Acht

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  Ich brauchte einen Moment um zu realisieren was er soeben gesagt hatte. Ich wollte ihn nicht verlieren.
„Nein! Ich will nicht Schluss machen, ich liebe dich doch!"

Er drehte sich um und sah mir in die Augen. Dann machte er einen Schritt auf mich zu und nahm mein Gesicht in seine Hände. Er küsste mich und zog mich ganz fest an sich.

„Ich liebe dich Sibel, du darfst nicht glauben was Selma sagt, sie ist nur eifersüchtig auf dich. Sie will unser Glück zerstören."
„Unser Glück ... ja..."
Wie in Trance nickte ich. Ich umarmte ihn fest und etwa 10 Meter entfernt von uns stand Selma. Sie schüttelte enttäuscht den Kopf, drehte sich um und ging ...

Tolga:

„Was sollte der scheiß Can? Wegen dir ist fast alles kaputt gegangen, man!"

Tolga war zu Can gegangen, die beiden stritten vor dessen Haustür. 

„Hör auf Tolga, hör auf damit. Scheiß auf die Wette, Sibel liebt dich!"
„Junge, was geht mit dir? Du hast die Wette damals vorgeschlagen."
„Ja, weil ich dumm war! Ein Arschloch war ich. Solche Frauen wie Sibel und Selma findet man heutzutage nicht mehr. Spiel nicht mit ihr. Wenn du sie liebst, dann ..."
„Was für lieben, Junge?", unterbrach Tolga ihn lachend. „Was geht mit dir? Was hast du eigentlich mit Selma zu tun?"
„Ich liebe sie und werde sie heiraten!"

Sibel:

Ich hatte 2 Wochen lang keinen Kontakt zu Selma. Ich sah sie zwar ab und zu in der Uni, aber das war's auch schon. Wir redeten nicht miteinander. Es machte mich fertig, ich konnte einfach nicht mehr. Mit Tolga lief alles wie zuvor ... wir unternahmen ab und zu etwas zusammen. Er küsste mich, mehr aber auch nicht. Aber irgendwie hatte sich doch etwas verändert. Für mich zumindest. Ich musste so oft an Selmas Worte denken. „Er liebt dich nicht, er spielt mit dir." Der Satz spukte immer wieder durch meinen Kopf. Außerdem ... war das Kribbeln weg. Wenn er meine Hand hielt, wenn er mich umarmte, wenn er mich küsste. Es war einfach weg! Ich wollte es mir nicht eingestehen und redete mir immer wieder ein, dass sowas normal sei in einer Beziehung ...

Es war Samstag Mittag, als ich beschloss mit Selma zu reden. Nervös stand ich vor ihrer Haustür und klingelte. Kurz darauf wurde die Tür geöffnet. Von Emre!
„Ich ehm .. ist Selma zu Hause?", stotterte ich. 
„Hallo, mir geht's gut und wie geht's dir?"

Oh man, wie peinlich! Ich spürte wie ich rot anlief.
„Sorry ich ... ich war schon so lang nicht mehr hier ..."
„Ich weiß doch", sagte er lächelnd. „Komm rein, Selma ist in ihrem Zimmer."

Ich wollte grade einen Schritt nach vorne machen, als er mir die Hand hinhielt.
Ich nahm sie .. was für eine große und starke Hand er hatte! Ich wollte grade wieder loslassen als er plötzlich einen Schritt auf mich zukam. Oh mein Gott ,was hatte er vor?
Sein Gesicht näherte sich meinem. Mein Herz raste. Er küsste mich! Ja er küsste mich, links, rechts auf meine Wangen. Ich schwöre euch, das alles spielte sich in nicht mal 5 Sekunden ab, aber für mich waren das die längsten Sekunden meines Lebens. Wie in Zeitlupe ... 
„Lange nicht mehr gesehen, gut siehst du aus."

Ich stand wie versteinert an der Haustür und brachte keinen Ton über die Lippen.
„Abi, wer ist da?" Selmas Stimme, die aus dem Flur kam, holte mich in die Realität zurück. Kurz darauf stand auch sie vor mir. Sie schien überrascht mich zu sehen.
„Hey ... ich wollte mit dir reden", sagte ich leise.
 
Emre merkte, dass wir jetzt allein sein wollten, also ging er wortlos ins Haus.

„Was gibt's?", fragte Selma nach kurzen, unangenehmen Schweigen. 
„Ich ... es tut mir leid."
„Hast du endlich gemerkt, was für einer Tolga ist?"
„Nein ich ... wir sind noch zusammen."
Sie schüttelte nur wortlos den Kopf.

„Ich will meine Freundin zurück haben. Ich kann nicht mehr ohne dich ..."
„Du denkst aber immer noch das ich gelogen hab?"
„Nein ... vielleicht hat Can dich angelogen?"
„Can liebt mich und will mich heiraten Sibel! Er hat keinen Grund zu lügen."
Verblüfft starrte ich sie an. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.
„Canim, können wir das nicht einfach vergessen?"
Ich war den Tränen nahe. Plötzlich fing Selma an zu weinen.
„Du dumme Kuh! Komm her", sagte sie. Wir fielen uns in die Arme.
„Ich hab dich so vermisst, Selma! Die 2 Wochen waren schrecklich ohne dich."
„Und wie ich dich vermisst habe!" 

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt