Fündundzwanzig

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Ich war wohl eingeschlafen, denn als ich runter ins Wohnzimmer ging war es bereits 15 Uhr. Baba und Pinar sahen fern.

„Und?", flüsterte Pinar mir leise zu, als ich mich neben zu ihr setzte.

„Was und?", fragte ich.

Pinar: „Emre hat gestern mit Baba geredet, wegen .."

„Ich hab Hunger, habt ihr schon was gegessen?", unterbrach ich sie und lief ohne auf eine Antwort zu warten in die Küche. Sie kam mir hinterher.

„Abla noldu? (Schwester was ist los?).", fragte Pinar besorgt.

„Nichts. Was soll los sein?", gab ich genervt zurück und liess mich auf einen Stuhl fallen.

Pinar: „Wie nichts? Baba meinte, das Emre dir einen Heiratsantrag machen will?"

Wortlos starrte ich auf den Boden. Sie liess nicht locker.

„Einen Ring trägst du auch. Wieso sagst du nichts? Ich checks nicht.", bohrte sie nach.

„Es gibt nichts zu sagen! Es gibt nichts zu checken tamam? (okay?)", schrie ich.

Pinar: „Abla ben (Schwester ich) .."

„Ich will nicht darüber reden Pinar!", sagte ich leise. Ich spürte wie Tränen in mir aufstiegen.

Papa kam in die Küche und sah uns fragend an.

„Was ist hier los?", wollte er wissen.

„Ich hab Abla ihr iPod kaputt gemacht, sie ist ein bisschen sauer auf mich.", log Pinar.

Ich warf ihr einen dankbaren Blick zu, den sie mit einen schwachen Lächeln quittierte.

„Benim kizlarim (Meine Töchter), das ist doch kein Grund zum streiten.", antwortete Baba lächelnd und gab erst Pinar und dann mir eine Kuss auf die Wange.

„Ah bevor ich es vergesse Sibel. Wir fahren gleich wieder nach Berlin, hast du Ausnahmeweise mal Lust mitzukommen?", fragte Papa und sah mich Erwartungsvoll an.

Sibel: „Yok Babacim (Nein Papa) ich muss noch so viel lernen. Nächstes mal."

„Das sagst du immer, aber deine Entscheidung.", antwortete er leicht enttäuscht. Ich fiel ihm um den Hals und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Er erwiderte die Umarmung. Papa war der beste. Niemals würde er mir wehtun und immer war er für mich da.

„Seni Seviyorum Baba (Ich liebe dich Papa).", sagte ich.

Nachdem die beiden weg waren, ging ich erst mal in die Küche und machte mir was zum Essen. Durch den ganzen Stress hatte ich vollkommen vergessen etwas zu mir zu nehmen. Ich machte mich gerade hungrig über mein Sandwich her, als es an der Tür klingelte. Oh nein! Das war sicher Emre ..

Ich schlich leise aus der Küche, lief durch den Flur und sah durch den Spion. Wie erwartet war es Emre. Mein Herz beschleunigte seine Arbeit, mein Atem ging schneller. Er klingelte erneut. Als ich nicht darauf reagierte klopfte er laut gegen die Tür.

„Sibel lütfen! (Sibel bitte!) Ich weiss das du zu Hause bist. Wir müssen reden! Ich kann dir das alles erklären!", schrie er mit flehender Stimme. Ihn so zu hören tat mir in der Seele weh. Ich entschied mich auf mein Herz zu hören .. langsam machte ich die Tür auf.

„Sibel bitte ..", flüsterte er mit Tränen in den Augen.

Wortlos lief ich ins Wohnzimmer, Emre folgte mir. Während er sich setzte, blieb ich stehen.

„Ich will das du mich ausreden lässt. Wenn ich fertig bin, kannst du dich entscheiden, ob du mir glaubst oder nicht, aber bitte .. bitte lass mich ausreden.", sagte er leise.

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt