XXXXXIV.

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[Ich schreibe oft etwas unverständlich, da ich Dinge gerne 'mehrschichtig bedeutsam' mache. Ich versuche mich nun etwas oberflächlicher auszudrücken; dieses Kapitel ist ein schlechtes Beispiel :D)

Rewi's Sicht:
Ich verließ den weißen Raum, indem das Monatsgespräch gerade stattgefunden hatte. Nichts besonderes hatte meine Mutter gesagt, nichts so verlogenes das ich mich hätte aufregen müssen. Meine Aufmerksamkeit war bei diesem Gespräch woanders. Da wo sie immer hin verschwand.
Bei Felix.
Ich setzte meine Schritte fort bis ich in meinem Zimmer ankam. Ich beäugte die Videokamera die mich oben in der Ecke beobachtete. Wer saß wohl dahinter? Wer fand es amüsant, langweilig oder gar spannend, einen gestörten zu observieren? Wer hatte auch nur das geringste Interesse daran mir beim Schlafen, sitzen und Depressiv sein zuzusehen?
Vermutlich niemand. Der arme am Computerbildschirm wünschte sich vermutlich das ich mich umbringe.
,,Da wären wir schon zwei",flüsterte ich. Vermutlich waren hier keine Mikrofone installiert, aber vielleicht konnte er ja Lippenlesen.
Ich starrte weiter in die Linse, in der Hoffnung sie würde etwas spannendes machen.
Das Verlangen Freude zu spüren machte sich in mir breit. Wie lange war es her das ich ehrlich und enthusiastisch gelacht hatte? Jahre?
Beschissene Depression.
Können die nichtmal lachen?
Kannst du vielleicht diese psychische Störung von mir nehmen?
Geh doch einfach raus?
Sag der der Depression sie soll mich rausgehen lassen?
Ich bin eine Hülle, ein ausgeleertes etwas das meinen Namen trägt.
Ich bin irgendwo tief in meinem Kopf. Eingesperrt von einer Störung, die man Depression nennt.
Meine Gedanken, meine Gefühle, meine Verlangen;
werden von dieser Depression unterdrückt, von ihrem Schmerz, ihrer Trauer, ihrer Müdigkeit, ihren Gedanken und ihrem 'tot sein'.
Die Depression hält mein ich gefangen, will mich kontrollieren, kontrolliert mich. Sie ist stärker.
Das einzige was mir übrig bleibt ist die Sehnsucht nach dem entkommen.
Lass mich raus Depression. Lass mich, mich kontrollieren.
Aber wie? Wie entkommt man seinem Kopf, wie kommt man gegen die Depression an?
Ich weiß es nicht.
Doch eine Tatsache bleibt;
wie entkommt man allem?

Durch den Tot.

Suizidgedanken. Die einzigen die stärker als die Gedanken der Depression sind.
Die Sehnsüchte der Depression zu entkommen.

Selbstverletzung. Das einzige das stärker als die Depression ist.
Das einzige was man selbst kontrollieren kann.
Die Sehnsucht nach Kontrolle.

Suizid. Der einzige Weg der Depression zu entkommen. Der Weg aus dem Kopf, dem Körper, der Gefangenschaft.
Die Sehnsucht nach leben.

So widersprüchlich es klingt. Selbstmord ist die Hoffnung auf leben.
Depression nimmt alles leben aus dir, aus der Welt. Der Tot hingegen, der Tot gibt dir dein leben wieder. Denn wenn man tot ist, herrscht die Depression nicht mehr.

Ich seufzte und stand auf.
,,Bis später",flüsterte ich in die Linse und ging aus dem Raum.
Vielleicht konnte ich ja einwenig die Depression unterdrücken und mal wieder was mit Palle machen. Ich klopfte an die Tür.

Er machte den Mund auf, doch ich stoppte ihn mit einem leisen ,,Warte."

Ich schluckte.
Danke Depression für die Rückblicke.
,,Palle ist bei Manu."
Ich nickte und ging aus der Tür, als mich Felix am Handgelenk packte und mich mit einem leisen
,,Warte.", stoppte.

,,Warte."

Ich hätte kotzen können.
,,Es tut mir leid? Okay?",sagte Felix.
Ich nickte.
,,Ich will das alles wieder normal zwischen uns wird."
,,Okay",sagte ich.
-
,,Kannst du mich jetzt loslassen?"
Felix nickte und ließ mein Handgelenk los.

Die DepressionFelix.
Ich kann nicht ohne sieihn leben.

Sehnsucht nach Liebe.

Psychiatrie | RewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt