Der Traum, der mein Hirn verbat

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Ich kam erst so um halb Zehn nach Hause. Jan hatte mich gefahren.

Man…ich musste mal langsam meinen Führerschein machen…!

Wir redeten über deren 'Gametime', die ich schon vor dem Hochladen anschauen durfte. Jan war leider hinter der Kamera gewesen, dafür aber unter meinen Beinen. Denn ich saß das ganze Video über auf seinem warmen Schoß.

"Man, du musst auch mal wieder zocken!" hatte ich ihm lachend vorgeworfen.

"Nächstes Mal" hatte er mir versprochen und sein Kinn auf meine Schulter gelegt.

Und es war ja nicht so, dass die 'Gametime' erst acht Minuten nach vier kam…ups. ._.

Dafür hatte sich Jan auch gleich über den 'Apecrime' Facebook Account entschuldigt.

Fand die Community aber nicht so schlimm.

Als Jan mich vor meine Haustür gefahren hatte er noch "Bis dann, Zo" gesagt und mir eines seiner schönsten Lächeln zugeworfen. "Bis dann, J!"

Nachdem ich das gesagt hatte, war sein Grinsen noch breiter geworden und er hatte schüchtern auf seine Füße geschaut, dann aber sein Blick wieder zu mir gewandt.

"Tschüss!" lachte ich, geschmeichelt von seiner Schüchternheit, und schloss die Autotür.

Jan hatte mir noch mal zugewinkt und war losgefahren.

Mit dem fettesten Grinsen war ich dann in mein Haus gegangen, hatte mir noch ein Brot gemacht, mich dann fertig gemacht. Was ich den ganzen weiteren Abend noch gemacht hatte, wusste ich nicht mehr. Ich war einfach in Trance. Ich konnte es einfach nicht glauben, was passiert war. Ich konnte nicht glauben, dass ich ihn geküsst hatte! Ich hatte Jan Meyer geküsst!

Oh man…das konnte ja wohl kaum wahr sein! Mein Kopf spielte mir bestimmt nur einen gehörigen Aprilstreich - im Oktober.

Das Einzige, was ich von dem Abend noch wusste, war, dass ich den Fernseher ausgeschaltet hatte - Mike&Molly lief oder so - und schlafen ging, um meine Gedanken zu ordnen.

Und jedes Mal, wenn ich versuchte mich in die Traumwelt niederzulassen, sah ich Jan vor mir. Mit seinen funkelnden Augen, die immer näher kamen. Mit seinen großen Händen, die sich um meine Hüften schlangen. Mit seinen perfekt verwuschelten Haaren, die mich am Hals kitzelten. Diese Wärme, die ich sogar im Traum fühlte, als er mich umarmte. Dann sein wunderbar kribbelnder Kuss.

Mit diesen Gedanken schlief ich ein.

Jan hielt mich fest in seinen Armen. Seine stoppelige Wange an meine Schläfe gedrückt. Sein Herzschlag gleich mit meinem. Die Umgebung schneeweiß, wie im Nichts. Stille. Wunderbare Stille. Nur sein Herzschlag in meinen Ohren. Nie wieder weg von ihm! Ich wollte nie, nie mehr weg von ihm!

Es knallte.

Mir war das egal. Ich wusste nicht, was es gewesen war - interessierte mich auch nicht. Ich befand mich weiter in Jans unglaublich warmer Umarmung. egal, was um mich herum passierte.

Das änderte sich aber schnell.

Ich wusste nicht, was passiert war und wer es war, aber ich wurde ruckartig von Jan weggezogen. Seine Hände wurden von meinen Hüften gezogen, seine Bartstoppeln zogen brennende, kleine Kratzer an meiner Schläfe. Sein Herzschlag wurde aus meinen Ohren gezogen.

Ich wollte schreien. Ich wollte laut nach Jan schreien. Ich wollte wieder zu ihm.

Doch dazu kam ich nicht mehr.

Ich spürte, wie sich warme Lippen auf meine drückten. Warme Hände meinen Kopf in die Richtung drehten, wo der Kuss her kam. Ich wusste nicht, wer mich da küsste, aber ich wusste, dass dieser Jemand größer als Jan war, denn ich spürte fremde, knochige Knie an meinem Oberschenkel, als würde sich derjenige vor mir sich etwas kleiner machen.

Zu meinem Erschrecken erwiderte ich den warmen Kuss. Meine Hände wanderten auf seinen Breiten, nackten Rücken.

"Nein!" hörte ich jemanden lauthals und verzweifelt schreien. "Nein, nicht schon wieder! Nicht sie! Jede Andere, aber nicht sie!" brüllte Jemand.

Jan.

Ich wusste nicht, was mit mir los war, aber es war mir egal. Ich dachte nur an den Mann vor mir, der mir seine Zunge gerade in meinen Mund steckte.

"Nein!" Immer wieder hörte ich Jans Schreie, immer hallender, immer leiser.

Der Kuss endete, aber ich wollte noch nicht.

Ich öffnete die Augen und sah zu ihm hoch.

Er grinste. Seine grünen Augen blitzen schelmisch. "Wiederholen wir, Babe!" lachte er.

Andre stand vor mir, nur in seiner rotschwarz karierten Boxershorts und seinen Adidas Schuhen. Er raufte sich die Haare und ….

"Zoey, verdammt! Aufwachen!" 

Was? Hä? Stop!

Ich schlug meine Augen auf.

Nicht schon wieder!

Mein Blick raste zu meine Wecker.

"Ganz ruhig, du hast noch genug Zeit. Aber du musst auch mal aufstehen." Meine Mutter sah mich an und verließ mein Zimmer.

Ich seufzte.

Das war doch jetzt nicht mein Ernst oder? Nicht wie in den ganzen Fan Fictions! 'Jan oder Andre?'

"Jan natürlich! Verdammt!" sagte ich laut.

Aber wieso hatte ich Andres Kuss erwidert? Warum war Jan einfach aus dem Traum verschwunden?

Wenn ich noch einmal solche irreführenden Gedanken habe, haue ich meinen Gottverdammten Kopf so oft gegen eine Wand, dass mein Hirn stirbt!

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Krass, da stell ich mal einen tag kein Kapitel rein und gleich 700 reads mehr *0*

Ihr seid die geilsten!!! ♥ Danke für die 5.7 K <3

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Xx Rieke :*

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