Fünfundreißig

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„Emre! Gut siehst du aus. Wie immer.", antwortete Meltem lächelnd, nachdem Emre sich nach einer gefühlten Ewigkeit von ihr gelöst hatte.

„Sagt die richtige.", antwortete er.

Ich merkte wie er mich ansah. Mein Blick dagegen blieb eiskalt auf diese Meltem gerichtet. Auch sie musterte mich, jedoch mit einem Lächeln im Gesicht.

„Hayatim (Mein Leben), dass ist meine Cousine Meltem.", sagte Emre zu mir.

Oh .. Cousine .. bevor ich überhaupt etwas sagen konnte, fiel Meltem mir um den Hals. Erleichtert erwiderte ich die Umarmung.

„Freut mich dich endlich kennenzulernen Sibel. Hab schon viel von dir gehört.", sagte sie freundlich. Herzlich strahlte sie mich an, was auch mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Jetzt nachdem sie keine Gefahrfür mich war, fand ich sie recht sympathisch. Kurz darauf stetzen wir uns alle und bestellten was zu trinken.

„Wenn Blicke töten könnten.", flüsterte mir Selma plötzlich ins Ohr.

Ich hob fragend meine Augenbraue.

„Tu nicht so, du hast Meltem vorhin durchbohrt.", lachte sie.

„Ich verteidige was mir gehört.", sagte ich gelassen und zuckte mit den Schultern.

Es herrschte einen angenehme Atmosphäre, alle verstanden sich gut. Etwa eine Stunde später kam dann der Kuchen.

„Oh Kuchen gibt's auch noch?", fragte Emre mit glänzenden Augen.

„Was ist ein Geburtstag ohne Kuchen und Geschenke?", antwortete ich lächelnd.

„Abi (Bruder) wünsch dir was beim Kerzen auspusten.", sagte Selma.

Emre griff nach meiner Hand, führte sie zu seinem Mund und hauchte einen Kuss darauf.

„Ich bin mit der Frau meines Lebens an meiner Seite wunschlos glücklich."

„Ich liebe dich askim (Schatz), alles gute nochmal.", sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Alle Blicke waren auf mich gerichtet, was dazu führte dass ich mal wieder rot anlief.

Ich stand auf und ging ins Bad. Ich konnte es kaum erwarten Emre mein Geschenk zu geben. Nachdem ich kurz mein Make Up aufgefrischt hatte, machte ich die Tür auf um wieder zu den anderen zu gehen. Da ich in meiner Tasche nach meinem Handy suchte und nicht nach vorne sah, lief ich jemanden direkt in die Arme.

„Oh sorry. Mein Fehler ich .."

Ich brach mitten im Satz ab und machte einen Schritt zurück, als ich sah wer vor mir stand. Tolga! Folgte er mir etwa?!

„Hi.", sagte er leise.

„Was willst du hier?!", fragte ich.

Ich versuchte mir meine Nervösität nicht anmerken zu lassen.

„Ich war zufällig hier und hab dich gesehen..."

„Und bist mir einfach mal auf die Toilette gefolgt!?", fiel ich ihm wütend ins Wort.

„Nein. Ich meine ja aber ich wollte dir nur sagen, dass ich nach Bremen zieh.", flüsterte er kaum hörbar.

„Du brauchsr dir also keine Sorgen zu machen, ich werd dich nie mehr belästigen. Sorry nochmal für alles, ich wünsch dir alles Glück der Welt.", fuhr er fort und streifte dabei kurz meinen Oberarm.

Ich war baff. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Als ich plötzlich Emre sah der auf uns zu kam, stieg Panik in mir auf. Ich konnte seinen Blick nicht richtig deuten. Als er uns erreichte verpasste er Tolga erstmal eine Faust mitten ins Gesicht.

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt