Zwanzig

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„Bleib", sagte ich nochmal, während ich langsam meine Augen öffnete.

Sanft strich er mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Ein leichtes Lächeln umspielte seinen Mund. Ich machte ein wenig Platz, während er zögernd die Decke zurückzog.

Er legte sich neben mich. Seine Nähe war so wichtig für mich, er gab mir Kraft und Schutz. Ich fühlte mich sicher. Mehr wollte und brauchte ich nicht. Minutenlang sahen wir uns wortlos an. Mein Herz schlug so laut, das ich dachte er würde es hören. Ich nahm einmal tief Luft um mich zu beruhigen. Emre lächelte mich süß an, nahm dann meine Hand und legte sie auf seine Brust. Ich spürte seinen schnellen Herzschlag.

„Es geht nicht nur dir so ...", flüsterte er grinsend. Auch ich musste Lächeln. „Und jetzt schlafe Prinzessin, ich bin da."

Ich gab ihn noch einen kurzen Kuss und legte dann meinen Kopf auf seine Brust. Er zog mich an sich, umarmte mich fest. Wie ich ihn liebte! Ich betete zu Gott, dass nichts und niemand uns trennen möge.

Als ich am nächsten morgen die Augen aufmachte, sah ich als erstes Emres lächelndes Gesicht. Was für ein schönes Gefühl, morgens neben ihm aufzuwachen.

„Du bist schon wach?", fragte ich müde.

„Schon seit 8 Uhr, scheinst mir eine Langschläferin zu sein", neckte er mich lächelnd.

Ich warf einen Blick auf meinen Nachttisch. Es war schon nach 11.

„So spät schon! Was hast du bis jetzt gemacht?"
„Dir beim Schlafen zugeschaut Prinzessin. Hast du eigentlich gewusst, dass du noch süßer bist, wenn du schläfst?" Lächelnd fiel ich ihm um den Hals und küsste ihn stürmisch.

„Wow!", gab er keuchend von sich, nachdem ich von ihm ließ. Ich lief rot an, senkte meinen Blick und biss mir auf die Lippe. Er hob mein Kinn an, sah mich strahlend an und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

„Melegim (Mein Engel). Du bist so süß, wenn du rot wirst."

Jetzt errötete ich noch heftiger, was ihm zum Lachen brachte.

„Ich geh runter und mach uns Frühstück, tamam (okay)? Zieh dich um, du hast immer noch das Kleid von gestern an", sagte er lächelnd und verließ das Zimmer.

Beim Gedanken an Gestern verkrampfte sich mein Körper. Ich krabbelte langsam aus dem Bett und ging ins Bad. Während ich in den Spiegel sah, merkte ich wie scheiße ich aussah. Ich band mir die Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammen und spritze mir eiskaltes Wasser ins Gesicht. Wir hatten Mitte August, es war mega heiß, es tat gut das kalte Wasser auf meiner Haut zu fühlen. Erneut musste ich an Gestern denken. Immer wieder fragte ich mich, was wohl passiert wäre, wenn Emre nicht rechtzeitig gekommen wäre...

Nachdem ich mir eine Hotpans und ein Top angezogen hatte, ging ich runter in die Küche. Es roch nach Sucuk yumurta, automatisch musste ich grinsen. Emre holte grade zwei Teegläser aus dem Schrank als er mich bemerkte.

„Was lachst du?"
„Hicbir sey (Nichts).", antwortete ich noch immer lächelnd.

„Lach nur, lach. Hadi setz dich, Essen ist fertig", sagte er während er mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange drückte. Wir setzen uns an den Tisch, aßen und tranken Tee.

Ich hielt das Glas an meinen Mund und sah Emre verträumt an.

„Bist du immer so süß?", fragte ich leise.

„Nur wenn du bei mir bist", antwortete er. „Aber denk jetzt nicht, dass ich jeden Morgen Frühstück mache, wenn wir verheiratet sind", fügte er grinsend hinzu.

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt