XXXXXV.

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Freunde.
Natürlich will ich mit dir befreundet sein Felix. Natürlich will ich das alles normal wird.
Aber Felix, es wird nie, nie, niemals normal werden.
Ich ging zurück in mein Zimmer.
Die alltägliche Frage schoss in mein Gehirn; Wie kann ich mich hier drin umbringen?
,,Es gibt tausend Möglichkeiten"

Das waren Felix Worte.
Aber wie? Welche Möglichkeiten?
Am liebsten würde ich ihn fragen, doch er würde mir nie eine Antwort geben.
Es gibt hier keine Fenster, keine 'begehbaren' Dächer, keine Tabletten.
Nichts.
Wäre ich bloß von dem Dach gesprungen, wäre ich einfach gesprungen.
Alles wäre vorbei, einfach.
Kein Felix, nichts.
Ich stand auf und ging aus meinem Zimmer.
Ich wurde überall beobachtet.
Auf den Fluren, im Treppenhaus, sogar wenn ich bei meinen Freunden war.
Ich ging durch den Flur der 2. Station.
Kaum zu glauben das ich fast seit einem Jahr hier bin.
Ich ging die Treppe runter und guckte ob man von ihr springen könnte, aber natürlich nicht.
Ich ging wieder hoch.
Ging an eines der Fenster vom Flur und sah durch die Gitterstäbe. Was ein Gefängnis.
Letztendlich stand ich vor der Tür zum Dach und beobachtete diese sorgfältig.
Es kommt mir vor als wäre ich erst gestern hoch gegangen. Als hätte ich erst vor wenigen Minuten auf dem Rand gestanden und vor wenigen Sekunden wurde ich von Felix gerettet.
Hätte ich diesen Schlüssel jetzt in der Hand. Ich würde nicht eine Sekunde auf dem Rand warten.
Ich ging zurück zu meinem Zimmer.
Sinnlos.
Im Kopf ging ich erneut alles durch was Felix mir erzählt hatte.
Von Holzstühlen und Tischen zu Gläsern und Türen. Meine Augen beäugten den Griff meiner Zimmertür.
Ich drückte die Klinge runter und sah in das Zimmer.
Theoretisch konnte die Kamera meine Tür nicht sehen.
Ich sah mich im Gang um.
Kein Pfleger, niemand.
Vielleicht waren sie gerade beschäftigt.
Ich hielt mein Handgelenk an den Türrahmen.
Klar, umbringen würde es mich nicht.
Aber schmerzen sind immer gut.
Ich umfasste die Türklinke und schlug zu.
Ein Schmerz durchfuhr mich, der danach wieder ausklang.
Wieder umgriff ich die Tür und ließ sie mit kraft gegen mein widerstandsloses Handgelenk schlagen.  Ein drittes, viertes, sechstes mal folgte. Felix hatte recht, einpaar mal und es würde sogar für eine geplatzte Pulsader sorgen.
Erneut setzte ich an.
Doch ich wurde umgedreht, ich erwartete die Pfleger die mich im Stillen beobachtet hatten.
,,Du bringst dich sicher nicht um",schüttelte Palle den Kopf und hielt mich am Arm fest.
Ich rollte mich den Augen.
,,Hatte ich nicht vor."
,,Deswegen schlägst du mit einer Tür gegen dein Handgelenk? Ich bin doch nicht dumm"
,,Das hätte sowieso nicht funktioniert."
,,Hör auf mit der Scheiße!"
,,Ist gut."
,,Lass es mit deinen Selbstmordversuchen."
,,Dann bring mich um."
Palle zog mich hinter sich her.
,,Wohin gehen wir?",fragte ich
,,Zu Manu",antwortete Palle und hielt mich immer noch am Arm fest.
,,Ich kann mich hier nicht umbringen, lass mich los."
,,Du könntest auch gegen ne Wand rennen oder die Treppe runterfallen, Rewi du würdest doch alles versuchen."

Klar. Aber ihr auch.

,,Hab Rewi gefunden",rief Palle als er in Manus Zimmer kam.
,,Hat mal wieder versucht sich umzubringen."
Felix sprang auf.
,,Wie?",fragte er und beäugte mich.
,,Guck dir einfach sein Handgelenk an",antwortete Palle und streckte Felix meinen Arm hin.
Ich hatte natürlich versucht ihn zurück zu ziehen, aber schon hatte Felix an meiner Hand gezogen und meinen Ärmel weggeschoben. ,,Dein Ernst?",zischte Felix.
Jetzt sah ich auch mein Handgelenk an, welches sogar jetzt schon lila, blau angelaufen war. So weh hatte es nun auch nicht getan.
,,Sollten wir damit nicht zum Arzt?",fragte Felix.
Ich rollte erneut mit den Augen.
,,Leute, das sind blaue Flecken, ich bin nicht tot."
Felix sah mich an und ließ dann mein Handgelenk los.
,,Können wir ihn nicht wieder auf die geschlossene schicken?",fragte Manu.
Ich sah zu Felix, der wieder auf dem Boden saß und aussah als würde er sich die schuld für diesen lächerlichen Versuch geben.
,,Hör einfach auf, geh zur Therapie und komm aus deinem Loch",sagte Palle und ließ nun auch meinen Arm los.
,,Euch ist schon klar das ihr aus dem selben Grund hier seid wie ich?",ich hob eine Augenbraue.
,,Ja, aber wir halten unsere Handgelenke nicht zwischen ne Tür."

[Schreibblockade 1. Grades, würde mich sehr über Ideen freuen]

Psychiatrie | RewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt