81. Umarmung

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Dein Blick schweift durch den dunklen Flur. 'Das ist ja richtig gruselig...' Auf Zehenspitzen schleichst du durch das Anwesen. Plötzlich hörst du Schritte und Licht breitet sich im Flur aus. Panisch siehst du dich um. 'Wo kann ich mich verstecken?' Du eintscheidest dich schnell irgendwo hin zu laufen. "Sie tauchen also auch mal wieder auf.", sagt Sebastian monoton. 'Verdammt. Ich muss meine Augen verstecken.' "Ja... Ich bin schrecklich müde...", sagst du und reibst dir die Augen. "Deshalb laufen sie mitten in der Nacht durch den Flur?" "Ja... Ich will schnell ins Bett.", sagst du und guckst auf den Boden. "So so...", sagt Sebastian misstrauisch. "Also dann. Gute Nacht.", sagst du und drehst dich um. Dann läufst du schnell auf dein Zimmer. "Puh...", sagst du erleichtert, als du die Tür schließt. 'Wie verstecke ich jetzt bloß meine Augen... Es ist doch verdächtig wenn jemand plötzlich eine andere Augenfarbe hat. Ich müsste noch eine Brille haben. Ich habe sie doch damals nicht getragen weil man durch die Gläser die Augen nicht erkennen konnte, weil die Gläser so sehr reflektierten. Wo hab ich sie bloß hin getan?' Du durchsuchst deine Schränke und hinterlässt ein Chaos in deinem Zimmer, ehe du die Brille findest. 'Sie ist zwar nicht ganz so hübsch, aber akzeptabel. Ich sollte jetzt wohl schlafen gehen.' Du legst dich erschöpft ins Bett und schließt deine Augen.

~Am nächsten Morgen

"Wie spät ist es....", nuschelst du, als du deine Augen öffnest. Du guckst auf die Uhr. "6:24 Uhr.", liest du leise vor. 'Ich muss sowieso in sechs Minuten aufstehen...' Du gehst zu deinem Kleiderschrank und suchst dir neue Kleidung raus. Dein Outfit vollendest du mit deiner Brille. Dann klopft es auch schon. "Sie sind ja schon fertig.", sagt Sebastian überrascht. Du zuckst uninteressiert mit den Schultern. "Es wäre gut, wenn sie gleich zum Frühstück kommen.", sagt er und geht aus dem Zimmer. "Warte!", rufst du und läufst aus der Tür. "Seit wann benötigen sie eine Brille?", fragt Sebastian misstrauisch. "Ich habe schon länger gemerkt, dass meine Augen schlechter werden.", sagst du und lächelst unsicher. Sebastian schaut ausdruckslos nach vorn. Du versuchst den Punkt wo er hinsieht zu finden, doch du kannst seinen Blick nicht verfolgen. Bevor ihr die Küche betretet dreht Sebastian sich zu dir um. Sein Blick lässt dich ein Stück nach hinten taumeln. Er schaut dir eine Weile tief in die Augen, dann dreht er sich wieder zu der Tür. "Decken sie bitte den Tisch.", sagt Sebastian monoton und öffnet die quitschende Tür. Du gehst ohne ein Wort zu sagen an den Schrank und holst das Geschirr raus. "Ich gehe lieber schnell den jungen Herren wecken.", sagst du und legst den Stapel Teller auf den Tisch. Sebastian sagt nichts und du gehst aus dem Zimmer. Vor dem Zimmer von Ciel bleibst du kurz stehen. 'Verdammt. Ich kann ihnen nicht mehr in die Augen schauen. Irgendwann werden auch ihre Namen auf der Liste stehen. Mey-Rin, Finnian, Baldroy, Snake, Tanaka, Nina, Elizabeth Midford, Bluer, James, Milly, Ciel Phantomhive... sie alle werden nicht verschont werden. Die Seelen werden eingesammelt, bis auf eine. Die begehrte Seele von Earl Ciel Phantomhive. Sie wird verschlungen, von dem Teufel in Gestalt eines Butlers. Dem Butler in den ich mich verliebt haben. Ich kann nicht hier bleiben. Ich wecke die Anderen und verschwinde... Ich muss mich verabschieden...' Du sprintest zu den Zimmern von den Amderen und stürmst in ihre Zimmer. "Bard... Finny... Ihr müsst aufstehen.", sagst du und öffnest die Vorhänge. "Schon?", nuschelt Finny. "Ich muss euch etwas sagen." "Hmm?" "Bard... Vielen Dank für dein Essen. Es hat mir immer sehr geschmeckt. Finny, vielen Dank, dass du den Garten gepflegt hast. Er hat mir sehr viel Freude bereitet.", sagst du und lächelst. Die Beiden schauen dich überrascht an. Bevor sie etwas sagen rennst du in Mey-Rins Zimmer. Sie ist schon wach. "Mey-Rin. Vielen Dank.", sagst du und umarmst sie. Sie lacht und erwidert die Umarmung. "Was ist denn passiert?", fragt sie und lächelt. "Ich fühlte mich verpflichtet das zu sagen.", sagst du und stürmst aus der Tür, weiter in Snakes Zimmer. "Snake! Ich bedanke mich dafür, dass du dieses Anwesen beschützt.", sagst du und musst dir mittlerweile die Tränen verkneifen. "Das ist mein Job... sagt Keath.", sagt Snake verlegen. Du rennst weiter zu Tanaka. "Tanaka-San. Bitte beschützen sie den jungen Herren weiterhin so gut.", sagst du und drückst ihn. "Ho ho ho..", sind Tanakas einzigen Wörter. "Milly! James!", sagst du, als du sie im Wohnzimmer spielen siehst. "Ich glaube eurer Mutter geht es gut! Sebastian wird sie finden!", sagst du zu ihnen. Sie stürmen auf dich zu und umarmen dich schluchzend. "Vielen Dank...", sagen sie im Chor. Als sie sich wieder von dir lösen rennst du zurück zu Ciels Zimmer. 'Es wird wahrscheinlich das letzte Mal sein, dass ich diesen Weg ablaufe. Präg ihn dir ein gut ein.' Ciel sitzt wach auf seinem Bett und schlürft Tee. "Sie sind ja schon wach.", sagst du überrascht. Ciel stellt den Tee zur Seite und überschlägt seine Hände auf seinem Schoß. "Junger Herr...", sagst du. Als du Ciel dort so auf dem Bett sitzen siehst füllen sich deine Augen mit Tränen. Du umarmst ihn innig. Die Trännen laufen dir unkontrolliert übers Gesicht. "Was ist denn los?", fragt Ciel überfordert. "Vielen Dank für alles. Ich habe sie lieb. Sie sind ein guter junger Herr. Der beste, den man haben kann.", schluchzt du. Ciel legt seine Hand auf deinen Kopf. "Vielen Dank. Du schmeichelst mir sehr.", sagt er liebevoll und beruhigend. Du wischt dir die Tränen aus dem Gesicht. "Darf ich sie um etwas bitten?", fragst du schluchzend. Ciel nickt. "Bitte sagen sie Sebastian, dass es nicht geht. Es ist verboten." "In Ordnung, aber warum sagst du es ihm nicht selbst?" "Dafür bleibt keine Zeit, junger Herr. Die Zeit vergeht schneller als man denkt. Ein Wimpernschlag und man steht auf der Liste.", sagst du schluchzend. Du zwingst dich zu einem Lächeln. "Wir sehen uns.", sagst du und verlässt den Raum. 'Der schnellste Weg raus ist das Fenster.' Du nimmst Anlauf uns springst ab. Der Wind weht in dein Gesicht. Du springst über die Baumkronen. Der Regen, welcher auf dein Gesicht prasselt, vermischt sich mit deinen salzigen Tränen. Mit vollem Tempo fliegst du durch die Luft. Erst als das Anwesen nur noch ein kleiner Punkt in der Landschaft ist blickst du über deine Schulter. Du drehst dich nicht ganz um. Dann richtest du deinen Blick wieder nach vorne.
"Das ist also das Ende!"

Sebastian Michaelis Love Story/Sebastian x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt