Er lebt in dir

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Ich sprintete ihr hinter her und erwischte sie gerade noch, bevor sie aus der Haustür flüchten konnte. Ich hielt sie an ihren Oberarmen gepackt und drehte sie zu mir um. Sie schrie auf und stockte, als sie in mein Gesicht guckte. Meine Mutter hatte uns erreicht und hielt ihr freundlich ihre Hand hin. Sie wollte sie zurück in das Zimmer bekommen um in Ruhe mit ihr weiter zu reden. 'Er hat die gleichen Augen wie der mächtige Wolf aus meinem Traum...', flüsterte sie schockiert und sah mich eindringlich an. Ich lächelte belustigt, sie hatte mich mächtig genannt. 'Du solltest zurück in dein Zimmer, meine Mutter muss dir anscheinend viele Dinge erklären.', redete ich ruhig aber bestimmend auf sie ein. Sie zuckte zusammen, als meine Stimme sie anscheinend aus den Gedanken riss. Was sie wohl im Moment dachte?

'Ich werde dir etwas zu deinem Schlafwandeln erzählen müssen. Danach kannst du wieder nach Hause wenn du möchtest. Es ist aber fürs erste besser so.', erklärte meine Mutter ihr und ich löste die Kleine vorsichtig aus meinem Griff. Sie ergriff die noch immer ausgestreckte Hand meiner Mutter und folgte ihr. Sie schaute mich aber noch einmal mit einem Blick, den ich nicht deuten könnte, über ihrer Schulter an.

'Sie tut mir echt leid. Stell dir vor dein Vater will dich für das erschießen was du bist.', murmelte Kenai mitfühlend und stocherte mit einem Ast in dem Boden herum. Wir hockten zusammen auf den Stufen vor seiner Haustüre. 'Und dann denkst du wenigstens das ist ein Traum. Sie erfährt ja gerade das das wahr ist.', ergänzte Lucy und sah mich besorgt an. Aber warum haben ihre Eltern so reagiert? Sie müssten das doch wissen, schließlich muss sie irgendwo das Gen her haben?

Am Abend sahs meine Familie zusammen beim Abendbrot. Die Kleine auch, doch sie redete kein Wort. 'Ich werde morgen Abend eine Versammlung einberufen.', sagte mein Vater bestimmend. Ich nickte. Mein Vater war der Alpha unseres Rudels und ich war sein voraussichtlicher Nachfolger. Immer wieder warf sie mir verunsicherte Blick zu, anscheindend wusste sie nun, dass ich der mächtige Wolf war. 'Möchtest du noch etwas, Cleo?', fragte meine Mutter sie. Cleo war also ihr Name, stellte ich feste.