Kapitel 42.

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Victoria P.o.V

Stürmisch lief ich aus dem Flieger raus. Ich wollte einfach nur zu Jayden.
Der Flug war einfach nur der Horror für mich, da in meinem Kopf die ganze Zeit Jayden und der Unfall herum schwirrten.
War er schwer verletzt? Wie stand es um ihn?

Ich holte während ich durchs Flughafengebäude lief mein Handy aus meinem BH raus, was ich mit meinem Geldbeutel noch im Schloss schnell dort rein getan hatte. Sofort entsperrte ich es und ging auf den Chat mit Sara.

'Bin in L.A'

schrieb ich ihr und stecke mein Handy zurück an seinen Platz.
Die Leute hier guckten mich mehr oder weniger genauso schräg an, wie die in Madrid. Mein Outfit sah auch etwas komisch aus. Naja, was sollte man schon erwarten? Ich hatte meine Hochzeit kurzfristig platzen lassen und bin spontan mit dem Unterkleid meines Hochzeitskleides geflohen. Aber wie gesagt, mir war das alles scheiß egal.

Als ich es bis zum Ausgang des langen Gebäude geschafft hatte, nahm ich mir ein Taxi und fuhr auf schnellstem Wege zum Krankenhaus, in dem mein Freund lag.
Während der Fahrt starrte mich der Taxifahrer immer mal kurz komisch an, fragte mich jedoch nicht genau nach, warum ich genau so rumlief. Oder besser gesagt, warum ich genau mit so einer Kleidung ins Krankenhaus musste. Aber fand ich gut, ging ihn immerhin nichts an.

"So, wir sind da. Das wären dann 20,20$" sagte der Taxifahrer.

Ich gab ihm sein Geld, wünschte ihm noch einen schönen Tag und lief eilig zum Empfang im Inneren des Krankenhauses.

"Hallo, ich muss dringend zu Jayden Black." sagte ich abgehetzt zu der jungen Empfangsdame, die mich verwirrt musterte. Ich schätzte sie so auf Anfang 20.

"Ehm, sind sie eine Angehörige von Mr. Black?" fragte sie mich seelenruhig und verstand nicht, dass es um einen NOTFALL ging. Alleine mein Aussehen musste doch überzeugend sein, dass es wichtig wäre zu ihm zu kommen.

"Nein, also ja. Ich bin seine Freundin." erklärte ich ihr, womit sie sich aber nicht zufrieden gab.

"Tut mir leid, dann kann ich sie leider nicht zu ihm lassen." sagte sie schnippisch. Ich war kurz davor sie mit meinen Händen zu erwürgen. Diese Frau brachte mich zur Weißglut.

"Sie ist seine Verlobte, lassen Sie sie zu ihm." sprach eine tiefe Stimme hinter mir.

Ich drehte mich um und erkannte Tyler hinter mir stehen.
Die Dame vor mir zog eine Augenbraue in die Höhe, gab dann aber das 'okay'.
Wurde aber auch mal Zeit, mein Gott.

Ich lief mit Tyler einen Gang weiter und fiel ihm in die Arme.
"Omg, danke. Ohne deine Hilfe wäre ich niemals zu ihm gekommen." sagte ich zu ihm und war in diesem Moment einfach mehr als dankbar.

"Kein Problem, Freunde helfen Freunden. Aber jetzt los, geh zu Jayden. Er braucht dich sehr dringend." sagte er, worauf ich ihm zunickte.

Als Tyler mich zu Jayden's Zimmer gebracht hatte, öffnete ich die Tür und trat hinein. Was ich dort sah, brachte mich zum Schlucken.

"Omg, Jayden." sagte ich heiser und rannte zu seinem Bett. Die Tränen liefen mir wie Wasserfälle aus meinen Augen, während ich mich vor das Bett hockte.

Tyler, der hinter mir stand, musterte mich mitleidig.

"Was ist passiert?" brachte ich zwischen einem schweren Schluchzer hervor.

