dann in die Shisha Bar locken, wo die anderen auf uns warten werden.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, stellte ich fest dass es über Nacht ein wenig geschneit hatte. Ich zog mir eine Jogginhose an, schlüpfte in mein Schlabber Pulli und ging runter in die Küche um Frühstück zu machen. Wenig später kamen Baba und Pinar dazu, es war Freitag die Motivation der beiden war im Tiefpunkt.

„Guten Morgen.", sagte ich fröhlich und drückte Baba einen Kuss auf die Wange.

„Günaydin kizim (Guten Morgen meine Tochter).", antwortete er lächelnd.

„Scheiss Morgen, ich hasse Schule. Gott sei dank ist Freitag.", sagte Pinar genervt.

„Schule ist wichtig ..."

„Ja Ja ich weiss, du Streber hast ohne Probleme dein Abi gemacht und studierst jetzt, ich werd das bestimmt nicht schaffen.", fiel Pinar mir ins Wort.

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt