Kapitel 48.

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Victoria P.o.V

Mit Tränen in den Augen verließ ich das Zimmer, in dem Jayden mich vor wenigen Sekunden rausgeschickt hatte.

Was hatte ich erwartet? Dass er mir sofort verzieh, mir in die Arme fiel und mir sagte, dass er mich unendlich liebte?

Ich lief am Empfang lang und wurde von dem Mädchen, das mich dahinter sowieso fast zur Weißglut brachte, angelächelt.
Was hatte sie bloß nur gegen mich?
Ich lächelte gespielt zurück und zeigte ihr meinen rechten Mittelfinger, worauf sie empört die Luft ein zog. Tsja, Bitch.

Als ich vor dem Krankenhaus stand, holte ich mein Handy aus der Jackentasche und rief Sara an. Es dauerte nicht lange, da hob sie ab.

"Tori? Alles gut?" fragte sie mich, da es selten war, dass ich sie anrief.
Ich schluchzte laut auf und das war wohl Antwort genug für sie.
"Was ist passiert? Wo bist du?" fragte sie mich.
Ich versuchte mich zu beruhigen und eine verständliche Antwort aus meinem Mund zu bekommen, was mir jedoch wegen den lauten Schluchzern nicht leicht fiel.

"K-k-kannst du bitte mit Tyler und Mason zum Krankenhaus kommen?" fragte ich sie, während ich mich zusammenriss.

"Ehm, ja klar. Bis gleich."
Dann legte sie auf.

Ich ging zum Wagen, stieg ein und ließ meinen Kopf gegen das Lenkrad knallen.
Was hatte ich getan? Gott, ich hatte alles kaputt gemacht.
Ich weinte und hob und meinen Kopf wieder an.
"Was bin ich für ein Mensch?" schrie ich unter Tränen und schlug mehrmals gegen das Lenkrad vor mir.
Gerade als ich weitere meiner Wutausbrüche an Gegenständen auslassen wollte, unterbrach mich das Klingeln meines Handys. Dad.

Ich hob ab und entspannte mich ein wenig, damit ich mich auf die Worte meines Vaters konzentrieren konnte.

Telefonat V/I      (Vater/Ich)

V: "Victoria?"
I: "Hm?"
V: "Ich weiß, unser Verhalten war nicht richtig, das haben wir eingesehen. Aber bitte komm doch wieder zurück und versuch es noch einmal mit dem lieben jungen Mann."
I: "Welcher junge Mann?"
V: "Der Prinz, der extra für dich angereist war." antworte er mit zusammengebissenen Zähnen.
I: "Nein! Ich dachte ihr hättet es eingesehen?" schrie ich, da die Wut, die ich eben noch versucht hatte zu verdrängen, jetzt an ihm ausließ.
V: Pass auf wie du mit deinem Vater redest!" schrie er zurück, weshalb ich mein Handy weit weg von meinem Ohr hielt.

Ich legte auf und schmiss mein Handy mit voller Wucht auf den Beifahrersitz.
Was waren das für Eltern? Ich wollte Abstand von Ihnen. So lange, bis sie es kapierten! Das hatte ich so eben beschlossen.

Ich ließ den Kopf in die Kopflehne fallen und schloss die Augen, um mich einigermaßen zu beruhigen.
Doch ich schreckte hoch, als es an der Fahrerscheibe klopfte.
Mit einem Knopfdruck öffnete ich die Scheibe, begrüßte leicht gereizt und mit den Nerven am Ende meine Freunde.

"Alles in Ordnung?" fragte mich Mason, der mich zusammen mit Sara und Tyler besorgt musterte.
Ich schüttelte leicht den Kopf und die ersten Tränen stiegen mir wieder in die Augen.

"Was ist passiert?" fragte nun Tyler, worauf ich den dreien alles erzählte.

Jayden P.o.V

Ariana's Worte schwirrten mir die ganze Zeit im Kopf herum. Oder sollte ich lieber 'Victoria' sagen.
Wie konnte sie mir das antun? Ich hatte ihr vertraut! Meine ganze Vergangenheit erzählt!
Ich fasste mir gestresst durch die Haare, wurde jedoch dabei von dem Klopfen an meiner Tür unterbrochen.
Meine Mutter und meine kleine Schwester traten ein.

"Mein Junge!" sagte meine Mutter unter Tränen und lief eilig zu meinem Bett, wo sie mich leicht drückte und mir einen Kuss auf die Stirn gab.

"Jaydi!" quietschte meine Schwester und schmiss sich vorsichtig auf mein Bett, um mich zu umarmen. Ich drückte sie schmunzelnd und strich ihr die Haare aus dem Gesicht.

"Was machst du nur für Sa-"
Meine Mutter wurde durch ein weiteres Klopfen unterbrochen.
Ich schaute gespannt zu Tür und erkannte Tyler, der mit einem breiten Grinsen ins Zimmer gelaufen kam.
Er ging auf mich zu und begrüßte mich mit einem brüderlichen Handschlag.

"Bro, was machst du nur immer." sagte er und schüttelte lachend den Kopf.

Ich zuckte die Schultern, dann kam auch schon der nächste ins Zimmer.

"Guten Tag, Mr. Black. Wie ich sehe, scheinen sie tolle Mitmenschen zu haben." sagte der Arzt schmunzelnd und schüttelte mir die Hand.
Ich nickte stolz und er begann weiter zu reden.

"Sie hatten Glück im Unglück. Sie hatten einige Rippenbrüche, sowie eine schwere Gehirnerschütterung. Als sie eingeliefert worden sind, stellten wir eine Hirnblutung fest, die wir schnell bei einer Not-OP stoppen konnten. Trinken sie also niemals wieder Alkohol, wenn sie ich vor haben Auto zu fahren.
Aber wie ich sehe, haben sie jetzt alles Schlimme gut überstanden. Das freut mich."

Ich pustete die Luft aus und hob die Decke an, damit ich mir die Verletzungen selber einmal anschauen konnte.
Jedoch konnte ich so gut wie nichts erkennen, da mir Verbände und Pflaster die Sicht versperrten.

Als der Arzt wieder aus dem Raum verschwand, schaute mich meine Mutter wütend an.

"Betrunken am Steuer? Sag mal spinnst du?" sagte sie wütend.

"Mum, ich erkläre dir alles.
Tyler? Kannst du bitte mit meiner kleinen Schwester nach draußen gehen?" fragte ich meinen besten Freund, worauf er nickte und mit meiner Schwester an den Hand den Raum verließ.

Dann begann ich zu erzählen. Alles.
Von dem plötzlichen Verschwinden von Victoria, bis zu ihrem Geständnis..

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