III.

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Ich wachte Morgens auf, es war noch relativ dunkel.
,,Rewi?",fragte plötzlich eine mir bekannte Stimme.
,,Mhh",sagte ich, ehe ich realisierte wo ich eigentlich war.
In einer Psychiatrie.
In einem Zimmer mit Paluten.
Vielleicht sollte ich einfach meine Augen wieder zu machen.
Vielleicht sollte ich auch aufstehen, mir Klingen aus meinem Rucksack holen, sie an meine Pulsader legen und
,,Rewi!",ertönte erneut die Stimme und ich fuhr zusammen.
,,Wir müssen aufstehen",sagte Palle, welcher auf seinem Bett saß.
,,Mh",sagte ich und setzte mich aufrecht hin.
,,Wir haben eine Stunde, dann ist Frühstück",sagte er.
,,Können wir das nicht ausfallen lassen?",fragte ich.
,,Ne, wir müssen aufstehen",antwortete er und stützte sich vom Bett auf.
Ich seufzte.
,,Naja, du bist neu, ich sag bescheid das du nicht kommen konntest",sagte Palle.
,,Danke",sagte ich.
Palle ging duschen, während ich versuchte weiter zu schlafen.
Aber das ging jetzt nicht mehr.
Die Zimmertür schloss sich nach einiger Zeit mit einem ,,Bis gleich"
Ich stützte mich aus dem Bett.
Ich griff nach meinem Rucksack, welcher neben dem Schrank lag.
Ich hatte zwar das meiste ausgeräumt, aber eine Sache hatte ich noch.
Ich holte die kleine Schachtel raus.
Befreite eine aus dem Papier.
Die Klingen, waren scharf.
Neu und glänzend.
Ich lehnte mich an den Kleiderschrank und ließ eine Klinge zwischen meinen Fingern.
Ich krempelte meinen Ärmel runter und betrachtete die alten Narben.
Ich glaube es wäre nichtmal so schlimm jetzt zu sterben.
Lieber am Anfang.
Als wenn man sich mit allen angefreundet hat.
Meine Augen hielten sich an der Klinge fest.
Sie folgten jeder Bewegung.
Als würde man beobachten wie jemand ermordet wird, und man nichts macht.
Man könnte einschreiten, aber man hängt fest.
Man kann nur zusehen.
Wie jemand stirbt.
Meine Augen folgten dem Ergebnis.
,,Alter Rewi",erklang eine Stimme neben mir.
Mein Körper war gelähmt, wäre der Schrank nicht hinter mir, läge ich auf dem Boden.
,,Rewi?",fragte die Stimme.
,,Rewi?"
,,Rewi?"
Es gibt die schwachen, scheiß Menschen, die zusehen.
Und die die reagieren.
,,Guck mich an",befahl die Stimme.
Meine Augen festigten sich an den braunen Augen.
Den tiefen, tristen, braunen Augen.
,,Du hurensohn",sagte die Stimme und umgriff mein Handgelenk.
Ich wollte meine Augen schließen, aber die Braunen Augen hielten mich auf.
,,Felix, was machst.. oh",ertönte eine andere Stimme.
Meine Augen nahmen die Umgebung gar nicht mehr war.
Da waren nur noch die braunen Augen, sonst alles schwarz, verschwommen.
Ich spürte wie etwas mich runterzog.
Dann wurde es auf einem Schlag schwarz.

Psychiatrie | RewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt