Ich trank ein paar Schlücke, denn ich war irgendwie erleichtert das er doch noch so Vernünftig reagierte. Tolga stand schweigend da und lächelte. Ich wusste nicht wieso, aber dieses Lächeln irritierte mich ...
"Ich bin froh, dass du nicht sauer.."
Ich brach mitten im Satz ab. Mir wurde plötzlich schwarz vor Augen, ich musste mich an Tolga festhalten sonst wäre ich nach vorne gekippt.
"Alles okay?" fragte er mit gespielter Besorgnis.
"Ja ... ich ... ich hab heute nicht viel gegessen, liegt bestimmt daran", antwortete ich leise. Ich hielt meine Hand vor meinen Mund, mir war irgendwie übel. "Kannst du mich bitte nach Hause fahren?"
Auf den Weg zu Tolgas Wagen, musste ich mich immer wieder an ihn klammern. Alles vor meinen Augen begann zu schwanken. Er öffnete mir die Autotür und sagte: "Steig ein, Süße." Dieses "Süße" klang wie Gift in meinen Ohren ...
Mir war kotzübel. Ich sah aus den Augenwinkeln wie Tolga bis über beide Ohren grinste. Ich dachte einen kurzen Moment an den Drink. Ich schloss kopfschüttelnd meine Augen. Nein. Nein, das hat er nicht gemacht. Ich nahm tief Luft und öffnete wieder meine Augen. Ich war nicht in der Lage klar zu denken, aber ich merkte, dass Tolga in die falsche Richtung fuhr.
"Tolga du hättest abbiegen müssen", sagte ich leise.
Ich sah ihn an. Statt zu antworten grinste er. Ich bekam Panik. Ich versuchte mein Handy aus meiner Tasche zu nehmen, doch Tolga griff danach und warf sie auf's Rücksitz. Er lachte höhnisch.
"Du dreckiger Hund", zischte ich leise.
"Was hast du in den Drink getan, ich ... fahre mich nach Hause ... bitte."
Meine Stimme versagte. Ich fühlte mich kraftlos und müde. Mein Magen rebelierte, ich war kurz davor mich zu übergeben. Langsam fielen meine Augen zu, und es sollten Stunden vergehen bis ich sie wieder öffnen könnte ...
Tolga:
Tolga trug Sibel die Treppen zu seiner Wohnung hoch und öffnete die Tür. Er lief geradewegs ins Schlafzimmer und legte sie auf sein Bett. Dann begann er sie zu entkleiden ... „Gar nicht mal so übel die Kleine", flüsterte er vor sich hin.
Selma:
„Geh verdammt nochmal an dein Handy, Sibel!"
Selma lief in ihrem Zimmer auf und ab. Sie versuchte bereits seit zwei Stunden Sibel zu erreichen. Vergeblich! Langsam machte sie sich Sorgen. Sie beschloss zu Hause bei ihr anzurufen. Es klingelte! Pinars Stimme ertönte aus dem Anrufbeantworter!
„Hallo, wir sind leider nicht zu Hause. Onkel ist krank, wir sind kurzfristig nach Berlin gefahren, hinterlassen sie bitte ihre Nachricht."
Selma atmete tief aus und legte sich dann erleichtert in ihr Bett. Sie brauchte sich keine Sorgen zu machen, das dachte sie zumindest ...
Tolga:
Ihr Handy klingelte ununterbrochen. Tolga nahm es und sah das Selma mehr als 20 mal angerufen hatte. Ihr Vater und ihre Schwester hatten ebenfalls versucht sie zu erreichen. Dann musste er an Emre denken. Es war seine Schuld, dass er die K.O Tropfen anwenden musste. Er war sich sicher, dass Sibel ihn mit der Zeit auch so heran gelassen hätte.
Er machte mehrere Bilder von Sibel ... mit IHREM Handy, und verschickte sie via Whatsapp an Emre. „Meine kleine Rache, du Schwuchtel", murmelte er vor sich hin und grinste Vergnügt.
Emre:
Es war 2 Uhr Morgens, als Emre durch die Vibration seines Handy aufwachte. Als er sah das Sibel ihm geschrieben hatte, lächelte er. Doch dann ... es war ein Bild ... von ihr. Sie lag schlafend auf einem Bett und hatte dazu geschrieben: „Schatzi, hat mich während dem Schlafen fotografiert, wie süß von ihm." Zwei Minuten später schrieb sie dann: „Upps, das sollte nicht an dich." Emre saß schockiert auf seinem Bett, eine einzelne Träne kullerte ihm die Wange herab. „Wieso, Sibel? Wieso?" fragte er sich immer wieder ...
Sibel:
Langsam öffnete ich meine Augen und sah mich irritiert um. Ich stand total neben mich, fühlte mich matt und verkatert. Ich war nicht zu Hause, ich war in irgendeinen fremden Zimmer. In einen fremden Schlafzimmer! Ich riss schockiert meine Augen auf, doch als ich mich bewegen wollte, durchzuckte mich ein stechender Schmerz im Unterleib. Ich bekam Panik, langsam richtete ich mich auf. Und dann sah ich es. Einen kleinen roten Blutfleck auf der Bettlake. Ich gab einen ohrenbetäubenden Schrei von mir, als im nächsten Moment Tolga ins Zimmer stürzte ..
„Du ehrenloser Hund. Du dreckiger Bastard", schrie ich.
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Liebe mit Hindernissen
General FictionSibel ist zwanzig, hat eine jüngere Schwester und einen wundervollen Vater, der sich nach dem plötzlichen Unfalltod der Mutter vor vier Jahren, hervorragend um seine Töchter kümmert. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin, Selma, studiert sie Geschicht...