"Jayden war nachdem Mason ihm gesagt hat, dass du zurück nach Spanien bist, einfach abgehauen. Ich fand ihn später an unserem Strand wieder. So hatte selbst ich ihn noch nie vorher gesehen. Er war total in sich gekehrt und am Ende. Ich kam leider auf die Idee den Kummer wegzusaufen. Wir waren 4 Stunden in einer Bar, die sich wenige Kilometer von unserem Strand befand. Da wir mit meinem Auto gefahren waren, hatten wir beschlossen, dass wir Jayden's Auto nachher noch holen würden. Auf dem Heimweg zu uns, wo wir beide betrunken in unseren Auto's fuhren, passierte es. Jayden geriet auf die entgegengesetzte Spur und knallte mit einem Auto zusammen. Ich konnte dem Zusammenstoß gerade noch ausweichen, hielt jedoch wenige später daneben schon an und lief zum Unfallort. Jayden war zu dem Zeitpunkt schon bewusstlos, was jedoch mit dem anderen Autofahrer ist, weiß ich nicht. Andere Helfer kümmerten sich sofort um ihn."

Ich schüttelte fassungslos und unter Tränen den Kopf.

"Und was hat Jayden jetzt genau?" fragte ich ihn und wischte mir die Tränen aus dem Augenwinkel so gut es ging weg.

"Die Ärzte haben noch nichts genaues gesagt. Er hatte direkt nach seiner Einlieferung eine Not-OP, die er gut überstanden hat. Seitdem haben sie ihn ins Koma versetzt." erklärte mir der beste Freund meines Freundes, während ich langsam versuchte mich aufzurichten.

Ich setzte mich auf einen der Stühle vor seinem Bett und hielt seine Hand, die mit einem Gerät an der Seite verbunden war.

"Wird er aufwachen?" fragte ich Tyler und allein schon der Gedanke, dass er nicht mehr aufwachen könnte, verpasste mir eine Gänsehaut am ganzen Körper.

Er zuckte die Schultern. Ich schluchzte laut.

"Wo sind Sara und Mason?" fragte ich ihn.

"Sie waren die ganze Nacht im Krankenhaus und sind Nachhause gegangen, um zu schlafen. Ich bin noch hier, weil ich Aussagen zum Unfall machen musste und ärztlich betreut wurde."

Ich nickte abwesend und holte mein Handy aus dem BH. Tyler musterte dies mit zusammengezogenen Augenbrauen.

"Gab es einen bestimmten Anlass, wieso du genau so..-" er zeigte auf mich herab.
"..aussiehst?"

Ich schloss kurz die Augen, erklärte ihm dann aber die ganze Geschichte. Von der kurzfristigen Abreise nach Madrid, bis zur
spontanen unfreiwilligen Hochzeit.
Er hörte mir währenddessen gespannt zu, unterbrach mich aber nicht einmal.

"Das war bestimmt ein super Tag für dich." kam es ironisch von Tyler.

"Und wie, ich bin total fertig. Ich kann Jayden jetzt aber nicht alleine lassen. Werde ich nie wieder." sagte ich entschlossen, worauf Jayden's bester Freund leicht schmunzelte.

Als ich mein Handy entsperrte, schlug ich mir die Hände über den Kopf zusammen.

58 Anrufe in Abwesenheit
33 Nachrichten aus 2 Chats.

Nicht gut. Ich wollte erst gar nicht gucken, von wem die alle waren.
Wahrscheinlich von meinen Eltern, von wem sonst.

Plötzlich wurde ich von einem ohrenbetäubenden Piepen aus den Gedanken gerissen.
Es war eins von Jayden's Geräten, das piepte.
Sofort kamen mehrere Ärzte ins Zimmer gestürmt und baten uns den Raum sofort zu verlassen, da mit Jayden irgendetwas nicht stimmte.

Ich setzte mich mit Tyler vor das Zimmer auf einen der Stühle und weinte in meine Hände.

a normal princess story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt