XXXIX.

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,,Rewi!" Meine Augen wagten es nicht sich von den tanzenden Lichtern abzuwenden. Nur der Tot konnte jetzt noch meine Aufmerksamkeit auf sich richten. ,,Rewi nicht!" ,,Sebastian!"
Bloß ein leises tropfen nahm ich wahr. Es regnete. Wer könnte jetzt noch rufen, wer könnte jetzt noch wollen das ich runter von dem Zentimeter breiten Rand gehe? Ich spürte die nassen tropfen in meinem Gesicht. Sie liefen herunter und zersprangen auf dem Boden. Dem Meter weit unter mir liegenden Boden. Der Regen zerbrach auf dem harten Asphalt, wie Glas. Ich sollte zu weit entfernt sein, doch ich hörte wie jeder einzelne Tropfen klirrend zerbrach. Es war Zeit ihnen nach zu springen. ,,Rewi",ertönte es nah bei mir. Die gelben Lichter wurden zu Straßenlaternen, die Regentropfen prallten auf mein Gesicht herab, dann fingen die gelben Lichter wieder an zu verschwimmen und zu tanzen. ,,Rewi."
Was genau ich tat, wusste ich nicht. Mit einer schnellen Bewegung drehte ich mich um. Ein lautes Geräusch fuhr durch die Stille. Schreie. Dabei stand ich noch auf dem Rand. Kurz vor dem Fall. Verschwommen sah ich bloß die Dunkelheit. Ich wusste genau wer vor mir stand. Vorsichtig tastete ich mich bis zum Äußersten Rand des Daches. Nichtmal einen Bruchteil einer Sekunde würde es dauern und ich würde auf dem Asphalt zerspringen. Ich spürte einen Hauch von wärme, welche mich nicht im geringsten berühirte.

Psychiatrie | RewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt