VIII.

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Meine Augen öffneten sich langsam.
Ich schreckte zurück, als ich sah das Felix direkt vor mir saß.
,,Was machst du hier?",fragte ich.
,,Palle und die anderen sind frühstücken, ich soll aufpassen das du dich nicht umbringst",sagte Felix und seine braunen Augen festigten sich an meinen.
,,Warum gehst du nichts Essen?",fragte ich.
,,Kein Hunger",antwortete er.
Ich setzte mich neben ihn und lehnte mich an mein Bett.
,,Geh, ich bring mich schon nicht um",sagte ich.
,,Ja ist klar",antwortete Felix und legte den Kopf schräg.
,,Ich hab doch gar keine Möglichkeit, meine Klingen sind weg",entgegnete ich.
,,Stimmt, das ist ja auch die 'einzige' Möglichkeit nh?",fragte er ironisch.
,,Ja",antwortete ich.
Felix stand auf und ging auf den Stuhl am Schreibtisch zu.
Er nahm ihn an der Lehne und war kurz davor ihn gegen die Wand zu werfen, stoppte dann aber.
,,Stuhl Splitter, gute Klingen",sagte er und zeigte auf den Tisch.
,,Ebenfalls"
Dann ging er zur Badezimmer Tür und hielt sein Handgelenk zwischen Tür und Rahmen.
Er schlug mit voller Wucht die Tür zu, holte sein Handgelenk aber rechtzeitig raus.
Er hatte keine Angst, er hätte sich jetzt auch umbringen können, es wäre ihm egal.
,,Paar mal, Pulsader auf"
Zuletzt setzte er sich neben mich.
,,Es gibt Millionen Wege sich umzubringen, mit der Zeit muss man halt Kreativ werden",sagte er und setzte sich vor mich.
,,Hast du alle probiert?",fragte ich.
,,Mehr",antwortete er.

Egal wie monoton, kalt und leise er das sagte.
Ich spürte wie er die Zähne zusammen biss und die Traurigkeit ihn einholte.
Wie ihm Bilder in den Kopf schossen und er innerlich schrie.
Seine Braunen Augen schauten mich an.
Egal wie Trist sie wirken, er hat schmerzen.

Am liebsten hätte ich ihn in eine Umarmung gezogen.

,,Ok, komm dann können wir ja jetzt zu den anderen",sagte er und stand auf.
Im selben Moment klopfte es an der Tür.
,,Ja?",fragte ich.
Eine Krankenschwester betrat das Zimmer.
,,Sebastian hier ist der.. Ehm hallo Felix",sagte sie verwirrt.
,,Hallo",sagte er.
,,Musst du nicht zum Essen?",fragte sie.
,,Ne ich hatte keinen Hunger",antwortete er.
,,Du solltest echt..",fing sie an.
,,Ja",unterbrach er sie.
,,Okay, ehm, also Sebastian, hier ist der Plan mit den Zeiten für die Therapie",sagte sie zu mir und reichte mir einen Plan.
,,Okay danke",sagte ich.
,,Und Felix? Hier ist deiner, ich wollte ihn dir eigentlich runter bringen aber, du bist ja hier",sie reichte auch Felix ein Blatt.
,,Dann bis später, ich will dich beim Mittagessen sehen Felix",ermahnte sie ihn und schloss die Tür.

Ich guckte mir den Plan an.
Eine Therapie Stunde am Tag.
12:00.

Felix setzte sich wieder neben mich und guckte sich auch seinen Plan an.
2 Therapie Stunden am Tag.
12:00 und 16:00.

,,Die anderen haben nur alle 2-4 Tage eine Therapie Stunde, warum hab ich jeden Tag eine?",fragte ich ihn.
,,Naja du hast versucht dich umzubringen",antwortete er.
,,Und warum hast du 2?",fragte ich.
,,Keine Ahnung",sagte er.
Ich nickte.

Ich guckte auf die Uhr.
11:21.
,,Was machen wir noch bevor wir los müssen?",fragte er.
,,Wir wollten ja eigentlich zu den anderen",antwortete ich.
,,Stimmt",sagte er und wir gingen aus meinem Zimmer.

Wir fanden die anderen in so ner Art Gemeinschaftsraum.
,,Hey",rief ich.
,,Hey, was gibts neues?",fragte Dner.
,,Wir haben so Pläne für Therapie Stunden bekommen und ihr?",antwortete ich.
,,Nichts besonderes",sagte Izzi und wir setzten uns auf ein Sofa.

,,Ey Taddl ich geh schonmal okay?",sagte irgendwann Ardy und stand auf.
Taddl sprang augenblicklich auf.
,,Was?",fragte dieser.
,,Wie was?",fragte Ardy.
,,Wieso gehst du? Was ich, hab ich was gemacht?",fragte Taddl.
,,Nein ich will nur..",fing Ardy an.
,,Du behinderter Hurensohn du kannst dich nicht einfach verpissen!",schrie Taddl plötzlich.
,,Junge ich will nur in mein Zimmer!",schrie Ardy zurück.

Ich verstand nicht genau was gerade abging.

,,Leute kommt runter",schritt Izzi ein.
,,Halt deine scheiß Fresse",schrie Taddl.
,,Ehm Taddl..",fing Izzi an.
,,Fresse hab ich gesagt! Kannst dich gleich mit Ardy verpissen!",schrie Taddl und ging auf Izzi los, stoppte und ging zurück zu Ardy.
,,Taddl ich will nur in mein Zimmer!",schrie Ardy.
,,Dann geh!",schrie Taddl.
Ardy ging aus dem Raum.
Ich guckte zu den anderen.
Izzi wirkte wie erstarrt.
,,Alex?",fragte ihn Dner.
,,Sorry Alex, ich, ich wollte das nicht",sagte Taddl und setzte sich wieder hin.
Ich guckte zu Felix.
Dieser schien nicht ganz so verwirrt.
,,Fuck!",keuchte Izzi plötzlich.
,,Fuck, ich, ich bekomme keine Luft",sagte er.
,,Sehr Geil Taddl",sagte Dner.
,,Fuck! Bitte ich, kann das bitte aufhören?",stotterte Izzi.
,,Das hört gleich auf komm runter",sagte Dner.
,,Ich bekomme keine Luft, ich, das tut fucking weh!",sagte Izzi Laut.
,,Izzi, komm runter, du hast ne Panikattacke, das hört gleich wieder auf",versuchte Dner ihn zu beruhigen.
,,Es soll jetzt aufhören, sonst kippe ich um, ich..",stotterte Alex weiter.
Man merkte das Izzi schnell atmete und man merkte das er es kaum aushielt.
,,Ich bin ein Psycho, ich, bitte hört auf mich anzugucken",stotterte er.
,,Komm runter, wir hatten das jetzt 10 Milliarden mal, das hört gleich wieder auf",sagte jetzt Felix.
Ich saß einfach nur daneben.
,,Alex, du musst einfach nur ruhiger atmen",sagte Dner.
,,Wie soll ich das bitte machen?!",zischte Izzi.
,,Probiers einfach",sagte Felix.
..

Psychiatrie | RewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt