Ich tippte mit meinem Stift einen nur mir bekannten Rythmus auf den Tisch und blendete das Geschehen um mich herrum aus. Die Stunde war sowieso jeden Moment zuende!
Als das Klingeln ertönte kehrte ich aus meiner Gedankenwelt zurück und packte schnell meine Sachen ein.
Ich verließ zügig das Schulgebäude stieg in meinen roten und schon ziemlich alten Kleinwagen und wartete auf Lucy. Nach ein paar Minuten entdeckte ich ihre zarte Gestalt in dem Schülermengen. Sie fand ihren Weg zu mir. 'Hey Nael', hauchte sie mir liebevoll zu und gab mir einen kurzen Kuss zur Begrüßung. 'Hey', erwiderte ich freundlich und startete den Motor. Ich war kein Mensch, der viel redete, nur das wichtigste, und das war ein Grund wieso ich Lucy so liebte. Wir verstanden uns auch ohne Worte.
Als wir in unserem kleinen Dorf ankamen ließ ich sie vor ihrer Haustüre ab. Das Dorf war an einem leichten Abhang gelegen und umkreist von mächtigen Nadelbäumen und dichten Wäldern.
Das Haus in dem ich wohnte war das ganz oben. Mit mir wohnte mein Vater, meine Mutter und meine kleine Schwester Moema. Moema bedeutete soviel wie 'Süß'.
In der Mitte des Dorfes war ein Platz mit einer Erhöhung, diese diente dazu, dass man hier gut mit allen Bewohnern reden konnte.Zuhause angekommen war ich alleine. Das kam nicht selten vor. Ich setzte mich hin, machte mir etwas zu Essen und meine Hausaufgaben. Gegen Abends stieß etwas gegen mein Fenster und ich öffnete es grinsend.
'Nael? Kommst du endlich? Oder wir patrouillieren ohne dich!', rief ein Junge meine Alters mir von unten hinauf. Ich befand mich im ersten Stock. Ich nickte und sprang mit einem Köpper aus dem Fenster, verwandelte mich im Flug und landete als Wolf neben Seth, der der mich gerufen hatte. Eine kräftige Windböhe kam aus östlicher Richtung, doch mein Fell war so dicht, dass ich an meiner Haut nichts spürte. Seth verwandelte sich darauf hin auch und regte seine Schnauze in die Luft. 'Riechst du das?', knurrte er erschrocken und ging einige Schritte vorraus. 'Ja!', antwortete ich verwundert über diesen neuen Geruch. Es war ein anderer Wolf, aber kein mir bekanntes Rudel trug diesen Duft. 'Glaubst du es ist ein Einzelgänger?', fragte Kenai, der sich mir und Seth unbemerkt angeschlossen hatte. 'Sollten wir nach sehen?', überlegte Seth und sah Kenai und mich fragend an. 'Nein, er scheint sich noch nicht auf unserem Gebiet zu befinden. Also ist es noch nicht unsere Angelegenheit. Lasst unsere Patrouillie wie immer laufen.', entschied ich bestimmend und trabte voran in den dichten Wald.
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Er lebt in dir
WerewolfEs ist schon etwas außergewöhnliches sich in einen Wolf verwandeln zu können. Dieses Glück oder vielleicht für manche auch Fuch, birgt eine große Herausforderung für den Wolfsjungen Nael, der der zukünftige Alpha seines Rudels ist. Zwischen den gan...