"Wieso bist du hier?" fragte ich sie und versuchte mich vorsichtig aufzurappeln, weil ich im Bett sitzen wollte.Sie guckte mich gekränkt an, begann dann aber zu reden.
"Ich weiß du bist sauer auf mich. Ich kann das auch verstehen, aber ich hatte meine Gründe, wieso ich zurück nach Spanien gegangen war." sagte sie, während sie mir nicht einmal in die Augen gucken konnte.
Sie hatte Gründe? Welche? Mich zu zerstören? Hatte sie erfolgreich geschafft, wirklich. Sie war die Person, der ich so vieles von meiner Vergangenheit anvertraut hatte und dann fiel sie mir so in den Rücken.
Ich schüttelte verständnislos den Kopf und lachte rau."Gründe? Das ich nicht lache. Weißt du was, vergiss es einfach. Verschwinde." sagte ich kalt, weshalb sie zusammen zuckte und enttäuscht den Kopf schüttelte.
"Nein. Nicht bevor ich dir die Wahrheit gesagt habe." kam es von ihr.
Sie richtet sich auf und schaute mir tief in die Augen."Ich habe dich angelogen.." sagte sie.
Ich wollte gerade anfangen ihr weitere Flüche an den Kopf zu werfen, jedoch unterbrach sie mich.
"..hör mir zu und lass mich bis zum Ende ausreden, okay?"Ich schnaufte verärgert, tat ihr aber den Gefallen.
"Ich bin damals nicht wegen familiären Problemen nach Los Angeles gekommen, nein. Es war total anders.."
Sie stoppte und holte tief Luft."..Ich hab vorher in Madrid gelebt, das stimmt. Aber ich bin nicht die Person, für die du mich hältst. Ich heiße nicht Ariana Fernández, sondern Victoria Maria Martínez. Ich bin auch kein normale Teenager, für den ihr mich alle gehalten habt. Meine Eltern und ich leben in einem Schloss, das sich etwas außerhalb von Madrid befindet. Wir leben nicht in einem Schloss, weil wir Geld haben, sondern weil wir eine Königsfamilie sind. Ich bin Prinzessin, meine Eltern König und Königin von Spanien. Bevor du etwas sagst..
Ich hatte es nie leicht. Ich wollte genauso ein Leben haben, das ihr habt.
Einfach mal das Teenagerleben, leben. Aber nein, das wurde mir verweigert.
Lieber steckten mich meine Eltern in dumme Kleider und zwangen mich auf Bälle zu gehen, die so gar nicht zu mir passten.
Umso mehr sie mir mein normales Teenager Leben verweigerten, desto mehr tat ich Scheiße. Ich haute Nachts aus dem Schloss ab und ging auf Partys oder illegale Straßenrennen. Ich wollte nie die liebe, brave Prinzessin sein, die in rosa Kleidern rumlief und alles tat, was meine Eltern mir sagten.
Zudem achteten meine Eltern nie auf mich, nie! Ich wurde von Dienern des Schlosses erzogen, nicht von meinen Eltern. Und Freunde? Ich hatte keine. Den einzigen den ich überhaupt an meiner Seite hatte, war Mason.
Meinen Eltern war lieber ihre Arbeit, ihre Planungen oder sonst etwas wichtig, aber nie ihre Tochter!
Aber ihr könnt das alles nicht verstehen, weißt du?
Ihr hattet so ein Leben nicht. Ihr musstet mit so etwas nicht umgehen.."Sie wischte sich die Tränen weg, die sich während ihrer Erzählung in ihren Augen gebildet hatten und schluchzte laut.
".. und wieso ich in Spanien war? Meine Eltern hatten mal wieder nichts anderes zu tun, als ihre Planungen für einen Geburtstag vor dem Wohl der eigenen Tochter zu ziehen. Weißt du wie sich das anfühlte? Ja, ich kann es dir sagen. Schrecklich! Aber ich war immerhin nichts anderes gewohnt.
Dann kam ich jedoch hier in Los Angeles an und fühlte mich sofort wohl. Ich wurde zu Anja und Sara geschickt, die Freunde meiner Eltern waren. Es war Anfangs alles recht schwer für mich, doch ich lebte mich immer mehr und mehr ein.
Hier konnte ich außerdem meine wahre Art zeigen. Und dann lernte ich auch schon dich kennen.
Ich wollte dir nachdem du mir deine Vergangenheit erzählt hast auch die Wahrheit sagen, nur durfte es einfach nicht. So sehr ich es auch wollte.
Dann kam es dazu, dass mein Vater nach meinem Unfall auftauchte. Ab da wollte ich es dir schon erzählen, nur klappte es einfach nicht. Mein Vater zwang mich wieder zurück nach Madrid zu gehen, da ich schon für einen Prinzen versprochen war, jedoch ließ ich mich nicht von ihm rumkommandieren. Ich zeigte ihm die kalte Schulter und ging auf seine Aufforderung nicht ein. Dachte ich.
Doch irgendwann wurde alles zu viel für mich. Nicht nur mein Vater wollte, dass ich zurück nach Madrid gehe, sondern auch Amelie.
Ja, sie hatte herausgefunden, dass ich nicht Ariana bin, sondern Victoria. Und damit erpresste sie mich. Wenn ich zurück nach Madrid gehe, würde sie dir nichts sagen. Wenn ich es nicht getan hätte, hätte sie es dir gesagt.
Ich wollte nichts riskieren und genau DAS war der Fehler.
Es tut mir so leid, Jayden. Wenn ich es rückgängig machen könnte, würde ich es tun. Ich würde dir direkt die ganze Wahrheit sagen, das musst du mir glauben." schrie sie die letzten Worte unter Tränen.Ich schaute sie emotionslos an.
Sie war nicht Ariana, sie war Victoria.
Sie war nicht die, für die ich sie wochenlang gehalten hatte.
Ich hatte ihr meine ganze Vergangenheit anvertraut, und sie? Trat es wortwörtlich mit Füßen.Sie war für mich plötzlich eine völlig fremde Person.
"Bitte geh." waren die einzige Wörter, die ich aus meinem Mund herausbrachte.
Sie nickte stumm und verließ das Zimmer.Das musste ich erstmal verarbeiten..
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a normal princess story
Teen FictionPrinzessin Victoria von Spanien, die definitiv nicht auf den Mund gefallen ist, muss für 3 Monate wegen Vorbereitungen von Madrid nach Los Angeles zu einer alten Freundin ihrer Mutter. Da sie ihre wahre Identität gegenüber alles und jedem verheimlic...