Kapitel 33.

9K 393 32
                                    

"Willst du es ihm heute noch sagen?" fragte mich mein bester Freund und guckte mich verunsichert an.

Die einzige Antwort, die ich ihm geben konnte, war ein Schulter zucken.
War es heute der richtige Zeitpunkt?
Mich plagte schon Tage ein ziemlich schlechtes Gewissen und ich kann es nicht mehr und mehr in mich hinein fressen.
"Also gut, tief ein und tief aus atmen, Tori." sprach ich mir kaum hörbar etwas Mut zu.

Ich stand von meinem weichen Bett auf, in dem ich eigentlich noch liegen bleiben wollte, aber das Leben war ja sowieso unfair. Also was soll's..

Mason blieb zu meiner Verwunderung in meinem Zimmer, während ich mich auf den Weg nach unten machte.
Meine Hände waren verschwitzt vor Aufregung.

Als ich an der letzten Stufe der Treppen ankam, wischte ich mir die nassen Hände an meiner Hose ab und ging ins Wohnzimmer.
Kaum hatte ich den Raum erreicht, war Jayden's Aufmerksamkeit voll und ganz mir gerichtet.

"Alles gut, Schatz? Du siehst blass aus." fragte er mich und kam auf mich zu, da er mich in den Arm nehmen wollte.

Ich konnte das in diesem Moment einfach nicht und stoppte ihn kurz davor mit meiner Hand. Er sah mich verwirrt an, senkte jedoch traurig seinen Kopf wenige Sekunden später.

"Setz dich bitte, ich muss mit dir reden." fing ich an und setzte mich dabei auf die Couch. Jayden mir gegenüber.

"Ich weiß, wir führen eine Beziehung. Zwar noch nicht lange, aber...-"
Gott war das gerade mein Ernst? So ein Anfang?

"-.. auf jeden Fall.." ich stoppte und schluckte laut.

"..ich war nicht immer ehrlich zu dir. Beziehungsweise bei einer Sache von Anfang an nicht."
Mein Blick war auf meine mittlerweile verschränkten Finger, die auf meinem Schoß lagen, gerichtet.

Er schaute mich mit gerunzelter Stirn an..

"Und was genau meinst du?" fragte er mich.

Plötzlich fielen mir die Worte von Amelie ein. Ich müsste ihm nichts sagen.
Ich könnte verschwinden, einfach aus dem Land.
Ich ging beide Möglichkeiten durch.

Möglichkeit 1
Ich sage es ihm, er wird mich hassen. Er will nichts mehr mit mir zu tun haben und mein Leben hier in L.A wäre nur noch die reinste Katastrophe.

Möglichkeit 2
Ich verschwinde aus L.A, lebe mein altes Leben wieder und nichts wird sich ändern.
..dafür muss ich aber Jayden gehen lassen.

Pf, wenn man Möglichkeit 1 betrachtete, würde er mich doch eh hassen.

Ich denke Möglichkeit 2 wäre viel einfacher. Ja, eindeutig.

Mein Freund schaute mich immer noch gespannt an und wartete auf meine Antwort, die ich ihm schon längst hätte geben sollen.

"Möglichkeit 2, Tori. Denk an die Zweeeeeei." flüsterte mir meine innere Stimme die ganze Zeit zu.

Ich stand auf und lief mit Tränen in den Augen nach draußen.
Ja, ich hatte mich für Möglichkeit 2 entschieden.
Ab morgen bin ich WEG.

a normal princess story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt