Siebenundvierzig

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Ich lag im Bett und grübelte mal wieder über mein Leben nach, als mein Handy vibrierte. Eine Nachricht von Emre.

„Ich wollte dir nur sagen, dass ich dich über alles liebe. Gute Nacht.", stand darin.

Die Worte zauberten mir ein kleines Lächeln ins Gesicht...

„Willkommen zu Hause.", sagte Emre und umarmte mich.

Die zwei Tage Ruhe hatten mir gut getan, mir ist klar geworden dass mir jetzt eine Therapie wieder gut tun würde. Ich mein .. oft genug wurde ich zu Boden gerissen, doch ich hatte die richtigen Menschen um wieder aufzustehen. Selma und Can waren auch da, sie saßen mit Mutter im Wohnzimmer. Ich freute mich sie zu sehen.

„Geht's dir besser canim (Schatz)?", fragte Selma mich.

„Ja .. ja mir geht's ganz gut.", antwortete ich.

Ich legte meine Hand auf ihren Bauch, der mittlerweile schon richtig Rund war.

„Geht es dem kleinen gut?", fragte ich mit leiser Stimme.

Selma: „Ja .. alles in Ordnung bis jetzt."

Lächelnd nahm sie meine Hand.

„Alles wird gut, bald wirst du wieder schwanger.", flüsterte sie.

Wieder schwanger werden ..

„Wie siehst mit der Wohnungssuche aus?", fragte Emre an Can gewandt.

„Wir schwanken noch zwischen zwei, Selma soll sich entscheiden.", antwortete dieser.

Fragend sah ich zu Selma.

„Wir ziehen endlich aus!", sagte sie auf eine triumphierende Art und Weise.

Ihr Tonfall brachte mich zum schmunzeln, endlich war sie ihre Schwiegermutter los.

Can: „Habt ihr Lust am Freitag ins Kino zu gehen?"

Selma: „Oh ja komm bitte. Abi? (Bruder?) Sibel? Ein bisschen Abwechslung?"

„Ich weiss nicht ..", sagte ich unentschlossen.

Mir war klar, dass sie versuchten mich auf andere Gedanken zu bringen. Emre sah mich erwartungsvoll an. Also sagte ich zu, denn es war die Zeit gekommen um zurück in den Alltag zu finden....

Später am Abend lag ich müde mit Emre im Bett. Ich hatte ihm den Rücken zugedreht.

„Ich hab dich so vermisst.", sagte er leise und fing an meinen Hals zu küssen.

Ich lag nur da, noch immer mit dem Rücken zu ihm. Dann steckte er die Hand unter mein Shirt.

„Alles okay?", fragte er, als ich mich weder bewegte noch etwas sagte.

„Ja ich .. bin nur müde ..", antwortete ich leise.

Sofort ließ er von mir.

„Okay .. tut mir leid. Gute Nacht.", sagte er nur.

„Dir auch.", gab ich zurück.

Dann drückte er mir einen Kuss auf den Kopf und drehte sich um....

So ging das Wochenlang weiter, ich hatte zu nichts Lust. Ich lag die ganze Zeit im Bett oder auf der Couch. Zur Therapie ging ich auch nicht gerne, irgendwie fehlte mir .. die Motivation und die Kraft von vorn anzufangen. Ich saß gelangweilt auf der Couch, als mein Handy klingelte. Es war Baba.

„Kizim (Meine Tochter), kannst du heute bitte herkommen? Pinar ist nicht zu Hause ich erreich sie einfach nicht. Dein Onkel ist krank ich muss dringend nach Berlin.", sprach er aufgeregt ins Handy.

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt