Kapitel 13.

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Um mich in den Arm zu nehmen.

"Es tut mir leid. Für mein Verhalten dir gegenüber und was vorhin passiert ist. Ich bin ein Idiot. Ich hatte nie daran geglaubt, dass ich mich jemals verliebe, und das auch noch so schnell. Als wir uns am Wochenende geküsst hatten, habe etwas gespürt. Doch dann bist du abgehauen und ich wusste nicht was ich falsch gemacht hatte. Ich wollte dir mit Amelie nur eins auswischen, da du ja auch mit diesem Mason in die Schule gekommen warst. Ich hatte gedacht, ich wäre dir egal."
Er machte eine kurze Pause und seufzte.

"Ich hatte vorher immer nur Mädchen für eine Nacht, mehr nicht. Die Küsse waren für mich nichts, doch das mit dir - es ist halt komplett anders. Du bist anders, besonders halt. Ich war früher nicht so kalt, bis.." Er stoppte. Irgendetwas bedrückt ihn gewaltig, aber wenn er es nicht sagen wollte, musste er es auch nicht.

"Du musst nicht darüber reden, wenn du nicht willst." erklärte ich ihm.
Er nickte, aber erzählte weiter.
"Ich war früher ein fröhliches Kind. Meine Eltern waren glücklich und wir lebten in einem wundervollen Haus, in einem Stadtbezirk von Los Angeles.
Doch dies änderte sich von der einen auf die andere Sekunde, denn mein Vater hatte damals einen Autounfall und erlag seinen Verletzungen noch am Unfallort. Ich war damals gerade erst 6 Jahre alt.
Für meine Mutter und mich ist eine Welt zusammengebrochen.
Da ich noch klein war, nahm ich den Tod meines Vaters noch nicht so wahr. Meine Mutter jedoch fiel in ein großes Loch, aus dem sie nicht mehr so schnell rauskam. Sie trank viel und ging kaum mehr raus. Es war eine schwere Zeit für uns, besonders für sie. Doch meine Mutter lernte nach einer Weile einen neuen Mann kennen. Ich dachte, dass es ab diesem Zeitpunkt wieder Bergauf für uns gehen würde.
Doch damit lag ich falsch. Der neue Freund meiner Mutter war ebenfalls Alkoholiker und zog meine Mutter nicht aus dem Loch raus, sondern noch mehr mit rein, als sie eh schon war. Er schlug mich auch öfters. Ich ließ irgendwann niemanden mehr an mich ran. Ich baute wie eine Schutzmauer um mich und wurde zu dem, der ich heute bin."

Mir lief eine Träne die Wange runter. Ich konnte mich mit der momentanen Situation bei mir eigentlich recht glücklich schätzen, wenn ich das mit Jayden's verglich. Es zerriss mir das Herz, wenn ich Menschen weinen sah.
"Ich hatte deine Mum damals kurz gesehen, wie ich sehe hast du eine kleine Schwester?" fragte ich, worauf er nickte.
Er nickte.
"Irgendwann kam meine Mutter doch aus dem Loch raus, da sie Therapien machte. Sie schmiss ihren damaligen Freund raus und es wurde mit der Zeit immer besser und besser. Nach den Therapien, die 9 Jahre anhielten, beschloss meine Mutter ein Kind adoptieren zu wollen. Am Anfang war ich ziemlich skeptisch von ihrer Idee, doch dann ließ mich mit darauf ein. Wir fuhren dann Wochen später in ein Kinderheim, dort entschied meine Mutter sich für ein kleines 3 jähriges Mädchen.
Ich sah nach langer Zeit die Augen meiner Mutter wieder leuchten.."

Immer noch liefen mir etliche Tränen die Wangen runter. Das war alles zu emotional für mich.

Als ich zu Jayden rüber sah, erkannte ich, dass es ihm genauso erginge.
Ich nahm in in den Arm und er schluchzte in meine Halsbeuge.

Hätte mir jemand vor paar Tagen noch erzählt, dass ich in so eine Situation gekommen wäre, ich hätte laut gelacht.

Anscheinend war es ihm nach einer Weile unangenehm, dass er vor mir weinte, denn er zog sich wieder zurück. Niemanden musste es peinlich sein, wenn er weinte. Jeder musste irgendwann mal seine angestauten Gefühle herauslassen.

"Komm, Mason und Sara suchen dich bestimmt. Ich fahre dich Nachhause." versuchte er vom Thema abzulenken, worauf ich stumm nickte.

Wir liefen zu seinem Auto und stiegen ein.
Ich beschloss mir mein Auto einfach morgen früh bringen zu lassen. Ich war jetzt auch nicht sonderlich in der Lage mein Auto gescheit durch den Verkehr zu bringen.

Auf dem Weg zu mir nach Hause war es still. Niemand sagte etwas. Gott, ich hasste diese unangenehme Stille, wenn niemand etwas von sich gab.

Als wir vor meinem Zuhause anhielten, bedankte ich mich noch bei Jayden und stieg aus. Dieser Tag sollte einfach nur schnell in Vergessenheit geraten.

Aber jetzt konnte ich mir definitiv etwas anhören.

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