Meine Lungen füllen sich mit Wasser und ich spür es nicht. Mein Herz verkrampft vor Schmerz und ich spür es nicht. Spüre bloß das dumpfe klopfen in meiner Brust.
Es soll aufhören.Meine Augen öffneten sich schreckhaft. Ich wollte mich aufstützen, doch mein Arm lag unter Felix Kopf. Kurz musste ich realisieren das wir Gestern so eingeschlafen sind, dann konnte ich mich dem hingeben dass mich geweckt hatte. Ich sah mich in dem nicht ganz hellen Raum um, konnte jedoch nichts erkennen. Meine Augen ruhten wieder auf Felix, der immer noch tief schlief.
Ich konnte die einzelnen Adern auf seinen Augenlidern erkennen. Lila.
Seine grauen Lippen, die das weichste, wärmste sind was ich je gespürt habe.
Ich fuhr mit meiner Hand durch seine Haare, achtete aber darauf ihn nicht zu wecken. Liebe ist so verwirrend. Ich würde ihn am liebsten an mich drücken, so fest wie ich kann und nie wieder loslassen. Er lag direkt neben mir und doch war es mir nicht nah genug.
Ich liebe ihn.
Es war mir egal, dass er das selbe Geschlecht wie ich hatte.
Ich liebe Felix.
Seine Augen zuckten ein paar mal. Ich unterbrach meine Bewegung. Dann sahen mich braune Augen an. Kurz verwirrt, dann glücklich. Seine Mundwinkel zogen sich nach oben.
Ich küsste ihn.
Wie kann ein Gefühl so warm sein? Wie kann es die ganze Brust ausfüllen?
Er löste sich von mir und ließ sich neben mich fallen.
,,Alles gut?",fragte ich.
Er nickte.
,,Es ist fast neun, entweder stehen wir jetzt schnell auf oder die kommen rein",seufzte er.
,,Naja bevor wir das hier erklären müssen",setzte ich an und stand auf.
,,Ob depressiv oder nicht, ich hasse aufstehen."
Ich hielt ihm meine Hand hin und zog ihn hoch.
,,Steht heute eigentlich was an?",fragte er.
,,Soweit ich weiß nicht."
Ich zog mir irgendetwas uninteressantes an, bekam jedoch einen etwas verwirrten Blick von Felix.
,,Was ist?",fragte ich.
,,Willst du so rausgehen?"
Ich sah kurz an mir herab.
,,Oh."
Meine kompletten Arme waren entblößt. Ich hatte nicht einmal darauf geachtet, was genau ich da anzog.
Tatsächlich hatte ich lange nicht mehr auf meine Narben gesehen. Die rosa-weißen Striemen zogen sich an meinem linken Arm bis zur Armbeuge. Zwischen dünnen, verblassten, waren auch die tiefen, senkrechten zu erkennen. Mein Arm sah nicht annähernd so aus wie der von Felix, aber -
was hatte ich mir da eigentlich angetan?
Ich werde mein Leben lang damit rumlaufen. Werde immer langärmelige Sachen tragen müssen.
Ich suchte nach einer Sweatshirt-Jacke und verdeckte meine glitzernden Arme.
Felix griff nach meiner Hand und schenkte mir ein ich weiß was du denkst lächeln.
Wir gingen die Treppe herunter und stoppten vor der Tür zur Cafeteria.
,,Warte mal. Dein Psychologe weiß jetzt das wir zusammen sind, oder?",fragte ich.
,,Ja."
,,Zum Glück unterliegt er der Schweigepflicht."
,,Spast",lachte Felix.
Wir lösten unsere Hände und betraten den großen Raum. Es war nicht gerade voll, aber es dauerte etwas bis wir die anderen am Tisch entdeckten.
,,Morgen!",begrüßte uns Palle.
Wir setzten uns auf gegenüberliegende Stühle und begrüßten die anderen.Kurz darauf setzte sich ein braunhaariger Junge an unseren Tisch.
Meine Augen schlagen ein paar mal auf und zu. Mein Herz stolpert und meine Lunge schreit nach Luft.
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Psychiatrie | Rewilz
Fanfiction,,Vergessen?" Was vergessen? Den Kuss, den Tot oder meine schmerzliche Liebe zu dir? Nach einem gescheiterten Suizid versuch, wird Sebastian aka Rewi in eine Psychiatrie eingewiesen. Der Ort, der ihm eigentlich helfen sollte, erwies sich als Sackga...