II.

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Nach dem Essen kam Felix mit auf unser Zimmer, seins war direkt neben unserem.
,,Warum bist du hier?",fragte Paluten als ich meinen Rucksack anfing auszupacken.
,,Selbstmord versuch",antwortete ich monoton.
,,Wie?",fragte er.
,,Was meinst du?",fragte ich ihn zurück.
,,Wie hast du es versucht?",fragte Felix.
,,Schlaftabletten",sagte ich.
Ich vernahm ein leichtes lächeln von Felix.
Ich guckte ihn schräg an.
,,Anfänger Fehler, dein wievielter?",fragte er.
,,Dritter",sagte ich.
,,Immer Schlaftabletten?",fragte jetzt Palle.
,,Nein",antwortete ich.
Beide verstanden das ich nicht gerade Lust auf das Thema hatte.
,,Wie war's beim Psychologen?",fragte Palle, Felix.
,,Mh, ganz okay, hat nur irgendwelche unnötigen Sachen erzählt",antwortete er.
Ich hatte meine Sachen  mittlerweile ausgeräumt und saß jetzt auf meinem Bett neben Felix.
Ich musterte ihn etwas genauer.
Er war ziemlich abgemagert, seine braunen Augen wirkten trist.
,,Ich gehe wieder rüber in mein Zimmer, bis morgen",sagte er plötzlich und stand auf.
,,Tschüss!",sagte Palle, ich verabschiedete mich ebenfalls.

Ich war ziemlich müde.
Die letzten Nächte hatte ich nicht geschlafen.
Ich ging ins Bad.
Gesund sah ich nicht gerade aus.
Ich zog mich um und legte mich ins Bett.
,,Warum bist du hier?",fragte ich Paluten.
,,Bin vor paar Monaten hier hin gekommen, weil ich nach dem gefühlt hundertsten Suizid Versuch, für Depressiv erklärt wurde",antwortete er mit einem leichten schmunzeln.
,,Ach du auch?",fragte ich ebenfalls leicht lachend.
,,Sonst wären wir nicht auf Station 2",sagte er und verdrehte die Augen.
Wir lachten beide kurz.
So scheiße diese Situation oder das Leben sein mag, wenigstens verstehen mich die Leute.

Psychiatrie | RewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt