Es war Kevin, Tolgas bester Freund!
„Na du, wie geht's dir so?", fragte er.
„Das geht dich einen Scheiß an", gab ich schroff zurück.
Er grinste amüsiert.
„Hast du Lust was trinken zu gehen mit mir?"
Fassungslos starrte ich ihn an. Hatte er sie noch alle?
„Verschwinde, lass mich in Ruhe."
„Ah, hab ja vergessen du hast einen neuen Freund."
Ich funkelte ihn böse an. Plötzlich kam er näher und griff nach meinem Arm.
„Fass mich nicht an!", fauchte ich und sprang einen Schritt von ihm weg.
„Na na nicht so schüchtern", sagte er sichtlich vergnügt.
„Hau ab! Ich will weder mit dir noch mit Tolga was zu tun haben!"
Ich wartete keine Antwort ab, sondern machte auf den Absatz kehrt und lief in die Uni.
Kevin:
„Das werden wir dann sehen ob du nichts mit mir zu tun haben willst," flüsterte Kevin leise vor sich hin, während er Sibel verstohlen hinterher blickte ...
Sibel:
„So ein respektloser Typ! Frägt der mich allen ernstes nach einem Date!"
Stocksauer erzählte ich Selma von der Szene mit Kevin.
„Lass ihn canim, der will dich nur ärgern", versuchte sie mich zu besänftigen.
Nach der Vorlesung gingen wir direkt zu Selma und lernten.
„Uff hab kein Bock mehr", seufzte Selma erschöpft und klappte die Bücher zu.
„Ich bin auch kaputt, genug für heute."Es war bereits nach 19 Uhr, wir hatten mehr als 3 Stunden gebüffelt.
„Hast du Hunger?"
„Du hast auch nichts anderes im Kopf als Essen, Selma."Ich bekam einen Lachanfall und hielt mir den Bauch vor Schmerzen, da wir erst vor 30 Minuten gegessen hatten. Selma sah mich beleidigt an. Ich umarmte sie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
„Lass mich ya. Außerdem denk ich immer an Can, nicht an Essen! Okay an Essen auch, aber an Can öfter."
„Du musst endlich Emre davon erzählen."
„Hayir! (Nein!) Ich trau mich nicht. Can hat mit seinen Eltern geredet, die wollen am Samstag kommen und dann ... dann wird es auch Emre erfahren."
Selma plötzlich auf und stemmte die Arme an die Hüften.
„Oh Oh", sagte ich und hob fragend die Augenbraue.
„Wir müssen ein Wörtchen miteinander reden.", sagte Selma ernst.
„Worüber?", fragte ich leise.Sie schwieg einen Moment und sah mich mit ihren braunen Augen scharf an.
„Wie läufts mit Abi (Bruder)?", platze es aus ihr heraus.
Lachend warf ich das Kissen nach ihr.
„Du bist scheiße, weißt du das? Alter mein Herz!"
„Geb's zu ich muss Schauspielerin werden!", grinste sie.
Es klopfte an der Zimmertür, Emre trat ein. Mein Herz machte bei seinem Anblick eine Sprung, so wie jedes mal wenn ich ihn sah.
„Na ihr Hübschen, schon fertig gelernt?", fragte er mit seinem atemberaubenden Lächeln.
„Ja und ich hab Hunger, deshalb geh ich jetzt was essen. Bis gleich."Sie gab Emre einen Kuss auf die Wange und streckte mir die Zunge raus, bevor sie die Tür hinter sich schloss. Emre kam auf mich zu, schlang seine Arme um meine Taille und zog mich an sich.
„Ich hab dich vermisst", sagte er leise während er sanft meine Nasenspitze küsste.
Ich umarmte ihn und strich mit meinen Händen über seinen Rücken. Wie ich seine Nähe liebte. Seine starken Arme. Seinen wundervollen Duft. Seine leuchtenden Augen. Bei ihm fühlte ich mich sicher und geborgen.
„Und wie ich dich vermisst hab!"
„Ich liebe dich über alles Sibel", hauchte er mir ins Ohr während er sanft meinen Hals mit seinen Lippen berührte. Mein Körper bebte, meine Knie zitterten.„Ich liebe dich auch.", flüsterte ich kaum hörbar.
Er ließ von meinen Hals ab und sah mich mit seinen wunderschönen leuchtend braunen Augen an. Dann strich er mir mit seinen Fingern ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und lächelte mich verträumt an.
„Ich bin schon ein Glückspilz."
„Wieso das?", fragte ich leicht verwirrt.
„Weil ich das bezauberndste Mädchen der Welt als Freundin hab", antwortete er.
„Du bist ein Schatz."
„Nein. Ich bin dein Schatz. Nur deiner. Für immer!"
Ein kurzer aber leidenschaftlicher Kuss folgte, der mir den Atem raubte. Ich war glücklich wie noch nie zuvor in meinem Leben. Die harten Zeiten waren vorüber. Das dachte ich zu diesem Zeitpunkt zumindest. Falsch gedacht, wie sich bald schon raustellen sollte.
Emres Handy klingelte. Als er es aus seiner Hosenatsche nahm und auf das Display sah, weiteten sich seine Augen und sein Lächeln verschwand.„Kim o? (Wer ist es?)."
Er antwortete nicht sondern starrte auf das Display.
„Noldu? (Was ist los?) Willst du nicht rangehen?", fragte ich leise ...
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Liebe mit Hindernissen
General FictionSibel ist zwanzig, hat eine jüngere Schwester und einen wundervollen Vater, der sich nach dem plötzlichen Unfalltod der Mutter vor vier Jahren, hervorragend um seine Töchter kümmert. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin, Selma, studiert sie Geschicht...