Achtundvierzig

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Ohne lange nachzudenken ging ich auf Emre zu, der noch immer mit dem Rücken zu mir stand und umarmte ihn fest von hinten.

„Emre ich liebe dich. Ich brauche dich!", flüsterte ich weinend.

Er drehte sich um un sah mir in die Augen. Diese wundervollen braun-grünen Augen, die ich über alles liebte. Er schien ein wenig überrascht zu sein von meiner Reaktion.

„Hayatim ich .."

„Du hast Recht!", fiel ich im ins Wort.

„Mein Leben wird auch ohne dich weiter gehen. Genauso wie mein Leben ohne mein ... ohne unser Baby weiter geht. Aber ich will das nicht. Ein Leben ohne dich .. es ist unvorstellbar. Das wäre doch kein Leben mehr! Ich weiß dass die letzten Wochen ziemlich hart waren...", flüsterte ich.

Ich nahm Emres Hände und sah ihm fest in die Augen. Eine Träne kullerte ihm die Wange herab. Ich nahm noch einmal tief Luft und sprach dann weiter.

Sibel: „Es wollte bloß nicht in mein Kopf, dass es nicht nur für mich hart war. Ich hab die Menschen vernachlässigt, die ich über alles liebe, die mein Leben sind. Das alles weil ich zu sehr mit mir .. mit meiner Trauer beschäftigt war."

Einen Augenblick herrschte Stille. Wir standen uns gegenüber und sahen uns wortlos an. Dann endlich .. ein kleines Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab und kurz darauf nahm er mich in den Arm. Ich liebte ihn über alles und würde ihn niemals verlassen. In diesem Moment hielt ich meine ganze Welt in den Armen! Nach mehreren Minuten, löste ich mich langsam von seiner Umarmung und griff nach seiner Hand. Dann zog ich ihn aus dem Arbeitszimmer und leise tapsten wir die Treppen hoch. Auf den Weg in unser Schlafzimmer hauchte er mir immer wieder kleine Küsse auf den Hals. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte lehnte ich mich dagegen. Emre stand vor mir und lächelte mich liebevoll an. Seine Augen funkelten ..

Emre: „Sibel ich .."

Sibel: „Pshht!"

Ich ging direkt auf ihn zu und brachte ihn mit einem Kuss zum Schweigen.

„Wollen wir jetzt reden oder ..", flüsterte ich ihm ins Ohr.

Unvermittelt packte Emre mich und küsste mich leidentschaftlich. Sein Mund suchte meinen Hals. Ich klammerte mich fest an ihn und sog seinen so vertraueten Geruch ein. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr er mir gefehlt hatte!

„Ich liebe dich. Du bist mein Leben!", keuchte er mir ins Ohr, nachdem er mich auf das Bett gedrückt hatte.

„Ich liebe dich auch, bitte lass mich niemals los!", antwortete ich flehend....

Emre: „Lass uns irgendwo hinfahren. Für ein paar Tage. Was hälst du davon?"

Ich saß, gute 2 Wochen später mit Emre bei Selma und Can. Die beiden waren endlich in ihre neue Wohnung gezogen. Es war zwar klein aber sehr gemütlich, ich hatte mich direkt wohlgefühlt hier. Mit Emre war alles .. so wie früher. Ich war wirklich froh drüber.

„Ich weiss nicht askim (schatz), wir beide müssen noch so viel für die nächsten Klausuren lernen.", antwortete ich zurückhaltend.

„Ach komm, so ein kleiner Urlaub schadet niemanden.", meldete sich Can zu Wort.

Ich warf einen fragenden Blick zu Selma, deren Bauch schon zu platzen drohte.

„Geht ruhig .. solange ihr wieder rechtzeitg hier seid!", sagte Selma laut.

Ihr Tonfall brachte mich zum Lachen. Nicht mehr lange würde die Geburt, des kleinen Murat dauern. Die beiden hatten sich für den Namen von Cans Opa entschieden.

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt