101. Fliegende Unterlagen

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"Ich bin es satt, dass irgendwelche ungeplanten Dinge geschehen!", sagst du genervt und lässt dich auf dein Bett fallen. "Dann finde etwas darüber heraus.", schlägt Sebastian vor und stellt dir eine Tasse schwarzen Tee vom Tablett auf den Tisch. "Wie denn? Ich hätte ja sonst Undertaker gefragt, aber da der ja jetzt auch wie vom Erdboden verschluckt ist weiß ich nicht weiter. Manchmal frage ich mich, ob Will nicht etwas darüber weiß.", sagst du genervt. "Dann geh ihn fragen.", sagt Sebastian monoton. "Nein. Ich will das nicht mehr. Ich will nur noch hier bleiben, dem jungen Herren Dinge beibringen und vielleicht ab und zu die ein oder andere Seele einsammeln.", sagst du emotionslos. Es herrscht eine unangenehme Stille. Von draußen hört man Vögel zwitschern. Du setzt dich bemüht auf und nimmst einen Schluck von dem Tee. "Sebastian?", fragst du plötzlich. "Ja?" "Könntest du mich vielleicht umbringen?", fragst du monoton. Sebastian schaut dir ernst in die Augen, dann lächelt er. "Nein.", sagt er monoton. Du musst lachen. "Sorry. War eine dumme Frage.", sagst du und lächelst. "Hm... vielleicht sollte ich erstmal zu dem jungen Herren. Hier unten wird es langweilig.", sagst du und stehst auf. Beim Gehen stellst du die leere Teetasse auf das leere Tablett. Auf dem Flur hallen deine Schritte von den Wänden wieder. 'War das Anwesen schon immer so leer?' Auch bis zum Schluss des Weges hörst du keine Geräusche. Keine Flammenwerfer, keine zersplitternde Teller und kein Gejammer. Misstrauisch klopfst du an Ciels Zimmer und betrittst es. Das Fenster steht weit offen und Unterlagen werden von dem Wind durch das ganze Zimmer getragen. Du möchtest dich gerade umdrehen um Sebastian Bescheid zu geben, doch da platzt er auch schon in das unordentliche Zimmer. "Sebastian!", rufst du. "Bleib du hier. Ich krieg das alleine hin!", ruft er und springt durch das Fenster. "Nein! Ich helfe!", rufst du und läufst ihm hinterher. 'Er ist verdammt schnell. Hoffentlich hängt er mich nicht ab.' Plötzlich bleibt Sebastian stehen und dreht sich zu dir um. In dem Moment, wo er dich auf den Boden zieht, fliegt eine Kugel durch die Luft. "Danke...", murmelst du. Dann steht ihr auf. "Ich kümmere mich um den. Geh du zum jungen Herren.", flüsterst du und läufst in die Richtung, aus der die Kugel kam. Immer wieder weichst du ihnen aus. Als du etwas im Gebüsch funkeln siehst wirst du schneller. Du nutzt die Bäume als Deckung und gelangst so ohne Probleme zu dem Mann, welcher mit einem Gewehr im Gebüsch sitzt und auf euch ziehlt. Du schnappst dir sein Gewehr und erschießt ihn ohne zu zögern. "Ein Shinigami der seinen eigenen Kollegen Arbeit macht. Du bist ja fast so wie Lillith und ihre Anhänger.", sagt William plötzlich. "Tut mir Leid.", sagst du unehrlich. "Aber es ist gut, dass wir uns treffen." "Ach ja? Musst du nicht den Schoßhund der Königin retten?" "Darum kümmert sich Sebastian, aber dürfte ich dir eine Frage stellen." "Wie unnötig, um nach Erlaubnis zu fragen...", murmelt Will und stempelt den Toten ab. "Das sehe ich als ein ja. Also, was weißt du über mich?", fragst du neugierig. "Was ich über dich weiß?", wiederholt Will. Du nickst hastig. Er dreht sich um und es schleicht sich ein unwohles Gefühl in deinen Magen. Er dreht seinen Kopf zur Seite und öffnet seinen Mund ein wenig, als wolle er etwas sagen, aber es dann doch lassen. "Nicht mehr, als du mir von dir selbst erzählt hast.", sagt Will monoton. "Naja. Ich möchte keine Überstunden machen, also bis bald.", sagt er und verschwindet schnell. Du schaust ihm misstrauisch nach und beobachtest wie er in den Schatten der Bäume verschwindet.

Sebastian Michaelis Love Story/Sebastian x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt