4

330 14 1
                                    

'Ich glaube sie wacht gerade auf.', vermutete Jeremy, er hatte wachegehalten wärend ich in der Schule war. Tatsächlich hörte man einige Geräusche. 'Mum? Sie wacht auf!', rief ich in die Küche, wo sie gerade am putzen war. Sofort ließ sie ihren Besen fallen und ging zügig zum Gästezimmer. Jeremy trat zur Seite um sie hinein zu lassen. Ich blieb vor erst draußen, doch ich belauschte das Gespräch trotzdem.

'Hallo, mein Name ist Maiara, ich tue dir nichts...', hörte ich meine Mutter liebevoll und vorsichtig auf sie einreden.
'Wo bin ich? Träume ich wieder?', stammelte die Kleine panisch. Verwundert stellte ich feste, dass ihre Stimme älter klang als ich sie vermutete hatte. Ich hatte sie jünger als meine Schwester ein geschätzt. Moema war 14!

'Nein, du bist nun wach, du hast einen Tag lang geschlafen...', erklärte meine Mutter ihr ruhig und geduldig.
'Ich weiß nicht wie ich hier hingekommen bin...', murmelte sie erschrocken. Ich wurde immer neugieriger wie sie eigentlich aussah und warum sie nichts wusste. Noch nicht mal ihren Namen hatte sie genannt. 'Hast du gar keine Erinnerung?', fragte meine Mutter vorsichtig, ich hörte leichtes erstaunen in ihrer sonst so ruhigen Stimme. 'Ich muss schlafgewandelt sein. Ich habe geträumt, dass ich mich in einen Hund verwandelt hatte. Meine Mutter ist vor Schreck Ohnmächtig geworden und mein Vater hielt ein Gewehr auf mich. Dann bin ich weg gerannt...', erzählte sie betrübt. Sie schien wirklich zu glauben, dass das alles im Traum passierte, doch ich war der Überzeugung, dass das alles wirklich passiert war.

'Und weiter?', Fragte sie vorsichtig um mehr von ihr in Erfahrung zu bringen.
Sie gab eine lange Pause, sie musste anscheinend nachdenken. 'Ich war in einem Gebiet wo ich viele andere Hunde gerochen hatte. Und danach noch eins. Dann kämpfte ich mit einem....Dann war ich hier. Wo bin ich eigentlich?', erzählte sie und wurde histerisch in ihrer Stimmlage, als sie merkte, dass sie gar nicht weiß wo sie eigentlich war. 'In einem kleinen Dorf Namens Stanwood.', erklärte sie ihr um sie zu beruhigen. 'Ist das nicht bestimmt in Kanada? Ich muss zurück nach Florida! Wie habe ich das den Geschafft?!',schrie sie auf und ich hörte wie sie wohl aus dem Bett auf sprang. 'Warte!', rief meine Mutter und im selben Moment sprang die Türe auf. Ich hielt einen kurzen Moment inne um sie zu mustern. Sofort waren mir ihre grünen Augen aufgefallen und ihr lockiges braunes Haar. Zu lange hielt der Moment der Betrachtung an, denn sie hatte sich einen Weg an mir vorbei gebahnt und rannte durch unser Haus um einen Ausgang zu finden.

Er lebt in dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt