XXXXIX

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Noch nie war mein Herz mehr gebrochen. Noch nie habe ich die Einsamkeit so stark gespürt.
Noch nie war Einsamkeit mehr als ein Gefühl, noch nie war sie ein Schmerz.

,,Es tut mir leid aber wir müssen das vergessen, du musst das vergessen."
,,Hör auf",flüsterte ich.
,,Wiederhol es nicht nochmal"

In meinem Kopf zerbrach mehr als je zuvor. Mehr spielte sich ab.
Wie ein Film.
Ich rannte und schlug.
Rannte und schlug gegen die Tür.
Schlug gegen Wände.
Gegen die weißen Wände.

Aber nein.

Ich regte mich nicht.
Nichts regte sich.
Kein zucken.
Kein blinzeln.
Kein Schrei, obwohl ich lauter schrie als je zuvor.
Kein Ton kam aus meinem Mund.

Ich sah Felix.
Sah seinen Mitleidigen Blick.
Seine brauen Augen die mich mitleidig ansahen.

Und ich spürte die Schläge, die Tritte, die Schreie.
Spürte den Schmerz in meinem Kopf.
In meinem Herz.
Spürte alles -

und nichts.

Sah nichts und tat nichts.
Kein Schlag, kein Tritt, kein Schrei.

Und er, er stand da und sah nichts.
Sah und spürte nicht wie ich auf ihn einschlug.
Wie ich gegen die Wände schlug und nicht.
Wie ich schrie und still blieb.

Felix ging aus dem Raum und ließ mich weiter schreien.

Ich schrie so laut ich konnte, aber niemand hörte es. Niemand hörte meine Schreie.
Sie waren nicht existent. Alles war in meinem Kopf. Wie immer.

Ich schrie und schlug in meinem Kopf, und die Hülle die da saß regte sich nicht.

Tu was!
Bitte lass mich schlagen wenn ich schlage.
Ich schreie! Lass mich schreien!
Lass mich, mich kontrollieren.

Ich sah ihm nicht nach. Ich ließ mich bloß auf den Boden sinken.
Ließ mich auf meine Knie fallen.
Und die Hülle spürte den Holzboden unter
meinen Armen,
meinen Händen,
meiner Wange.

Und ich schrie.
Und lag auf dem Boden.
Der Schmerz durchzog meinen Körper.
Wie Krämpfe.
Wie Messer.
Wie Schläge.

Doch ich lag bloß da.
Spürte den unendlichen Schmerz und schrie.

Doch man sah es nicht.
Denn es war in meinem Kopf.

Die Einsamkeit und der Schmerz.

Psychiatrie | RewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt